Kategorie: Arbeitspsychologie

Arbeitspsychologie

Co-Abhängigkeit bei Alkohol im Betrieb

Wenn ein Kollege oder eine Kollegin ein Alkoholproblem hat, leidet oft die ganze Belegschaft darunter. Häufige Krankenstände, kurzfristige Fehlzeiten, Unverlässlichkeit, Ausreden, schwankende Arbeitsleistung:  All das sind mögliche Anzeichen eines Alkoholproblems. Arbeitskolleginnen und -kollegen wissen oft nicht, wie sie damit umgehen sollen.

Reaktionen von Kollegen und Vorgesetzten

Häufig vermuten Arbeitskollegen schon länger, dass ein Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin ein Alkoholproblem hat. Man ist sich jedoch nicht ganz sicher und möchte sich nicht mit einer Aussage die „Finger verbrennen“. Mit dem Wunsch, zu helfen, werden vielleicht Aufgaben der betreffenden Person übernommen, Fehler vertuscht.  Irgendwann sind die Kollegen mit ihrer Geduld am Ende und machen dem Betroffenen Vorwürfe. Damit konfrontiert, reagiert dieser oft mit Verharmlosen, innerem Rückzug oder Aggression. Oder er verspricht sich zu ändern  – doch ein paar Wochen oder Monate später ist wieder alles beim Alten. Dieser Teufelskreis kann sich über Jahre ziehen. Das hier beschriebene so genannte „Co-Verhalten“ gegenüber einem suchtkranken Menschen ist zwar verständlich, bringt aber keine positive Veränderung.

 Alkoholismus: Hintergrundwissen und Tipps

  • Alkoholismus ist wie jede Suchterkrankung sehr komplex und hat viele Ursachen. Alkoholiker sind krank – und nicht bösartig oder willensschwach. Um aufhören zu können, brauchen sie professionelle Hilfe.
  • Sie können einen Alkoholkranken nicht ändern, und es ist nicht die Aufgabe von Kollegen oder Vorgesetzten die Diagnose Alkoholismus zu stellen.
  • Konfrontieren Sie einen alkoholauffälligen Kollegen vielmehr mit dem, was Ihnen im Arbeitsalltag als Folge des Alkoholkonsums aufgefallen ist: z.B. Fehlzeiten, Unverlässlichkeit, nachlassende Konzentration, Alkoholfahne etc.
  • Leugnen, Verharmlosen, Wutausbrüche und das Abschieben der Schuld auf andere sind typische Reaktionen eines Alkoholkranken.
  • Vermitteln Sie einem Alkoholkranken, dass er für die Folgen seiner Handlungen selbst verantwortlich ist.
  • Nehmen sie ihm keine Verantwortung ab, erfinden Sie keine Ausreden für ihn.
  • Lehnen Sie als Kollege oder Vorgesetzter den Alkoholmissbrauch klar ab. Sehen Sie jedoch den Alkoholkranken als Menschen, dem Sie Wertschätzung entgegen bringen.
  • Im Sinne der Fürsorgepflicht ist es Aufgabe von Führungskräften, einen alkoholauffälligen Mitarbeiter klar anzusprechen.
  • Alkoholabhängige Arbeitskollegen können trotz ihrer Krankheit erfahrene und wertvolle Mitarbeiter sein. Es lohnt sich, ihnen eine Chance zu geben, im Betrieb zu verbleiben.

Foto von Kampus Production von Pexels

Quelle: Institut Suchtprävention ProMente OOE

Hybrid-Office: Gemeinsam

Wie bei allen Themen finden wir auch beim Home-Office zwei Seiten einer Medaille. Der soziale Kontakt mit den Kolleg:innen und auch zur Führungskraft hat sich als sehr wichtig gezeigt, neben einem großen Wunsch der Mitarbeitenden Homeoffice beizubehalten.

Bei der Frage nach dem idealen Home-Office-Modell kommt wie aus einem Munde: »Ein bis zwei Tage im Büro, um auch meine Kolleg:innen zu sehen«. Home-Office oder besser gesagt Hybrid-Office wird dort, wo es gelebt werden kann, voraussichtlich auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen und ist gekommen, um bleiben zu dürfen. Sämtliche Möglichkeiten virtuelle Zusammengehörigkeit und Teamarbeit trotz »Distanz« zu schaffen, werden damit immer schlagender.

Um die Auswirkungen und auch die aktuelle Situation in den Unternehmen sichtbar zu machen, haben sich viele Unternehmen trotz anhaltender Pandemie dazu entschlossen, auch heuer mit IBG die Evaluierung der psychosozialen Belastungen durchzuführen und dabei das neue IBG Home-Office Modul zu integrieren, das Unternehmen einen Überblick über erfolgreiche Zusammenarbeit und verbliebene Probleme von Teams oder Abteilungen gibt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen können spezifische Herausforderungen aufgespürt, gelöst und das virtuelle Arbeiten nachhaltig optimiert werden.

Kommunikation und Zusammenarbeit

Die Ergebnisse des Home-Office-Moduls zeigen Ähnliches hinsichtlich der Dimension »Kommunikation und Zusammenarbeit«. Wie auch in der Literatur und in Studien immer wieder angeführt, hat sich auch bei diesen Befragungen der soziale Zusammenhalt als ein wichtiges gesundheitsförderndes Potential gezeigt. Der Wegfall von informellen Kontakten zu Kolleg:innen und Führungskräften birgt das Risiko der Vereinsamung sowie ein abnehmendes Team-Gefühl. Das hat sich sehr deutlich als übergreifendes Thema gezeigt.

Neben der Tatsache, dass die Produktivität und Arbeitseffizienz der Mitarbeiter:innen im Homeoffice nicht leidet – ganz im Gegenteil, aber eben sehr wohl der Zusammenhalt und auch die Konfliktlösungen. Das gilt es bei der Gestaltung von Homeoffice-Konzepten zu bedenken, damit die gebotenen Chancen (z.B. fokussierteres, ruhigeres Arbeiten; Nutzen der eigenen leistungsfähigen Tageszeiten) gut genutzt und die Risiken minimiert werden können.

Die Mitarbeiter:innen haben in den persönlichen Rückmeldungen immer wieder erwähnt, dass der Austausch mit den Kolleg:innen am Kaffeeautomaten, ein »Pläuschchen« über das Wochenende und spontane Begegnungen fehlen und sich Maßnahmen gewünscht bzw. positiv hervorgehoben, die teamstärkend wirken und das Miteinander und Gespräche fördern, wie z.B. virtuelle Pausenräume, vereinbarte Zeiten für informellen Austausch (z.B. auch nach einem Meeting oder get together 1x/ Woche, 1/2h) oder virtuelle Mittagspausen – wichtig dabei war die Kombination von digital und Präsenz im Büro.

Der kreative Austausch

Neben der Zusammenarbeit, den informellen Kontakten und der Stimmung im Team wurde auch der kreative Austausch bei allen Unternehmen als negativer beschrieben. Eine Idee skizzieren, ein Scribble anfertigen, Design-Vorschläge besprechen und anpassen etc. geht dank Screen-Share-Funktion auch im Videochat sehr gut.

Aber: kreative Zusammenarbeit wird durch das Beisammensein im selben Raum oft als viel fruchtbarer erlebt. Auch wenn mehrere Personen zeitgleich am selben Projekt arbeiten, kann Homeoffice den Austausch verkomplizieren. Die Kolleg:innen mal eben schnell um ihre Meinung fragen funktioniert besser, wenn man sich im selben Raum aufhält und nicht erst darauf warten muss, dass er oder sie ans Telefon geht oder zurückschreibt.

Ebenso funktionieren Diskussionen auf diese Art und Weise besser – nonverbale Signale werden besser wahrgenommen und verraten wie die einzelnen Personen auf Vorschläge oder Aussagen reagieren. Diese möglichen Grenzen zeigen wieder die Wichtigkeit des technischen Equipments (Fokus auf Qualität; Verfügbarkeit entsprechender CloudLösungen und Chatrooms sowie verschiedene virtuelle Meeting-Tools), von Erreichbarkeitsvereinbarungen und auch Meeting-Strukturen und Konzepten nach einer hybriden Arbeitsweise auf. Natürlich spielen bei all diesen Themen auch die Mitarbeiter*innen-Typen eine wesentliche Rolle – Menschen sind unterschiedlich.

Hybrid-Office als neue Arbeitsform

Dazu werden intensivere Kommunikation, Vertrauen, klar definierte Ziele, eine neue Meeting-Kultur und ein »neues« Führungsverständnis notwendig sein. Auch der Arbeitsplatz vor Ort wird sich dadurch verändern. Neben Desk-Sharing-Konzepten (dem Teilen von Arbeitsplätzen), braucht es Wohlfühlräume, Kommunikationsinseln, Brainstorming-Stationen, aber auch ruhige, abgeschottete Plätze, an denen konzentriertes Arbeiten möglich ist. Um die Unternehmenskultur positiv zu beeinflussen ist es wichtig an den Präsenztagen verstärkt darauf zu achten, Unternehmenskultur und Werte zu vermitteln und damit an der Bindung der Mitarbeiter*innen zu arbeiten. Denn Unternehmenskultur findet im Unternehmen statt.

Foto von Ivan Samkov von Pexels

Glücklich sein im Job. Geht das überhaupt?

Glück ist eines unserer wichtigsten Ziele im Leben. Da wir einen großen Teil unseres Tages in der Arbeit verbringen, wollen wir auch dort „glücklich“ sein. Viele Menschen sehnen sich nach Freizeit, Urlaub oder Feiertagen, um dem Berufsleben zu entfliehen. Schließen sich Arbeit und Glück aber grundsätzlich aus? Mit diesen Tipps fällt es Ihnen vielleicht leichter auch im anstrengenden Arbeitsalltag Glück zu empfinden:

  • Gönnen Sie sich früher zu Bett zu gehen und verbannen Sie das Handy aus dem Schlafzimmer.
  • Trauen Sie sich und sagen Sie Termine ab. Nicht jeder weiße Fleck im Kalender muss mit Terminen und To Do‘s gefüllt werden. Kommunizieren Sie offen und sorgen Sie für Selbstfürsorge.
  • Powern Sie sich richtig aus! Gerade bei körperlichen und geistigen Anspannungen kann Bewegung gut tun.
  • Nutzen Sie den Wohlfühlfaktor Wärme! Sei es eine gute Tasse Tee, kuschelige Socken oder ein Saunagang.
  • Versuchen Sie liebevolle Gesten weiter zu geben und Komplimente auch anzunehmen. So wächst nicht nur Ihre innere Zufriedenheit, sondern auch das Zugehörigkeitsgefühl in der Gemeinschaft.
  • Seien Sie auch im Job neugierig und offen! Nutzen Sie Ihre Talente und Stärken, finden Sie Aufgaben bei denen Sie richtig im „Flow“ sind und leben Sie im Moment Ihres Erfolgs.
  • Wenn der Ärger über den Chef oder KollegInnen Sie zu überkommen droht, kann ein kleiner Perspektivenwechsel mit einer Portion Empathie gut tun, das Gegenüber besser zu verstehen.
  • Schreibtisch putzen oder das Ausmisten Ihres Büroschranks kann innere und äußere Ordnung sowie Platz für Neues schaffen und positiven Gefühlen und Gedanken Raum geben.Foto von Anna Shvets von Pexels

DerStandard

Mentale Gesundheit: „Wir übernehmen zu wenig Verantwortung für uns“, sagt IBG Experte und Psychotherapeut Tobias Glück im Interview mit DerStandard Ressortleiterin Karin Bauer.

Wären die anderen nur anders, dann wäre alles gut. Mit dieser Haltung kommt man nicht weit, sagt Arbeitspsychologe Tobias Glück. Er rät zu mehr Selbstverantwortung.

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Experte: Tobias Glück

Autorin: Karin Bauer

Depressiv oder schon Depression?

Eine Depression zu haben heißt nicht – wie im täglichen Sprachgebrauch oft verwendet – „deprimiert“ zu sein. Depression ist nicht gleichzusetzen mit Traurigkeit, Unlust, Müdigkeit, Sorgen oder Erschöpfung. Es ist eine Erkrankung, die möglichst frühzeitig behandelt werden sollte, um eine Verschlechterung oder sogar einen chronischen Verlauf zu vermeiden.

Wie erkennt man eine depressive Erkrankung?

Menschen, die an einer Depression leiden, weisen eine Reihe von Symptomen auf, und zwar fast täglich und über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen in einem ungewöhnlichen Ausmaß und unbeeinflusst von äußeren Umständen.
Z.B.: Niedergeschlagenheit, weniger Interesse an Hobbies oder Arbeit, weniger Tatkraft, verringertes Selbstwertgefühl, verringertes Konzentrationsvermögen, innere Unruhe, Abnahme von sexuellem Interesse, Schlafstörung, oder Gedanken an Selbstmord.

Diagnose

Wenn man mehrere dieser Symptome bei sich entdeckt wäre es wichtig, mit einem Arzt über diese Probleme zu sprechen, da nur so abgeklärt werden kann, ob eine krankhafte Depression vorliegt oder die Beschwerden auf eine andere Erkrankung zurückzuführen sind. Zusammen mit einer Depression treten häufig auch körperliche Beschwerden auf, wie beispielsweise Kopf-schmerzen, Herzbeschwerden, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung oder Gewichtsverlust.

Mögliche Ursachen

Eine Depression wird nicht durch einen einzigen Faktor verursacht, sondern durch eine Kombination von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren erklärt.
Bestimmte belastende Lebensumstände können bei einer depressiven Veranlagung zum Ausbruch bzw. Wiederauftreten der Erkrankung führen. Manche Menschen leiden jedoch auch unter Depressionen, wenn die Lebensumstände zufriedenstellend sind.
Eine Depression wird nicht durch persönliche Schwäche oder fehlende Willensstärke verursacht. Sie ist eine Erkrankung, die behandelt werden kann!

Behandlungsmöglichkeiten                            

Die Behandlung erfolgt meist durch Kombination von medikamentöser und Psychotherapie.
Wie bei anderen Erkrankungen kann es erforderlich sein, zunächst ein oder mehrere Behandlungsmethoden zu erproben, bevor die geeignetste Methode gefunden wird.
Es ist daher wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn die erste Behandlungsmethode nicht gleich erfolgreich ist.

Bei Fragen zu diesem Thema wenden Sie sich gerne an Ihre(n) Arbeitsmediziner(in)!

Quelle: Initiative Arznei & Vernunft;

Ausgelaugt, erschöpft und ausgebrannt.

Krankenstände und vorzeitige Berufsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen haben zugenommen. Dies ist nur die Spitze eines Eisbergs einer noch viel größeren Anzahl von Arbeitnehmer:innen, die sich ausgelaugt, erschöpft oder ausgebrannt fühlen – auch wenn sie nach außen hin funktionieren.

Die lange Erklärung

Die Bedingungen, unter denen es zu Burn-out und seinen Vorstufen kommt, sind:

  • Arbeitsüberlastung,
  • ständiger Zeitdruck,
  • unklare Rollen und Aufgaben,
  • Unfairness,
  • mangelnde Wertschätzung,
  • nicht beachtete Konflikte,
  • Benachteiligung,
  • schlechte Kommunikation und
  • Konflikte zwischen den eigenen Werten und denen des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin.

Ständiges Multitasking hat negative Auswirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit und die Stressverarbeitung: Man fängt vieles an und macht nur wenig fertig. Am Abend bleibt das Gefühl: „Wofür habe ich heute meine Energie verwendet?“ Dazu kommt noch die Hyperkommunikation: vor lauter E-Mails, Störungen und Meetings kommt man nicht mehr zu seiner eigentlichen Arbeit. Gleichzeitig hat man das Gefühl, an all dem nichts ändern zu können: Mitarbeiter:innen-Befragungen und Projekte zur Evaluierung psychischer Belastungen haben oft keine für den Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin sichtbaren Effekte. Der gesunde Mensch möchte in seiner Arbeit eigentlich nur eines: sinnvoll und effizient unter menschlichen Bedingungen arbeiten. Wenn ein/eine Arbeitgeber:in dies ermöglicht, braucht es meist keine Burn-out-Seminare.

Die kurze Erklärung

Die Geschichte des Kapitalismus zeigt, die Grundlage des heutigen Wirtschaftssystems ist Ausbeutung und Profitmaximierung in den Händen weniger. Die weltweite ökonomische Ungleichheit zwischen Gesellschaftsschichten hat in den letzten 20 Jahren ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht.

Was können wir tun?

Was kann der/die Einzelne tun? Achten Sie auf Ihre Grenzen und Rechte. Informieren Sie sich und holen Sie sich frühzeitig Unterstützung bei der Belegschaftsvertretung, Arbeitsmediziner:innen und anderen Stellen. Achten Sie auf Ihre Rechte und Ihre Gesundheit. Versuchen Sie persönliche Wege zum Erhalt Ihrer körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit zu finden.
Was können wir gemeinsam tun? Die Wahrheit aussprechen! Ungleichheit nicht akzeptieren. Denn Handeln ist das beste Mittel gegen Angst, Lethargie und psychische Erschöpfung. Das Einzige, was uns zum Erfolg verhelfen kann, ist Kooperation.

Quelle: Univ.-Prof.Dr. Wolfgang Lalouschek,
Gesunde Arbeit Ausgabe 3/2020,  www.thetree.at

Kurier

Wie das Wiedersehen nach dem Homeoffice mit den Kollegen gelingt. 

Die Rückkehr aus dem Homeoffice zurück ins Büro bringt eine Umstellung sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeitende. Regina Nicham, Leitung der Arbeitspsychologie bei IBG hat zehn Tipps zusammengestellt, wie Management und Belegschaft so reibungslos wie möglich aus dem Homeoffice in die neue „Normalität“ zurückfinden.

Autorin: Anita Kiefer
Expertin: Regina Nicham

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Lesenswert! Die neue Human Works

Die druckfrische Human Works  ist da! Beigelegt im DerStandard aber auch elektronisch hier nachzulesen:
In dieser Ausgabe erfahren Sie mehr über

  • BGM in Zeiten der Pandemie,
  • Arbeitszeitverkürzung,
  • psychologische Sicherheit als Führungsaufgabe,
  • die Bedeutung von Impfungen für das Kollektiv
  • das neue Forschungsprojekt ActNow, bis hin . . . 
  • dass der Arbeitsweg als Gesundheitsquelle in den Mittelpunkt gestellt wird.

Werte. Leben. Balance.

Das Glas ist voll – oder doch nicht?

Ein Universitätsprofessor steht mit einem großen leeren Glas vor seinen Studierenden und füllt es zu Beginn der Vorlesung bis zum Rand mit großen Steinen. Er fragt: „Ist das Glas nun voll?“ Die Studierenden stimmen zu. Daraufhin schüttet der Professor kleine Kieselsteine in das Glas, die in die Zwischenräume der großen Steine rollen. Der Professor fragt abermals: „Ist das Glas nun voll?“ Die Studierenden lachen und stimmen zu. Der Professor schüttet feinen Sand in das Glas und dieser füllt die letzten Zwischenräume im Glas aus. „Ist das Glas nun voll?“, fragt der Professor. Die Studierenden sind unsicher. Nachdem der Professor auch noch Wasser in das Glas füllt, erkennen sie den Kern der Geschichte.

Wichtige Dinge in unserem Leben.

Die Steine sind die wichtigen Dinge in unserem Leben – z.B. Gesundheit, Familie, Kinder. Die Kieselsteine sind weniger wichtig – z.B. Arbeit, Wohnung, Auto. Der Sand und das Wasser symbolisieren die kleinen Dinge des Lebens. Würde man den Sand zuerst in das Glas füllen, bleibt kein Raum mehr für Kieselsteine und große Steine. So ist es auch im Leben. Wendet man all seine Energie für die kleinen Dinge im Leben auf, bleibt keine mehr für das Wichtige im Leben.

Wofür schlägt Ihr Herz höher?

Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie, was Ihre großen Steine sind und welche Werte in Ihrem Leben wichtig sind.

Liebe – Frieden – Sicherheit – Ehrlichkeit – Kreativität – Mobilität – Macht – Abenteuer – Freiheit – Heirat – Anerkennung – Erfolg – Gesundheit – Pünktlichkeit –  Individualität – Reichtum – Glaube  –   Sportlichkeit – Wissen – Vertrauen – Ordnung – Familie – Erholung – Leidenschaft –  Spaß –  Kompetenz – Zugehörigkeit – Glück – Einfluss – Gelassenheit . . .

 Meine wichtigsten Werte.

Tragen Sie in einem Werte-Rad Ihre 10 wichtigsten Werte ein und in welchem Ausmaß diese derzeit Erfüllung finden oder sie damit zufrieden sind:
0% = gar nicht … 100% = maximal

Konzentrieren Sie sich auf die drei wesentlichsten Werte und beschreiben Sie den Bedeutungsgehalt dieser Werte:
(1. /2. /3.Wert) bedeutet für mich, dass …

Zielszenarien der Zukunft.

Werte, die zurzeit noch gar nicht oder nicht ausreichend erfüllt sind, sind nichts anderes als Wünsche, die uns am Herzen liegen. Beschreiben Sie Ihre balancierte Zukunft und wie Sie Ihre Wünsche erreichen können.

Wir brauchen keine neuen Werte, wir brauchen den Mut, unsere eigenen Werte zu leben – um uns im Zweifelsfall zu entscheiden, was für uns  wichtiger ist.

Achten Sie auf die großen Steine und wichtigen Dinge in Ihrem Leben. Sie sind es, die wirklich zählen und unser Leben erfüllen.

„DER REST IST NUR SAND“

Die Presse

Rückkehr in die neue Normalität.

Ein großer Feldversuch neigt sich dem Ende zu und soll doch vielerorts weitergeführt werden. Die Rückkehr in die neue „Normalität“ will gut geplant sein. IBG Expertin und Leiterin des IBG Bereiches Arbeitspsychologie begleitet Unternehmen bei diesem Übergang. Was dabei zu berücksichtigen ist, erzählt sie im Gespräch mit Jeannine Hierländer  in der Tageszeitung Die Presse.

Autorin: Jeannine Hierländer
Expertin: Regina Nicham

Zum Beitrag

weiters erschien dieser Beitrag in:

versicherungen.at

vdsf.at

boerse-express.com

dashoefer.at

So kehren Sie ohne Kulturschock in den Arbeitsalltag zurück

  • Mit den Lockerungen der Lockdown-Regeln kehren immer mehr Unternehmen aus dem Homeoffice zu einem neuen Arbeitsalltag zurück. „Normalität“ hat sich durch Covid gewandelt.
  • Führungskräfte und Unternehmen sollen Mitarbeiter:innen und Teams die Rückkehr an den Büro-Arbeitsplatz übergangslos und so einfach wie möglich gestalten.
  • Finden Sie hier zehn Tipps, wie Management und Belegschaft so reibungslos wie möglich aus dem Homeoffice in die neue „Normalität“ zurückfinden.
Regina Nicham | IBG Leitung Arbeitspsychologie
Regina Nicham, Leiterin des Bereichs Arbeits- und Organisationspsychologie von IBG, gibt zehn Tipps, wie die Rückkehr in die „normale“ Arbeitswelt für alle friktionsfrei gestaltet werden kann.

Mit der schrittweisen Aufhebung der Corona-Maßnahmen kehren viele Unternehmen in einen neuen Arbeitsalltag zurück. Die Tage im Homeoffice werden deutlich reduziert, Arbeitsmethoden haben sich durch digitale Kanäle verändert, soziale Abläufe nehmen im Büro neue Formen an.

Covid hat das Alltagsleben verändert. Führungskräften kommt in der gegenwärtigen Übergangsphase eine wichtige Rolle zu: Sie sollen Ihre Teams bei der Rückkehr in den veränderten Büroalltag unterstützen.

Regina Nicham, Leiterin des Bereichs Arbeits- und Organisationspsychologie von IBG, gibt zehn Tipps, wie die Rückkehr in die „normale“ Arbeitswelt für alle friktionsfrei gestaltet werden kann.

Tipp 1: Halten Sie die Schutzmaßnahmen im Bewusstsein Ihrer Mitarbeiter:innen
Stellen Sie weiterhin alle notwendigen Informationen und Mittel zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen bereit und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen zu einem sorgsamen Umgang mit Krankheitssymptomen.

Tipp 2: Feiern Sie das Wiedersehen
Sie haben sich jetzt alle lange nicht live gesehen und dennoch im Team viel geleistet. Dies sollte anerkannt und „gefeiert“ werden. Die Stärkung des sozialen Zusammenhalts steht im Fokus.

Tipp 3: Lassen Sie Spielraum für die Eingewöhnungsphase
Geben Sie Ihren Mitarbeiter:innen Zeit, um sich wieder an ihrem Arbeitsplatz einzufinden und mit den neuen Gegebenheiten umzugehen – kein „business as usual“

Tipp 4: Halten Sie eine Nachlese zur Homeoffice-Zeit
Besprechen Sie die Arbeitsphase im Remote-Modus. Jetzt ist die Zeit, veraltete Prozesse abzuändern und den neuen Bedürfnissen anzupassen – „Lessons learned“

Tipp 5: Bleiben Sie für die Mitarbeiter*innen präsent
Auch im „Normalbetrieb“ ist es wichtig aktiv auf seine Mitarbeiter:innen zuzugehen, präsent und erreichbar zu sein, um weiterhin sensibel für mögliche Sorgen und Ängste zu sein.

Tipp 6: Forcieren Sie das Thema Weiterbildung
Nach der Lockdown-Phase ist das Thema Weiterbildung besonders wichtig. Nützen Sie die Aufbruchstimmung, um Versäumtes aufzuholen.

Tipp 7 : Teilen Sie Ihre Erkenntnisse
Haben Sie oder Ihre Mitarbeiter:innen selbst vielleicht neue Vorlieben in der Art zu arbeiten oder neue Aufgaben für sich entdeckt? Durch diese Erkenntnisse können vielleicht Prozesse und Aufgabengebiete neu arrangiert werden und sowohl Ihre Mitarbeiter*innen als auch das Unternehmen und damit Sie selbst profitieren.

Tipp 8: Verströmen Sie Zuversicht
Feiern Sie gemeinsame Erfolge und betonen Sie, was alles geschafft und erreicht wurde. Lassen Sie die Mitarbeiter:innen selbst über Positives berichten. Dazu fördern neue Aufgabenfeder die Ausdauer.

Tipp 9: Informieren Sie über die aktuelle Lage und Visionen
Sprechen Sie die aktuelle Lage des Unternehmens an und geben Sie einen Ausblick, wie die nahe Zukunft aussehen könnte und wie Sie sich den Weg dorthin vorstellen.

Tipp 10: Führen Sie auf Augenhöhe
Binden Sie Ihre Mitarbeiter:innen in Entscheidungen ein und lassen Sie diese auch selbst Entscheidungen treffen. Dies führt zu mehr Engagement der Mitarbeiter*innen durch Wertschätzung, Selbstständigkeit und Gestaltungsspielraum.