Kategorie: Arbeitspsychologie

Arbeitspsychologie

Ausgelaugt, erschöpft und ausgebrannt.

Krankenstände und vorzeitige Berufsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen haben zugenommen. Dies ist nur die Spitze eines Eisbergs einer noch viel größeren Anzahl von Arbeitnehmer:innen, die sich ausgelaugt, erschöpft oder ausgebrannt fühlen – auch wenn sie nach außen hin funktionieren.

Die lange Erklärung

Die Bedingungen, unter denen es zu Burn-out und seinen Vorstufen kommt, sind:

  • Arbeitsüberlastung,
  • ständiger Zeitdruck,
  • unklare Rollen und Aufgaben,
  • Unfairness,
  • mangelnde Wertschätzung,
  • nicht beachtete Konflikte,
  • Benachteiligung,
  • schlechte Kommunikation und
  • Konflikte zwischen den eigenen Werten und denen des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin.

Ständiges Multitasking hat negative Auswirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit und die Stressverarbeitung: Man fängt vieles an und macht nur wenig fertig. Am Abend bleibt das Gefühl: „Wofür habe ich heute meine Energie verwendet?“ Dazu kommt noch die Hyperkommunikation: vor lauter E-Mails, Störungen und Meetings kommt man nicht mehr zu seiner eigentlichen Arbeit. Gleichzeitig hat man das Gefühl, an all dem nichts ändern zu können: Mitarbeiter:innen-Befragungen und Projekte zur Evaluierung psychischer Belastungen haben oft keine für den Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin sichtbaren Effekte. Der gesunde Mensch möchte in seiner Arbeit eigentlich nur eines: sinnvoll und effizient unter menschlichen Bedingungen arbeiten. Wenn ein/eine Arbeitgeber:in dies ermöglicht, braucht es meist keine Burn-out-Seminare.

Die kurze Erklärung

Die Geschichte des Kapitalismus zeigt, die Grundlage des heutigen Wirtschaftssystems ist Ausbeutung und Profitmaximierung in den Händen weniger. Die weltweite ökonomische Ungleichheit zwischen Gesellschaftsschichten hat in den letzten 20 Jahren ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht.

Was können wir tun?

Was kann der/die Einzelne tun? Achten Sie auf Ihre Grenzen und Rechte. Informieren Sie sich und holen Sie sich frühzeitig Unterstützung bei der Belegschaftsvertretung, Arbeitsmediziner:innen und anderen Stellen. Achten Sie auf Ihre Rechte und Ihre Gesundheit. Versuchen Sie persönliche Wege zum Erhalt Ihrer körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit zu finden.
Was können wir gemeinsam tun? Die Wahrheit aussprechen! Ungleichheit nicht akzeptieren. Denn Handeln ist das beste Mittel gegen Angst, Lethargie und psychische Erschöpfung. Das Einzige, was uns zum Erfolg verhelfen kann, ist Kooperation.

Quelle: Univ.-Prof.Dr. Wolfgang Lalouschek,
Gesunde Arbeit Ausgabe 3/2020,  www.thetree.at

Kurier

Wie das Wiedersehen nach dem Homeoffice mit den Kollegen gelingt. 

Die Rückkehr aus dem Homeoffice zurück ins Büro bringt eine Umstellung sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeitende. Regina Nicham, Leitung der Arbeitspsychologie bei IBG hat zehn Tipps zusammengestellt, wie Management und Belegschaft so reibungslos wie möglich aus dem Homeoffice in die neue „Normalität“ zurückfinden.

Autorin: Anita Kiefer
Expertin: Regina Nicham

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Lesenswert! Die neue Human Works

Die druckfrische Human Works  ist da! Beigelegt im DerStandard aber auch elektronisch hier nachzulesen:
In dieser Ausgabe erfahren Sie mehr über

  • BGM in Zeiten der Pandemie,
  • Arbeitszeitverkürzung,
  • psychologische Sicherheit als Führungsaufgabe,
  • die Bedeutung von Impfungen für das Kollektiv
  • das neue Forschungsprojekt ActNow, bis hin . . . 
  • dass der Arbeitsweg als Gesundheitsquelle in den Mittelpunkt gestellt wird.

Werte. Leben. Balance.

Das Glas ist voll – oder doch nicht?

Ein Universitätsprofessor steht mit einem großen leeren Glas vor seinen Studierenden und füllt es zu Beginn der Vorlesung bis zum Rand mit großen Steinen. Er fragt: „Ist das Glas nun voll?“ Die Studierenden stimmen zu. Daraufhin schüttet der Professor kleine Kieselsteine in das Glas, die in die Zwischenräume der großen Steine rollen. Der Professor fragt abermals: „Ist das Glas nun voll?“ Die Studierenden lachen und stimmen zu. Der Professor schüttet feinen Sand in das Glas und dieser füllt die letzten Zwischenräume im Glas aus. „Ist das Glas nun voll?“, fragt der Professor. Die Studierenden sind unsicher. Nachdem der Professor auch noch Wasser in das Glas füllt, erkennen sie den Kern der Geschichte.

Wichtige Dinge in unserem Leben.

Die Steine sind die wichtigen Dinge in unserem Leben – z.B. Gesundheit, Familie, Kinder. Die Kieselsteine sind weniger wichtig – z.B. Arbeit, Wohnung, Auto. Der Sand und das Wasser symbolisieren die kleinen Dinge des Lebens. Würde man den Sand zuerst in das Glas füllen, bleibt kein Raum mehr für Kieselsteine und große Steine. So ist es auch im Leben. Wendet man all seine Energie für die kleinen Dinge im Leben auf, bleibt keine mehr für das Wichtige im Leben.

Wofür schlägt Ihr Herz höher?

Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie, was Ihre großen Steine sind und welche Werte in Ihrem Leben wichtig sind.

Liebe – Frieden – Sicherheit – Ehrlichkeit – Kreativität – Mobilität – Macht – Abenteuer – Freiheit – Heirat – Anerkennung – Erfolg – Gesundheit – Pünktlichkeit –  Individualität – Reichtum – Glaube  –   Sportlichkeit – Wissen – Vertrauen – Ordnung – Familie – Erholung – Leidenschaft –  Spaß –  Kompetenz – Zugehörigkeit – Glück – Einfluss – Gelassenheit . . .

 Meine wichtigsten Werte.

Tragen Sie in einem Werte-Rad Ihre 10 wichtigsten Werte ein und in welchem Ausmaß diese derzeit Erfüllung finden oder sie damit zufrieden sind:
0% = gar nicht … 100% = maximal

Konzentrieren Sie sich auf die drei wesentlichsten Werte und beschreiben Sie den Bedeutungsgehalt dieser Werte:
(1. /2. /3.Wert) bedeutet für mich, dass …

Zielszenarien der Zukunft.

Werte, die zurzeit noch gar nicht oder nicht ausreichend erfüllt sind, sind nichts anderes als Wünsche, die uns am Herzen liegen. Beschreiben Sie Ihre balancierte Zukunft und wie Sie Ihre Wünsche erreichen können.

Wir brauchen keine neuen Werte, wir brauchen den Mut, unsere eigenen Werte zu leben – um uns im Zweifelsfall zu entscheiden, was für uns  wichtiger ist.

Achten Sie auf die großen Steine und wichtigen Dinge in Ihrem Leben. Sie sind es, die wirklich zählen und unser Leben erfüllen.

„DER REST IST NUR SAND“

Die Presse

Rückkehr in die neue Normalität.

Ein großer Feldversuch neigt sich dem Ende zu und soll doch vielerorts weitergeführt werden. Die Rückkehr in die neue „Normalität“ will gut geplant sein. IBG Expertin und Leiterin des IBG Bereiches Arbeitspsychologie begleitet Unternehmen bei diesem Übergang. Was dabei zu berücksichtigen ist, erzählt sie im Gespräch mit Jeannine Hierländer  in der Tageszeitung Die Presse.

Autorin: Jeannine Hierländer
Expertin: Regina Nicham

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weiters erschien dieser Beitrag in:

versicherungen.at

vdsf.at

boerse-express.com

dashoefer.at

So kehren Sie ohne Kulturschock in den Arbeitsalltag zurück

  • Mit den Lockerungen der Lockdown-Regeln kehren immer mehr Unternehmen aus dem Homeoffice zu einem neuen Arbeitsalltag zurück. „Normalität“ hat sich durch Covid gewandelt.
  • Führungskräfte und Unternehmen sollen Mitarbeiter:innen und Teams die Rückkehr an den Büro-Arbeitsplatz übergangslos und so einfach wie möglich gestalten.
  • Finden Sie hier zehn Tipps, wie Management und Belegschaft so reibungslos wie möglich aus dem Homeoffice in die neue „Normalität“ zurückfinden.
Regina Nicham | IBG Leitung Arbeitspsychologie
Regina Nicham, Leiterin des Bereichs Arbeits- und Organisationspsychologie von IBG, gibt zehn Tipps, wie die Rückkehr in die „normale“ Arbeitswelt für alle friktionsfrei gestaltet werden kann.

Mit der schrittweisen Aufhebung der Corona-Maßnahmen kehren viele Unternehmen in einen neuen Arbeitsalltag zurück. Die Tage im Homeoffice werden deutlich reduziert, Arbeitsmethoden haben sich durch digitale Kanäle verändert, soziale Abläufe nehmen im Büro neue Formen an.

Covid hat das Alltagsleben verändert. Führungskräften kommt in der gegenwärtigen Übergangsphase eine wichtige Rolle zu: Sie sollen Ihre Teams bei der Rückkehr in den veränderten Büroalltag unterstützen.

Regina Nicham, Leiterin des Bereichs Arbeits- und Organisationspsychologie von IBG, gibt zehn Tipps, wie die Rückkehr in die „normale“ Arbeitswelt für alle friktionsfrei gestaltet werden kann.

Tipp 1: Halten Sie die Schutzmaßnahmen im Bewusstsein Ihrer Mitarbeiter:innen
Stellen Sie weiterhin alle notwendigen Informationen und Mittel zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen bereit und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen zu einem sorgsamen Umgang mit Krankheitssymptomen.

Tipp 2: Feiern Sie das Wiedersehen
Sie haben sich jetzt alle lange nicht live gesehen und dennoch im Team viel geleistet. Dies sollte anerkannt und „gefeiert“ werden. Die Stärkung des sozialen Zusammenhalts steht im Fokus.

Tipp 3: Lassen Sie Spielraum für die Eingewöhnungsphase
Geben Sie Ihren Mitarbeiter:innen Zeit, um sich wieder an ihrem Arbeitsplatz einzufinden und mit den neuen Gegebenheiten umzugehen – kein „business as usual“

Tipp 4: Halten Sie eine Nachlese zur Homeoffice-Zeit
Besprechen Sie die Arbeitsphase im Remote-Modus. Jetzt ist die Zeit, veraltete Prozesse abzuändern und den neuen Bedürfnissen anzupassen – „Lessons learned“

Tipp 5: Bleiben Sie für die Mitarbeiter*innen präsent
Auch im „Normalbetrieb“ ist es wichtig aktiv auf seine Mitarbeiter:innen zuzugehen, präsent und erreichbar zu sein, um weiterhin sensibel für mögliche Sorgen und Ängste zu sein.

Tipp 6: Forcieren Sie das Thema Weiterbildung
Nach der Lockdown-Phase ist das Thema Weiterbildung besonders wichtig. Nützen Sie die Aufbruchstimmung, um Versäumtes aufzuholen.

Tipp 7 : Teilen Sie Ihre Erkenntnisse
Haben Sie oder Ihre Mitarbeiter:innen selbst vielleicht neue Vorlieben in der Art zu arbeiten oder neue Aufgaben für sich entdeckt? Durch diese Erkenntnisse können vielleicht Prozesse und Aufgabengebiete neu arrangiert werden und sowohl Ihre Mitarbeiter*innen als auch das Unternehmen und damit Sie selbst profitieren.

Tipp 8: Verströmen Sie Zuversicht
Feiern Sie gemeinsame Erfolge und betonen Sie, was alles geschafft und erreicht wurde. Lassen Sie die Mitarbeiter:innen selbst über Positives berichten. Dazu fördern neue Aufgabenfeder die Ausdauer.

Tipp 9: Informieren Sie über die aktuelle Lage und Visionen
Sprechen Sie die aktuelle Lage des Unternehmens an und geben Sie einen Ausblick, wie die nahe Zukunft aussehen könnte und wie Sie sich den Weg dorthin vorstellen.

Tipp 10: Führen Sie auf Augenhöhe
Binden Sie Ihre Mitarbeiter:innen in Entscheidungen ein und lassen Sie diese auch selbst Entscheidungen treffen. Dies führt zu mehr Engagement der Mitarbeiter*innen durch Wertschätzung, Selbstständigkeit und Gestaltungsspielraum.

 

 

 

IBG Expertin bei der 23. Österreichischen Gesundheitsförderungskonferenz

IBG wird  bei der 23. Österreichischen Gesundheitsförderungskonferenz zum Thema „Gesund bleiben! Aus FGÖ-Initiativen für die Zukunft lernen. des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) durch IBG Expertin Ina Lukl, Bereichsleiterin für Generationenbalance und BGF-Projekte vertreten. Sie hält einen Impulsvortrag über „Aktive Mobilität zwischen Betrieblicher Gesundheitsförderung und Betrieblichem Mobilitätsmanagement“.  Die Konferenz findet am 25. 6.2021 als Livestream statt.

Zum Inhalt:

»Bislang erweisen sich die meisten Versuche, das Mobilitätssystem in Organisationen nachhaltiger zu gestalten, als Serie von Einzelmaßnahmen, die positive Effekte im Bereich Gesundheitsförderung und Klimaschutz kaum oder gar nicht berücksichtigen. Oftmals bleiben potenzielle Synergien zwischen Mobilitäts- und Gesundheitsmanagement ungenutzt und Interventionen damit nur bedingt effizient. Auf Grundlage bereits vorliegender Ergebnisse kann die Förderung aktiver Mobilität als Gesundheitsquelle und Beitrag zum Klimaschutz ihre Wirkung entfalten.

Gemeinsames und übergeordnetes Ziel des Mobilitäts- und Gesundheitsmanagements in Unternehmen sollte daher die synergetische Zusammenführung von planungsbasierten Tools, betrieblichem Mobilitäts- und Gesundheits-Management sein, um damit eine nachhaltige und gesundheitsfördernde Mobilitätsverhaltensänderung erreichen zu können. Neben der Analyse hinderlicher und förderlicher Infra- und Organisations-Strukturen wird in einem ganzheitlichen Ansatz auch das individuelle Mobilitätsverhalten adressiert, um Gewohnheiten zu verändern, u.a. indem für den Lebensstil als wesentliche Grundlage zu Gesundheit und Wohlbefinden sensibilisiert wird, im Sinne des Arbeitsweges als Gesundheitsprogramm.«

Referentin: Ina Lukl | IBG Generationenbalance und BGF-Projekte Mag. Ina Lukl
Als Arbeitspsychologin, Unternehmens- und BGF-Beraterin (u.a. für die ÖGK), Diplomierte Systemische Beraterin und Coach mit Zusatzqualifikationen als In-Body-Mind-Trainerin und KörperCoach sowie Dipl. Lebens- und Sozialberaterin seit 2008 im betrieblichen Gesundheitsmanagement für IBG (Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement GmbH) tätig.

Im Rahmen dieser Tätigkeit Leitung und Begleitung zahlreicher Befragungs-, Evaluierungs- und ausgezeichneter Gesundheitsförderungs-Projekte in renommierten Unternehmen diverser Branchen Österreichs. Als Leiterin der Bereiche BGF Projekte und Generationenbalance vielfältige Erfahrung in Moderation, Konzeption und Durchführung von Vorträgen, Workshops und Seminaren zu Themen wie Digitalisierung/ Arbeitswelt 4.0, BGM in Krisenzeiten, Konfliktmanagement,

Fang an anzufangen.

Häufig fällt es uns schwer unsere Vorhaben umzusetzen oder damit überhaupt erst anzufangen. Wir nehmen uns dies und jenes vor, aber noch bevor wir damit loslegen, putzen wir die Wohnung, beantworten Emails, schauen nach, was es neues auf Facebook gibt – Aufgaben, die uns schneller und leichter von der Hand gehen, als die, die wir uns vorgenommen haben, deren Erledigung uns aber dennoch das Gefühl gibt, etwas geschafft zu haben. Das eigentliche Vorhaben haben wir nicht einmal angefangen.

Hier ein paar Tricks, um endlich damit anzufangen:

  • Der Fang-an-bevor-du-anfängst-Trick:

    Fang zumindest 10 Minuten lang mit der Aufgabe an und erteile dir die Erlaubnis dann auch wieder aufzuhören, denk dabei an das Ziel, das du erreichen möchtest.

  • Der Begrenze-die-Zeit-Trick:

    Definiere ein konkretes Zeitfenster, in dem du die Aufgabe erledigst. Haben wir für etwas zu viel Zeit, reiht es unser Gehirn auf der Prioritätenliste automatisch weiter hinten ein.

  • Der Belohnungs-Trick:

    Gib dir das Versprechen dich nach einer Aufgabe mit einer Kleinigkeit zu belohnen – das wird dich motivieren dranzubleiben.

  • Der Wenn-dann-Trick:

    Überlege dir, was dich an der Umsetzung hindern könnte und wie du darauf reagieren könntest. Sprich: Wenn A passiert, mache ich B.

  • Der Fang-an-aufzuhören-Trick:

    Wenn du das Verlangen spürst, etwas anderes zu tun als das, was du eigentlich tun willst/sollst, mache noch zehn Minuten weiter mit der Erlaubnis dann das andere zu tun. Stell dir dabei vor, wie es sich anfühlt die eigentliche Aufgabe erledigt zu haben.

Neue Normalität: So kehren Sie ohne Kulturschock in den Arbeitsalltag zurück

  • Mit den Lockerungen der Lockdown-Regeln kehren immer mehr Unternehmen aus dem Homeoffice zu einem neuen Arbeitsalltag zurück. „Normalität“ hat sich durch Covid gewandelt.
  • Führungskräfte und Unternehmen sollen Mitarbeiter:innen und Teams die Rückkehr an den Büro-Arbeitsplatz übergangslos und so einfach wie möglich gestalten.
  • Finden Sie hier zehn Tipps, wie Management und Belegschaft so reibungslos wie möglich s dem Homeoffice in die neue „Normalität“ zurückfinden.

Wien, 9.6.2021. Mit der schrittweisen Aufhebung der Corona-Maßnahmen kehren viele Unternehmen in einen neuen Arbeitsalltag zurück. Die Tage im Homeoffice werden deutlich reduziert, Arbeitsmethoden haben sich durch digitale Kanäle verändert, soziale Abläufe nehmen im Büro neue Formen an. Covid hat das Alltagsleben verändert. Führungskräften kommt in der gegenwärtigen Übergangsphase eine wichtige Rolle zu: Sie sollen Ihre Teams bei der Rückkehr in den veränderten Büroalltag unterstützen.
Regina Nicham, Leiterin des Bereichs Arbeits- und Organisationspsychologie von IBG, gibt zehn Tipps, wie die Rückkehr in die „normale“ Arbeitswelt für alle friktionsfrei gestaltet werden kann.

Tipp 1: Halten Sie die Schutzmaßnahmen im Bewusstsein Ihrer Mitarbeiter:innen
Stellen Sie weiterhin alle notwendigen Informationen und Mittel zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen bereit und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen zu einem sorgsamen Umgang mit Krankheitssymptomen.

Tipp 2: Feiern Sie das Wiedersehen
Sie haben sich jetzt alle lange nicht live gesehen und dennoch im Team viel geleistet. Dies sollte anerkannt und „gefeiert“ werden. Die Stärkung des sozialen Zusammenhalts steht im Fokus.

Tipp 3: Lassen Sie Spielraum für die Eingewöhnungsphase
Geben Sie Ihren Mitarbeiter:innen Zeit, um sich wieder an ihrem Arbeitsplatz einzufinden und mit den neuen Gegebenheiten umzugehen – kein „business as usual“

Tipp 4: Halten Sie eine Nachlese zur Homeoffice-Zeit
Besprechen Sie die Arbeitsphase im Remote-Modus. Jetzt ist die Zeit, veraltete Prozesse abzuändern und den neuen Bedürfnissen anzupassen – „Lessons learned“

Tipp 5: Bleiben Sie für die Mitarbeiter*innen präsent
Auch im „Normalbetrieb“ ist es wichtig aktiv auf seine Mitarbeiter:innen zuzugehen, präsent und erreichbar zu sein, um weiterhin sensibel für mögliche Sorgen und Ängste zu sein.

Tipp 6: Forcieren Sie das Thema Weiterbildung
Nach der Lockdown-Phase ist das Thema Weiterbildung besonders wichtig. Nützen Sie die Aufbruchstimmung, um Versäumtes aufzuholen.

Tipp 7 : Teilen Sie Ihre Erkenntnisse
Haben Sie oder Ihre Mitarbeiter:innen selbst vielleicht neue Vorlieben in der Art zu arbeiten oder neue Aufgaben für sich entdeckt? Durch diese Erkenntnisse können vielleicht Prozesse und Aufgabengebiete neu arrangiert werden und sowohl Ihre Mitarbeiter:innen als auch das Unternehmen und damit Sie selbst profitieren.

Tipp 8: Verströmen Sie Zuversicht
Feiern Sie gemeinsame Erfolge und betonen Sie, was alles geschafft und erreicht wurde. Lassen Sie die Mitarbeiter*innen selbst über Positives berichten. Dazu fördern neue Aufgabenfeder die Ausdauer.

Tipp 9: Informieren Sie über die aktuelle Lage und Visionen
Sprechen Sie die aktuelle Lage des Unternehmens an und geben Sie einen Ausblick, wie die nahe Zukunft aussehen könnte und wie Sie sich den Weg dorthin vorstellen.

Tipp 10: Führen Sie auf Augenhöhe
Binden Sie Ihre Mitarbeiter:innen in Entscheidungen ein und lassen Sie diese auch selbst Entscheidungen treffen. Dies führt zu mehr Engagement der Mitarbeiter*innen durch Wertschätzung, Selbstständigkeit und Gestaltungsspielraum.

 

IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 180 Mitarbeiter:innen, davon 80 Ärzt:innen, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagement. IBG ist in ganz Österreich vertreten.

Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
M +43 (676) 38 49 022, Email presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz

 

trend

Die psychische Pandemie.

Psychologische Beratung gegen psychische Belastungen: Schlafstörungen, depressive Symptome . . . rund ein Viertel der Österreicher*innen leidet unter psychischen Belastungen. Verstärkt durch die Corona-Krise nehmen die Ausfallsquoten zu, weil Mitarbeiter:innen psychisch zu stark belastet sind. Befragungen zeigen: Immer mehr Führungskräfte geben an, dass sie künftig mehr gesundheitsfördernde Maßnahmen  ergreifen werden. Aber Hilfsangebote machen nur dann Sinn, wenn Sie auch genutzt werden. Das bedarf ein Umdenken. Arbeitspsychologe und IBG Geschäftsführer Gerhard Klicka wird im großen Beitrag über mentale Gesundheit in der Mai Ausgabe des  Wirtschaftsmagazins trend zitiert.

Autorin: Julia Pabst
Experte: Gerhard Klicka

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Aktivierungsübung: Über-Kreuz

Ausreichend Schlaf, abwechslungsreiche Ernährung, Bewegung und frische Luft sind die ideale Voraussetzung für eine gute Konzentrationsfähigkeit.

An besonders stressigen und anstrengenden Tagen reicht das aber oft nicht aus. Abhilfe können Aktivierungsübungen schaffen wie zum Beispiel »Über-Kreuz-Übungen«. Dabei wird das Zusammenspiel von linker und rechter Gehirnhälfte gefördert, weshalb sie auch Brain-Gym bzw. Gehirngymnastik genannt werden. Sie erhöhen Aufnahmefähigkeit und Leistungsvermögen.

Nachfolgend finden Sie vier Übungen, die unabhängig voneinander im Sitzen gemacht werden können:

  • Reiben Sie mit der linken Hand Ihr rechtes Ohr, gleichzeitig reiben Sie mit der rechten Hand Ihr linkes Ohr (auch nacheinander möglich)
  • Folgen Sie mit Ihren Augen einer liegenden Acht ∞
  • Wer doch lieber kurz aufstehen möchte, kann mehrmals abwechselnd mit dem rechten bzw. linken Ellenbogen das gegenüberliegende Knie antippen.
  • Eine andere Übung wäre der Schuhplattler. Berühren Sie hinter Ihrem Rücken den rechten Fuß mit Ihrer linken Hand, dann den linken Fuß mit Ihrer rechten Hand. Wiederholen Sie diese Übung einige Male.

Lassen Sie sich nicht ablenken – oder lieber doch?

Wer kennt es nicht – den Tisch voller Arbeit und dennoch lassen wir uns von allem und jedem ablenken. Der Grund dafür liegt in unserem  Gehirn, welches auf Durchzug stellt, sobald die eintreffende Informationsmenge unser Arbeitsgedächtnis übersteigt.

Ganz nach dem Motto: »Lieber ein wenig Ablenkung als das Risiko einzugehen etwas Wichtiges zu vergessen« Deswegen: immer wieder gezielt kurze Pausen einlegen. Sie ermöglichen es uns, Abstand zur Aufgabe zu gewinnen und uns neu zu strukturieren.

  • Eines ist klar: Die Arbeit wird nicht weniger und erledigt sich nicht von selbst. Doch mit ausreichenden Pausen geht es (Ihnen) besser. Mehrere kurze Pausen sind effektiver, als ein bis zwei längere Pausen.
  • Kurzpausen sind in der Regel 1–5 Minuten lang und sollten nach individuellen Zeiten der Ermüdung – sprich wenn man leichter ablenkbar wird – regelmäßig gehalten werden (etwa alle 60-90 Minuten).
  • Verschieben Sie Ihre Pause nicht nach hinten, weil Sie glauben ansonsten nicht mit der anfallenden Arbeit in der vorgegebenen Zeit fertig zu werden. Man kann am Tag nicht durchgehend 100% leisten. Ihr Gehirn macht automatisch kleine Pausen, indem es sich ablenken lässt. Setzen Sie diese lieber bewusst ein.
  • Gezielt geplante Kurzpausen verhindern ein Anhäufen von Ermüdungserscheinungen im Verlauf eines Arbeitstages. So zeigt sich, dass die Erholung nach einem Arbeitstag ohne Unterbrechungen deutlich länger dauert und schwerer gelingt.

Am Ende könnte aus Ablenkung Inspiration werden und Raum für neue Ideen entstehen.
In diesem Sinne: Lassen Sie sich ablenken.