Vor den Vorhang: Matthias Welkens, MBA

Lieber Matthias, seit 2008 leitest du bei IBG den Bereich Ergonomie, und vor bald sechs Jahren hast du zusätzlich die Verantwortung für den Bereich Arbeitssicherheit übernommen. Könntest du uns einen kurzen Überblick über deine Rolle bei IBG geben? Was sind deine Hauptaufgaben in den Bereichen Arbeitssicherheit und Ergonomie?

Wie bist du persönlich zum Thema Ergonomie gekommen, und was fasziniert dich an diesem Bereich?
Matthias Welkens, MBA: Schon in meinem Ergotherapie-Studium war die Ergonomie neben der Psychiatrie der Bereich, der mich am meisten angesprochen hat. Wir nehmen manchmal Dinge als selbstverständlich hin, ohne näher darüber nachzudenken – wie steht mein Bildschirm, wie weit muss ich mich strecken, um das Werkzeug zu erreichen? Das hat meine Neugier geweckt, mich tiefer mit diesem Thema zu beschäftigen und möglichst einfache und schnelle Lösungen zu finden.

Was sind die häufigsten Herausforderungen, die Unternehmen im Bereich Arbeitssicherheit meistern müssen?
Es gibt viele Arbeitsplätze, an denen aufgrund des hohen Gefahrenpotenzials – wie etwa Absturzgefahr oder der Umgang mit gefährlichen Arbeitsstoffen – die gesetzlichen Vorgaben sehr genau eingehalten werden müssen. Die größte Herausforderung besteht darin, eine sowohl gesetzeskonforme als auch individuell angepasste und praxisnahe Lösung zu finden. Arbeitssicherheit soll unterstützen und die Arbeit nicht einschränken.

Warum ist Ergonomie am Arbeitsplatz so wichtig, und wie wirkt sie sich auf die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter aus?
Jeder, der schon mal mit Rückenschmerzen aufgewacht ist, kennt das: Jede Bewegung und jeder Handgriff ist mühsam und schränkt uns ein. Ziel der Ergonomie ist es, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass er sich an die Mitarbeitenden anpasst – und nicht umgekehrt. Ergonomie reduziert Belastungen, indem sie sowohl die Arbeitsumgebung als auch das Verhalten der Mitarbeitenden anpasst.

Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Ergonomie am Arbeitsplatz empfiehlst du besonders häufig?
Die beiden großen Bereiche sind der Bildschirmarbeitsplatz und das „Heben und Tragen“. Dementsprechend empfehle ich oft, den Bildschirm tiefer zu stellen und leicht nach hinten zu kippen oder bei schweren Lasten Hilfsmittel wie Transportwagen zu verwenden.

Welche präventiven Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um Unfälle und gesundheitliche Probleme am Arbeitsplatz zu vermeiden?
Arbeitssicherheit ist nicht die Aufgabe einer einzelnen Person, sondern die Verantwortung jedes Mitarbeitenden. Daher halte ich es für wichtig, möglichst viele einzubeziehen und aus Beinaheunfällen, Rückmeldungen und tatsächlichen Unfällen zu lernen. Die Mitarbeitenden sollten sensibilisiert werden, um die Arbeitssicherheit gemeinsam weiterzuentwickeln.

Wie arbeitest du mit anderen Abteilungen bei IBG zusammen, um innovative Lösungen zu entwickeln?
Wir haben regelmäßig Besprechungen, in denen wir uns intern über Kunden, aktuelle Themen und neue Produkte austauschen. Außerdem gibt es oft bilaterale Gespräche in der Küche, zwischen Tür und Angel, auf dem Gang oder auf dem gemeinsamen Weg zu Kunden.

Welchen Rat würdest du Unternehmen geben, die ihre Arbeitssicherheits- oder Ergonomiekonzepte verbessern möchten?
Offen und ehrlich miteinander reden. Den Handlungsbedarf nicht nur aus rechtlichen Gründen angehen, sondern weil es um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden geht.

Gibt es eine spezielle Erfolgsstory aus deiner Arbeit bei IBG, die dich besonders stolz macht?
„Hallo, Sie sind der mit den Rückenübungen, oder? Seitdem ich Ihre paar Übungen mache und zwischendurch aufstehe, fällt mir die Arbeit viel leichter!“ Solche Rückmeldungen machen mich besonders stolz.

Wie hältst du dich persönlich fit und gesund?
Einerseits versuche ich, während der Woche möglichst viele Wege mit dem Rad oder zu Fuß zu erledigen, und nutze das Wochenende für Rad- oder Wandertouren. Andererseits gehe ich 2-3 Mal pro Woche ins Crossfit. Das fordert mich richtig heraus und hilft mir, komplett abzuschalten – da bleibt keine Zeit, über etwas anderes nachzudenken.

Lieber Matthias, vielen Dank für das inspirierende Gespräch. Wir wünschen dir weiterhin viel Freude und Erfolg in deiner Arbeit und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.