Kategorie: Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Einladung zum Aktionstag Rückengesundheit

  • Sie heben 50 kg – wie groß ist der Unterscheid in der Beanspruchung beim richtigen und falschen Heben?
  • Bewegung kräftigt und mobilisiert unseren Stütz- und Bewegungsapparat. Schonhaltungen und Ruhe hingegen können zu mehr Schmerzen führen.
  • Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Bewegung das Risiko für Rückenschmerzen um 30% senken kann.

Im Rahmen des Tags der Rückengesundheit am 15. März laden wir Sie zu unserer Online-Veranstaltung „Rückengesundheit“ ein.
An diesem Tag bieten wir drei unterschiedliche Vorträge zum Thema Rückengesundheit an.

Um die Bewegungsfähigkeit des Körpers und der Wirbelsäule zu erhalten und Rückenschmerzen vorzubeugen, können kurze Übungen auch am Arbeitsplatz sowie entsprechende ergonomische Rahmenbedingungen unterstützend wirken. Wie das gut gelingt, erfahren Sie in diesen Vorträgen.

Wann und wo?
Online am 15. März ab 09.30 Uhr

Inhalte

9:30-10:30 Uhr: Ergonomie – den anderen einen Schritt voraus
Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Ziele, Kompetenz und Angebote der Ergonomie
IBG Experte: Matthias Welkens

11:00-12:00 Uhr: Ergonomie und Bewegung im (Arbeits-)Alltag
Ein Workshop für alle Interessierten
IBG Experte: Matthias Welkens

13:00-13:30 Uhr: Bewegungsübungen für einen dynamischen Arbeitsplatz
Ein Workshop mit Übungen für zwischendurch, um aktiv in den Nachmittag zu starten.
Jede:r kann mitmachen! Keine besondere Bekleidung notwendig!
IBG Expertin: Andrea Kugi

Die kostenlose Teilnahme ist mit folgendem Link möglich:  IBG Online-Aktionstag „Rückengesundheit“

Wir freuen uns, Sie am 15.03. beim Aktionstag Rückengesundheit begrüßen zu dürfen!

 

Tiroler Tageszeitung

Einfluss und Wirkung eines wertschätzenden Umgangs mit Mitarbeiter:innen

Die Tiroler Tageszeitung berichtet darüber, dass der Einfluss und die Wirkung des Führungsstils gewichtiger ist als Ernährung. Dass die Beschäftigten gern zur Arbeit gehen, darin Sinn sehen und dort Wertschätzung erfahren, hob Geschäftsführer der Unternehmensberatung IBG , Arbeitspsychologe Gerhard Klicka am Montag in einer Aussendung als wesentliches Ziel hervor.

Experte: Gerhard Klicka

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VIENNA.AT

Gesunder Führungsstil

So stark beeinflusst der Führungsstil die Gesundheit der Belegschaft lautet der Beitrag auf VIENN.AT bei dem IBG GF und Arbeitspsychologe Gerhard Klicka über Personalmangel und wie man Ältere länger in Beschäftigung hält spricht. Er zeigt auf, was flexiblere Arbeitszeiten bewirken können und was Aufgabe des Managements ist.

Experte: Gerhard Klicka

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brandaktuell

Wie man ältere Menschen länger gesund in Arbeit hält ist Thema des Beitrags in brandaktuell von IBG GF und Arbeitspsychologe Gerhard Klicka . Im großen Interview spricht er über den Stellenwert erfahrener Mitarbeiter:innen, was umsichtige Unternehmensführung bedeutet und wie generationengerechtes Arbeiten funktionieren kann.

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Mit Verhaltensänderung zum Erfolg

Wir alle wissen, um ein bestimmtes Verhalten dauerhaft zu verändern, benötigt es ein gewisses Maß an Selbstmotivation. Wie aber funktioniert Selbstmotivation und welche Strategien können wir uns dabei zu Nutze machen?

  • Hindernisse reduzieren: Zuerst gilt es zu überlegen, warum will ich etwas verändern, was habe ich davon. Veränderung braucht Wollen und Können.
  • Persönliche Werte: Suchen Sie nach für Sie passenden Werten, z.B. Gesundheit, Sicherheit oder Entwicklung können Werte sein. Wie fühlt es sich an, wenn dieser Wert mehr Bedeutung in Ihrem Leben bekommt und was muss dafür getan werden?
  • Gewohnheiten und Routinen: Menschen sind »Gewohnheitstiere«. Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir es zu einer Gewohnheit machen. Wichtig dabei: welche Vorbereitungen sind hilfreich, was macht mir auch Spaß und ist gut in meinen Alltag integrierbar.
  • Microhabiting: Etablieren Sie kleine Gewohnheiten und denken Sie mehr in Lösungen. Es braucht mindestens drei Wochen, um einen Ansatz an Gewohnheit zu erreichen und fast zwei Monate bis das Verhalten zu einer Routine geworden ist. Und Rückschläge gehören dabei dazu.
  • Selbstcoaching: Unser innerer Kritiker meldet sich oft wenig hilfreich zu Wort, doch Angst sowie Vorwürfe sind blockierend. Wichtig ist, sich selbst wie einen Freund zu motivieren, sich Mut zuzusprechen und bei Rückschlägen mit sich freundlich zu bleiben.
  • Wenn-Dann-Pläne: Wenn ich z.B. in einer bestimmten Situation bin, dann mache ich Verhalten XY (z.B. jedes Mal, wenn ich aufstehe, trinke ich ein Glas Wasser).
  • Belohnungen: Was macht wir wirklich Freude und tut mir gut?
  • Absichten bilden statt Regeln oder Pläne: Sie bereiten ihr Gehirn vor, bestimmte Handlungen durchzuführen, z.B. in der Früh möchte ich meine Übungen machen, weil ich mich dadurch besser fühlen werde.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Dranbleiben!

 

Sichere Arbeit: Verleihung des AUVA-Gütesiegels

Im November 2022 wurden die ersten AUVA-Gütesiegel „sicher und gesund arbeiten“ übergeben. Die Eröffnung dieser Veranstaltung hat ein besonderer Gast bestritten: der Extremsportler und Ultraradfahrer Christoph Strasser. Er hat sechsmal das Race Across America (RAAM) gewonnen, einen Radmarathon von der Westküste der USA bis zur Ostküste. Er berichtete vom konsequenten Arbeiten an Zielen, Teamgeist und Visionen, die die Basis für seinen Erfolg bilden – analog zu jenen Betrieben, die sich weit über das gesetzliche Muss hinaus im Bereich Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz engagieren. Mit dabei IBG GF Gerhard Klicka, der die Auszeichnung entgegennahm.

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Gesundheit fördern – Klima Schützen

Auszug aus dem Tagungsband der 24. Österreichischen Gesundheitsförderungskonferenz.

Im Juni 22 moderierte IBG-Expertin Mag.a Ina Lukl, im Rahmen der Gesundheitsförderungskonferenz des Fonds Gesundes Österreich, gemeinsam mit Dr.in Sandra Wegener von der BOKU Wien und Mag.a Anika Harb vom Institut Weitblick in Linz einen Workshop zum Thema

GESUND UND KLIMAFREUNDLICH: BGF UND AKTIVE MOBILITÄT

In diesem Workshop ging es schwerpunktmäßig um Aktive Mobilität im Spannungsfeld zwi­schen Betrieblichem Mobilitätsmanagement (BMM) und Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF). Hierzu stellte Dr.in Sandra Wegener von der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien zunächst einige Highlights und Learnings aus dem FGÖ-Projektcall „Aktive Mobilität – gesund unterwegs! Gehen, Radeln, Rollern & Co im Alltag“ vor, welcher wissenschaftlich durch die BOKU betreut wurde.

Auf Basis dieser Ergebnisse diskutierten die Teilnehmer:innen danach in Kleingruppen ihre Ideen zu der Fragestellung „Aktive Mobilität als Beitrag für eine ökologisch nachhaltige BGF – was braucht’s?“ Diese Diskussion und die abschließende Ergebnispräsentation wurden von Mag.a Ina Lukl vom IBG Innovatives Betriebliches Gesund­heitsmanagement und Mag.a Anika Harb vom Institut Weitblick moderiert.

Mission mobil. Gesund unterwegs in Betrieben.

Learnings aus dem FGÖ-Projektcall

Input: Dr.in Sandra Wegener

Bevor Dr.in Sandra Wegener genauer auf die vier betrieblichen Förderprojekte, welche im Rah­men des FGÖ-Projektcalls unterstützt wurden, und deren wichtigste Erkenntnisse einging, beleuchtete sie zunächst die Synergien und Schnittstellen zwischen Betrieblichem Mobilitäts­management (BMM) und Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF). Zentral hierbei ist das Konzept der Aktiven Mobilität. Darunter fallen solche Aktivitäten, bei denen man sich aktiv fortbewegt, z.B. Gehen, Radfahren oder Scooterfahren. Manchmal wird auch der Öffentliche Verkehr (ÖV) dazu gezählt, da Wege zum ÖV aktiv zurückgelegt werden.

Rein rechnerisch verbringt jeder von uns ca. 80 Minuten pro Tag damit unterwegs bzw. mobil zu sein. Von den dabei zurückgelegten Wegen sind 50% kürzer als 5 km – eine Strecke, die die meisten problemlos mit dem Rad schaffen würden. In Österreich werden jedoch 65% aller Arbeitswege mit dem PKW zurückgelegt. 20% werden mit den ÖV zurückgelegt. Lediglich 7% der Arbeitswege werden mit dem Fahrrad und nur 8% zu Fuß zurückgelegt. Häufig wird die Weglänge als Grund für die Nutzung des PKW genannt.

Aktive Mobilität ist also die Schnittstelle zwischen BMM und BGF. Im Bereich des BMM geht es in vielen Unternehmen vorrangig um Kosten. Denn BMM bedeutet zunächst einmal Investitionen, u.a. in Infrastruktur, Kampagnen, Kommunikation und personale Ressourcen. Gleichzeitig werden viele Unternehmen durch den Umweltgedanken oder das positive Image von „Green Labeling“ dazu angeregt, ein nachhaltiges BMM in der Firma zu etablieren. Selbstverständlich ist neben dem Klimaschutz auch die Gesundheit der Mitarbeiter:innen ein weiteres wichtiges Argument für nachhaltiges BMM. Das führt wiederum direkt zur betrieblichen Gesundheitsförderung, da ausreichend Bewegung im Alltag und eine gesunde Umwelt entscheidende Voraussetzungen für den Erhalt bzw. die Wiederherstellung von Gesundheit darstellen.

Dabei geht es um gesundheitliche Chancengerechtigkeit sowie den Aufbau persönlicher Ressourcen und Kompetenzen, um letztlich für Mitarbeiter:innen gesundheitsförderliche Verhaltensänderungen zu initiieren.

Genau hier setzen die vier vorgestellten Projekte mit Schwerpunkt betriebliches Setting aus dem FGÖ-Projektcall, welche zwischen 2020 und 2022 gefördert wurden, an.

Das erste Pro­jekt, „Fitte Wadl, fitte Umwelt“ vom FH Campus Wien – im vergangenen Jahr sogar mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet – basierte auf der Grundidee, eine Einstellungs- und Verhaltensänderung sowohl bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch bei den Stu­dierenden des FH Campus Wien zu erreichen. Zur Erreichung des Ziels wurden verschiedene Aktivitäten durchgeführt, u.a. eine Gesundheitsmarketingkampagne, Challenges und Ver­anstaltungen. Mit diesen Ansätzen sollte aktive Mobilität auf den Standort gebracht werden.

Im zweiten Projekt „better to work: better for life“ der TBW Research GesmbH waren drei Betriebe involviert (iC Consulenten ZT GesmbH, flussbau IC GesmbH und TBW Research). Neben der Förderung der Mitarbeitermotivation durch diverse Kampagnen und Challenges (z.B. eine Schritte-Challenge) war in diesem Projekt auch zentral, dass die Führungskräfte als Vorbilder fungierten und selbst persönlich engagiert waren. Darüber hinaus ging es auch darum, notwendige Rahmenbedingungen zu schaffen und eine Verbesserung der Radinfra­struktur herbeizuführen (z.B. durch die Installation von Fahrradkäfigen).

Ein weiteres Ziel war es, Kompetenzen zu schaffen, denn viele Mitarbeiter:innen wussten nicht, wie sie mit dem Rad in die Arbeit kommen können oder fühlten sich im Verkehr unsicher. Deshalb wur­den Stadtfahrtrainings durchgeführt. Das Bewusstsein für aktive Mobilität wurde in den drei Unternehmen insbesondere durch kommunikative Maßnahmen (z.B. Marketingkampagnen, Aussendungen, Websites) geschaffen.

Das Projekt „Gesundheitsimpulse“ in Graz mit der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) als Projektträgerin setzte auf den Zusammenschluss von elf Betrieben im Impulszentrum Graz West. Da hier vor allem IT-Unternehmen beteiligt waren, gestaltete sich die Durchführung des Projekts während des Corona-Lockdowns schwierig, denn der überwiegende Teil der Mitarbeiter:innen befand sich im Home-Office. So konnten nicht alle Maßnahmen wie ge­plant umgesetzt werden, weil nur sehr wenige Personen überhaupt einen Arbeitsweg hatten. Die Grundidee war jedoch, dass der Zusammenschluss der Betriebe zu einem Smart Business dabei helfen sollte, dass sich die Mitarbeiter:innen der Unternehmen gegenseitig zu mehr Bewegung motivieren. Ferner sollten Kommunikation und Kooperation zwischen den Unternehmen gestärkt werden, um Synergien zu schaffen und zu nutzen.

Auch beim letzten vorgestellten Projekt „Cycle Champ – Der fahrradfreundliche Arbeitge­ber“ ging es darum, aktive Mobilität und Nachhaltigkeitsstrategien in den Unternehmen zu verankern. Durchgeführt wurde es in drei steiermärkischen Betrieben (Magna Steyr Fahrzeug­technik, die FH Joanneum, Energie Steiermark). Ziel war es, die betriebliche Radfahrförde­rung als Teil des BGF zu implementieren. Dazu lieferten die Unternehmen einen ganzen Ka­talog fahrradfreundlicher Maßnahmen – angefangen bei infrastrukturellen Maßnahmen (z.B. Schaffung von Fahrradabstellplätzen) über Kommunikation bis hin zu strukturellen Maßnah­men (z.B. Benennung zuständiger Personen) – um das Erreichte auch nach Ende des Projekts beizubehalten. So war eines der Ziele, welches auch tatsächlich erreicht wurde, der Erhalt der CFE-Zertifizierung (Cycle Friendly Employer-Zertifizierung) für die Arbeitgeber:innen.

Das Institut für Verkehrswesen an der Universität für Bodenkultur in Wien war mit dem Prozess der Projektevaluation betraut. Dabei wurden zwei Methoden angewandt. Einerseits wurde mit einem Aktivitätendokumentationstool gearbeitet, bei dem die Projekte halbjähr­lich von ihren Aktivitäten berichteten. So wurde z. B. auch erfasst, wie viele Teilnehmer:innen es gab, wie diese die Aktivitäten bewertet hatten, welche Schwierigkeiten es gab. Daneben gab es ein elektronisches Evaluationsfrageblatt in dem die Erfolgsfaktoren festzuhalten wa­ren. Außerdem wurden die Hürden und Challenges erfragt.

Die Ergebnisse des Aktivitätendokumentationstools (Stand Mai 2020) ergaben, dass in den vier Projekten 328 Aktivitäten durchgeführt wurden. Ein Großteil (34%) dieser Aktivitäten entfiel auf Meetings, Sitzungen und Besprechungen. Aber auch Workshops, Schulungen und Beratungen für Mitarbeiter:innen waren ein Teil. Nach einer Anlaufzeit nahm die Anzahl der Aktivitäten stetig zu und obwohl die Teilnehmer:innenzahl während der Lockdowns deutlich zu­rückging, schätzten die Projektleiter:innen die Aktivitäten als sehr positiv ein. So wurden für die Aktivitäten Schulnoten zwischen 1.2 und 1.4 vergeben.

Für den Evaluationsfragebogen im Setting Betrieb gab es 124 Mel­dungen zu den Erfolgsfaktoren und deren Erreichung. Zu diesen zählen u.a. ein gutes Projektteam und die positive Einstellung des Managements zu dem Projekt. Nur so kann die Etablierung des Themas im Betrieb gelingen. Auch die Sichtbarkeit des Themas BMM und Gesundheit ist ein zentraler Aspekt, denn so wird Bewusstsein geschaffen.

In vier Unter­nehmen gab es schon vor dem Projekt eine:n Mobilitätsmanager:in, in zwei weiteren wur­de die Position im Laufe des Projekts geschaffen und in einem Fall wurde eine unterneh­mensübergreifende Kooperation angestrebt. Bei der Frage nach den Hürden gab es weniger Nennungen als bei den Erfolgsfaktoren. So wurden beispielsweise mangelndes Engagement der Führungsebene, fehlende technische Infrastruktur (z.B. Fahrradabstellplätze) und andere Prioritäten (z.B. COVID-19) genannt. Ein weiteres Thema war die Fahrraderreichbarkeit der Betriebe (z.B. fehlender Radweg). Das ist allerdings ein Aspekt, den der Betrieb selbst nicht beheben kann.

Das zentrale Fazit ist laut Dr.in Sandra Wegener, dass die Synergien von BGF und BMM genutzt werden müssen, denn nur so gelingt eine nachhaltige Verankerung der Mobilen Aktivität im Unternehmen. Dazu gehören Leitbilder, die Bildung eines operativen Teams und die Ernennung einer Mobilitätsmanagerin oder eines Mobilitäts­managers. Wichtig wäre es auch, dass das Thema Gesundheit und Aktive Mobilität immer wieder im Unternehmen thematisiert wird. So ließen sich eine nachhaltige Gesundheitskom­petenz und ein Bewusstsein dafür schaffen, denn häufig würde von Voraussetzungen aus­gegangen, die es nicht gibt. Der Kommunikation komme dabei eine entscheidende Rolle zu.

Mit Aussendungen und Aktivitäten ließe sich das Thema im Bewusstsein halten. Das Fördern des Gehens und des Radfahrens hätte vor allem positive Effekte, wie z.B. ein gesteigertes Wohlbefinden, mehr Gesundheit durch Bewegung und die Reduktion von Luftschadstoffen, was zum Klimaschutz beitrage.

Aktive Mobilität für eine ökologisch nachhaltige BGF – was braucht’s?

Workshop und Moderation: Mag.a Ina Lukl, Mag.a Anika Harb

Im zweiten Teil des Workshops wurde von den Teilnehmenden unter Leitung von Mag.a Ina Lukl und Mag.a Anika Harb die Frage diskutiert, wie Aktive Mobilität in Unternehmen oder Institutionen vorangebracht werden kann. Dabei gab es die Möglichkeit die Fragestellung aus Sicht der Betroffenen (der Mitarbeiter:innen) oder aber jener Personen in den Unternehmen, die für solche Projekte zuständig sind, zu diskutieren. Die Teilnehmer:innen sollten auch – aufgrund ihres unterschiedlichen Backgrounds – die verschiedenen Voraussetzungen in der BGF berücksichtigen. So gäbe es z.B. Unterschiede zwischen Kleinbetrieben auf dem Land und Großbetrieben in der Stadt. Die Ergebnisse sollten die Teilnehmer:innen in Kleingruppen als Ideenstatements festhalten, welche dann später in die folgenden drei Kategorien geclustert wurden:

(a) Voraussetzungen und Rahmenbedingungen,

(b) Ideen, Erfahrungen und Vorschläge sowie

(c) Good Practices.

Bei den Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine nachhaltige BGF wurde z.B. die Online-Plattform „Move Effect“ erwähnt, welche sowohl verschiedene Challenges anbietet als auch die Möglichkeit, sich in sozialen Projekten zu engagieren. Weitere Aspekte, die zu den Voraussetzungen für aktive Mobilität gezählt wurden, waren die Finanzierung des Fahrrades – denn das ist notwendig, um teilzunehmen – und die Möglichkeit zur Anschaffung verschiedener Radtypen (z.B. E-Bike, Lastenrad). Eine weitere wichtige Voraussetzung wäre, dass die Führungsebene gewonnen und zum Umdenken bewegt würde („weg vom Statussymbol Auto“). Das könne zum Beispiel durch das positive Image aktiver Mobilität gelingen. Ebenso sollten die Mitarbeiter: innen aktiv miteinbezogen werden. Auch der Zugang im Betrieb zu diesem Thema wäre als Voraussetzung wichtig, denn einige Betriebe erreiche man nicht durch das „Klima-Argument“. Hier könne es hilfreich sein, auf den Zugang über die BGF und das Thema Bewegung zu setzen.

Die meisten Diskussionsbeiträge wurden für die Kategorie „Ideen, Erfahrungen und Vorschläge“ gesammelt. Arbeitgeber:innen könnten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Fahrradflotte zur Verfügung stellen und so dafür sorgen, dass mehr Menschen das Auto stehen lassen. Auch fänden es die Teilnehmer:innen sinnvoll, wenn Arbeitgeber:innen eine Möglichkeit zum Duschen und Umziehen schaffen würden. Die Einführung von Smart-Watches, welche bei der Navigation helfen, wurde außerdem diskutiert. Solche Uhren, die bereits in verschiedenen Settings genutzt werden, könnten nützlich sein, um alternative Routen abseits der Hauptstraßen zu finden. Eine Begehung der Wege oder ein kultureller Wandertag in der Umgebung könnten hilfreich sein, „Aha-Erlebnisse“ in Bezug auf Machbarkeit und Navigation zu generieren. Darüber hinaus könnte die Motivation zur Bewegung am Arbeitsplatz durch gezielte Maßnahmen gesteigert werden, z.B. Reduktion der Liftbenützung, Schrittzähler, Punktesammeln für gestiegene Treppen oder die Beschriftung der Treppenstufen mit den verbrauchten Kalorien.

Ebenso kam die Idee auf, dass man „mobile Meetings“ veranstalten könne. Die Teilnehmer:innen könnten Meetings außerhalb abhalten und dann einen gemeinsamen Weg zurück an den Arbeitsplatz wählen. Die gemeinsame Bewegung könnte darüber hinaus in einer „aktiven Mittagspause“ gefördert werden.

Zur Kategorie „Good Practices“ schlugen die Diskussionsteilnehmer:innen vor, dass Anreizsysteme geschaffen werden sollten. Dies könnte in Form flexibler Arbeitszeiten oder der Schaffung eines Zeitguthabens passieren, denn der Umstieg aufs Fahrrad bedeute auch einen höheren Zeitaufwand für den Arbeitsweg. Weitere Anreize könnten sein, dass Unternehmen einen Radservice zur Verfügung stellten oder Zubehör wie Helme anschafften. Des Weiteren wurde genannt, dass Räumlichkeiten, wie z.B. beheizbare Spinde für Radkleidung, bereitgestellt werden könnten. Externe Beratung in Form von Workshops bei der Umsetzung des Wandels hin zu Aktiver Mobilität wäre zudem wünschenswert. Daneben könnte auch der:die Arbeitgeber:in selbst Informationen zum Thema bereitstellen, z.B. Fahrradkarten. Das Anbieten von Verkehrssicherheitstrainings für alle Mitarbeiter:innen könnte als „Good Practice“ dabei helfen, Menschen für die anderen Verkehrsteilnehmer:innen zu sensibilisieren. Auf dem Weg hin zu mehr Bewegung könnte der:die Arbeitgeber:in für Personen mit einem längeren Arbeitsweg die Finanzierung eines Jahresabos für den ÖV übernehmen. Diese abschließende Diskussion zum Thema „Aktive Mobilität für eine ökologisch nachhaltige BGF – was braucht’s?“ hat gezeigt, dass nach Einschätzung der Teilnehmer:innen des Workshops besondere Anreize nötig sind, um aktive Mobilität auf dem Arbeitsweg und am Arbeitsplatz zu fördern. Darüber hinaus wurden viele Ideen genannt, die die Schaffung einer entsprechenden betrieblichen Infrastruktur voraussetzen. Somit zeigt sich auch hier, dass das Engagement der Unternehmensleitung wichtig ist, um Mitarbeiter:innen zu aktiver Mobilität zu motivieren.

 

Quelle: Tagungsband der 24. Österreichischen Gesundheitsförderungskonferenz, Hybrid, Linz 2022

Human Works mit Themenschwerpunkt »Psyche im Ausnahmezustand«

Eine Krise jagt die nächste, eine rasche Änderung ist nicht in Sicht. Umso wichtiger ist es, den Fokus auf jene Dinge zu richten, die wir beeinflussen bzw. ändern können. Sei es unsere Einstellung zu gewissen Themen oder auch die weitere
Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Unternehmen.

In der eben erschienen Ausgabe der Human Works erfahren Sie mehr über die Themen Dauerkrisenmodus, Selbstmotivation, Förderung betrieblicher Gesundheit im Allgemeinen, die Bedeutung des Arbeitsmedizinischen Fachdienstes, das IBG Gesundheitsportal, das Pilotprojekt zu einem gesundheits- und leistungsangepassten Arbeitszeitmodell sowie Wärmetipps im Falle einer Energieknappheit.

Best Practice Beispiel aus Österreich diesmal: Agrarmarkt Austria, Flughafen Wien AG 

OÖNachrichten

Jeder Schritt zählt und wenige Minuten reichen. Fünf Übungen für Vielsitzer gegen den Büro-Stillstand. IBG Experte, Matthias Welkens, Leiter der Ergonomie und Arbeitssicherheit bei IBG gibt praktische Tipps, für zwischendurch. „Wer sich immer wieder einmal bewegt, verringert das Risiko für Rückenschmerzen und eine Reihe von Zivilisationskrankheiten.“

Experte/ Autor: Matthias Welkens

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Jeder Schritt zählt: Ein Bewegungs-ABC für Vielsitzer

  • Sitzen macht krank: Vielsitzer riskieren an Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Leiden und Venenleiden zu erkranken. Von Rückenbeschwerden ganz zu schweigen.
  • Die gute Nachricht: Jede Bewegung entlastet ihren Stützapparat.
  • Finden Sie hier fünf Übungstipps der IBG-Ergonomie, die Sie in ihrem Berufsalltag leicht umsetzen können.

Wien, 22.11.2022. Menschen, die länger als sechs Stunden täglich sitzen, haben ein deutlich höheres Risiko für Diabetes, Bluthochdruck oder Rückenleiden. Die mangelnde Bewegung macht anfällig für alle Formen von Zivilisationskrankheiten. Finden Sie hier einige Tipps gegen die Auswirkungen des Büroalltages.

Der Ablauf eines Arbeitstages im Büro ist für die meisten Menschen gleich: Wir sitzen beim Frühstück, weiter geht’s zur Arbeit in Auto, Bus oder Bahn. Im Job verbringen wir acht Stunden meist sitzenderweise. Und abends geht das Ganze retour mit verlängertem Sitzen auf dem Sofa vor dem nächsten Bildschirm. Wir sitzen uns krank. Der Mensch ist im Grunde ein bewegtes Wesen, das nach körperlicher Aktivität verlangt. Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um die regelmäßige und gesundheitsfördernde Bewegung, die unseren Stütz- und Bewegungsapparat fordert. Bewegung soll Freude bereiten.

Fakt ist: Vielsitzer riskieren an Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Leiden und Venenleiden zu erkranken. Von Rückenbeschwerden ganz zu schweigen. Zahlreiche Studien unterlegen, dass zu viel Sitzen lebensbedrohlich ist. Menschen, die länger als sechs Stunden täglich sitzen, riskieren eine um bis zu 20 Prozent reduzierte Lebenserwartung.

Jede Bewegung zählt

Wenn man sechs Stunden sitzt und dabei alle 20 Minuten aufsteht ist das besser als vier Stunden permanent auf dem Sessel zu verharren. Jede Bewegung und jeder Haltungswechsel sind wichtig. Alltagsbewegung wie Gehen verbraucht zwei bis drei Mal mehr Energie als Sitzen, Treppensteigen noch mehr, am besten keinen Fahrstuhl benutzen.  Auch während der Arbeit lassen sich starre Sitz-Zeiten reduzieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Stehen Sie zum Telefonieren auf und spazieren durch den Raum. Schon die Veränderung der Sitzposition bewirkt positives in ihrem Stützapparat. Stehen Sie auf und besorgen Sie sich zwischendurch ein Glas Wasser oder holen einen Tee. Statt in sitzenden Meetings kann Brainstormen in der frischen Luft im „Plaudertempo“ stattfinden.

Jeder kleine Ausmarsch hat seine positiven Effekte: Erledigen Sie kleine Besorgungen zu Fuß oder nutzen das Fahrrad. Für viele Betroffene lässt sich der Weg zur Arbeit variabel gestalten: Zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren sind die gesündesten Alternativen. Aber es macht sich schon bezahlt, wenn das Auto weiter weg parkt oder Sie eine Station früher aussteigen. Der Rest des Weges wird zu Fuß erledigt. Jeder Schritt zählt.

Fünf Übungen gegen den Büro-Stillstand

Menschen bewegen sich, weil es guttut und ein Bedürfnis ist. Manchmal geschieht es auch aus dem schlechten Gewissen heraus. Der Grund ist dabei egal: Bewegung hat immer positive Auswirkung auf uns. Nehmen Sie sich 3x täglich 5 Minuten Zeit für sich!

Finden Sie hier fünf Bewegungsübungen für Ihre Gesundheit am Arbeitsplatz:

Übung 1 – Becken mobilisieren

Grundstellung: Aufrecht sitzend auf der vorderen Hälfte des Sessels. ACHTUNG: der Oberkörper bleibt bei allen Übungen möglichst ruhig

  • Becken nach vorne und hinten rollen
  • Becken kippen: Pobacke links anheben – Wechsel – Pobacke rechts anheben
  • Becken kreisen
  • Ein Knie abwechselnd nach vorne schieben

Übung 2 – Schulterrollen und -kreisen

  • Kreisen Sie mit Ihren Schultern – 10-mal nach vorne, 10-mal nach hinten, 10-mal gegengleich nach vorne, 10-mal gegen-gleich nach hinten.
  • Lassen Sie die Schultern hängen und ziehen Sie beide weit nach oben – 5 Wiederholungen. Versuchen Sie das volle Bewegungsausmaß auszunutzen.

Übung 3 – Nackenmuskulatur bewegen

  • Neigen Sie den Kopf auf die Seite und rollen Sie ihn langsam auf die andere Seite – und wieder vorne zurück – das Kinn zeigt immer Richtung Brustbein.
  • Drehen Sie den Kopf zur Seite und nicken Sie 5-mal – Seitenwechsel
  • Schauen Sie gerade aus – ziehen Sie den Kopf gerade nach hinten und wieder weit nach vorne (Doppelkinn)
  • Gerade Kopfhaltung – bewegen Sie Ihre Nasenspitze entlang eines kleinen liegenden Achters  – Richtungswechsel

Übung 4 – Nackenmuskulatur  dehnen

Stehen Sie aufrecht – neigen Sie den Kopf zur Seite bis Sie eine Dehnung spüren, drücken Sie dann mit der gegenüber-liegenden Handfläche nach unten und halten die Spannung für 20 Sekunden. Kopf nicht nach vorne neigen!!

Übung 5 – Nackenmuskulatur kräftigen

Halten Sie Ihre Wirbelsäule gerade und erzeugen Sie zwischen Ihrer Hand und dem Kopf einen Druck für etwa 10 Sekunden – es findet keine Bewegung statt! Links – Rechts – Vorne und Hinten

 

IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80 Arbeitsmediziner:innen,
Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagement.
IBG ist in ganz Österreich vertreten.

Matthias Welkens, MBA, Leiter des IBG-Bereichs Ergonomie und Arbeitssicherheit

Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
M +43 (676) 38 49 022 | presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz