Kategorie: Arbeitspsychologie

Arbeitspsychologie

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BÖP-Workshop: Arbeitswelten im Wandel – Impulse von Arbeitspsychologe Gerhard Klicka

Beim jüngsten Workshop des Berufsverbands Österreichischer Psycholog:innen (BÖP) stand die Frage im Mittelpunkt, wie sich Arbeitswelten unter dem Einfluss technologischer, gesellschaftlicher und organisationaler Veränderungen neu gestalten. Arbeitspsychologe Gerhard Klicka setzte mit seinem Impulsreferat klare Akzente und gab einen fundierten Einblick in zentrale Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen moderner Arbeitsumfelder.

Klicka beleuchtete die Transformation der Arbeitswelt aus arbeitspsychologischer Sicht und zeigte auf, wie Digitalisierung, hybride Arbeitsformen und steigende Komplexität den beruflichen Alltag prägen. Dabei betonte er die Bedeutung psychologischer Expertise für die Gestaltung gesunder, motivierender und zukunftsfähiger Arbeitsbedingungen. Besonderes Augenmerk legte er auf die Rolle von Selbstorganisation, resilienten Strukturen und einer lernorientierten Unternehmenskultur.

Das Impulsreferat bildete die Grundlage für einen lebendigen fachlichen Austausch unter den Teilnehmer:innen. Es unterstrich eindrucksvoll, dass psychologische Perspektiven in Zeiten rascher Veränderungen unverzichtbar sind, um nachhaltige Lösungen für Mitarbeitende und Organisationen zu entwickeln. Dieser Workshop ist hier nachzusehen.

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Jetzt erschienen: Die neue Ausgabe der Human Works

In der aktuellen Ausgabe erwarten Sie wertvolle Tipps zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Ihrem Unternehmen.

Themen sind unter anderem:

  • Künstliche Intelligenz vs. Psychische Gesundheit: Zwischen Effizienzgewinn und Technostress
  • Masken-Fittestings für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Breaking the BIAS: Ein Beitrag über mehr Sichtbarkeit von Frauen in KI-Systemen.
  • Arbeitsmedizin: Mehr als die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben hinausgeht
  • Gesundheitstag Darmgesundheit: Du bist was du isst
  • Aktiv mit 45+: Wie wir in der Lebensmitte leistungsfähig und gesund bleiben

Best Practice Beispiel aus Österreich diesmal:
Neveon Austria, UniCredit Bank Austria, Takeda

Erfahren Sie in dieser Ausgabe wieder hilfreiche Tipps zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Ihrem Unternehmen!

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Arbeitswelten im Wandel – Psychologie als Kompass

Rückblick auf die BÖP-Veranstaltung vom 13. November 2025

Am 13. November 2025 lud der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) im Rahmen der Reihe „Psychologie im Gespräch“ zur Veranstaltung „Arbeitswelten im Wandel – Psychologie als Kompass“ ein. Das Angebot wurde sowohl vor Ort als auch online wahrgenommen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie arbeitspsychologische Erkenntnisse Orientierung in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt bieten können. Einen wichtigen Impuls lieferte IBG-Geschäftsführer Gerhard Klicka aus Sicht der Arbeitspsychologie.

Wandel gestalten – nicht nur bewältigen

Digitalisierung, neue Arbeitsmodelle und steigende Anforderungen prägen die heutige Arbeitswelt. Die Veranstaltung zeigte, dass reine technische Anpassungen nicht ausreichen: Es braucht ein Verständnis für menschliche Faktoren wie Motivation, Belastung und Zusammenarbeit.

Zentrale Punkte aus dem Impulsvortrag von Gerhard Klicka

Psychische Belastungen sind zentral

Klicka hob hervor, dass psychische Beanspruchungen heute ebenso arbeitsrelevant sind wie körperliche. Themen wie Unsicherheit, Erreichbarkeit oder unklare Rollen wirken sich direkt auf Gesundheit und Arbeitsfähigkeit aus – und müssen daher systematisch berücksichtigt werden.

Arbeitsfähigkeit über das gesamte Erwerbsleben sichern

Mit Blick auf längere Lebensarbeitszeiten braucht es Arbeitsbedingungen, die physische und psychische Gesundheit langfristig unterstützen. Dazu gehören ergonomische Arbeitsplätze, klare Strukturen, wertschätzende Führung und gute Kommunikation.

Psychologie als Navigationshilfe

Arbeitspsychologische Erkenntnisse dienen als „Kompass“, um Veränderungen menschgerecht zu gestalten. Sie helfen Organisationen, Belastungen zu reduzieren, Ressourcen zu stärken und nachhaltige Veränderungsprozesse aufzusetzen.

Rahmenbedingungen müssen mitwachsen

Klicka betonte, dass Unternehmen wie auch der Gesetzgeber psychische Gesundheit stärker verankern müssen – von Prävention über Analyse bis hin zu Qualifikation und Verantwortlichkeiten.

Relevanz für Organisationen und Beschäftigte

  • Unternehmen profitieren von gesund gestalteter Arbeit durch Motivation, Leistungsfähigkeit und geringere Fehlzeiten.
  • Führungskräfte benötigen psychologische Kompetenzen, um Teams sicher durch Veränderung zu führen.
  • Mitarbeitende brauchen Raum für Reflexion, Beteiligung und Selbstfürsorge.

Fazit

Die Veranstaltung machte deutlich:
In einer Arbeitswelt, die sich ständig wandelt, sind Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin unverzichtbar. Sie ermöglichen es, Arbeit so zu gestalten, dass Menschen langfristig gesund, motiviert und leistungsfähig bleiben. Gerhard Klickas Beitrag unterstrich dabei klar: Gesundheit ist kein Nebenprodukt, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor.

Die gesamte Veranstaltung kann hier angesehen werden: Arbeitswelten im Wandel – Psychologie als Kompass

Foto: screenshot

Zeitmanagement: Die Kraft der Not-To-Do-Liste

Neben der klassischen To-Do-Liste können Sie es auch einmal mit dem Gegenteil versuchen: Schreiben Sie Dinge auf, die Sie auf keinen Fall tun möchten. Fertigen Sie somit eine sogenannte Not-To-Do-Liste an.

Diese Liste dient nicht nur dazu, unerwünschte Aufgaben festzuhalten, sondern auch dazu, sich bewusster mit den eigenen Zeitfressern und schlechten Gewohnheiten auseinanderzusetzen.

  • Überlegen Sie, welche Tätigkeiten am Tag besonders viel Zeit in Anspruch nehmen und ob diese den Verbrauch Ihrer zeitlichen Ressourcen wirklich rechtfertigen. Vielleicht sind es ständige E-Mails, das unbewusste Scrollen durch soziale Medien oder unnötige Meetings ohne klaren Zweck. Genau diese Tätigkeiten gehören auf Ihre Not-To-Do-Liste.
  • Hängen Sie die Liste gut sichtbar in Ihrem Arbeitsumfeld auf: beispielsweise am Monitor, an der Wand über dem Schreibtisch oder in Ihrem digitalen Planungstool. Ein gelegentlicher oder zufälliger Blick darauf erinnert Sie immer wieder daran, welche Aufgaben Sie gezielt vermeiden möchten. So entwickeln Sie mit der Zeit eine bewusste Haltung gegenüber Ablenkungen und ineffizientem Verhalten.
  • Die Not-To-Do-Liste wirkt besonders gut gegen schlechte Angewohnheiten. Alles, was uns am produktiven Arbeiten hindert, wird dadurch sichtbar gemacht – und das ist der erste Schritt zur Veränderung. Indem Sie festhalten, was Sie nicht tun wollen, schaffen Sie Platz für das, was wirklich zählt: konzentriertes, zielgerichtetes und erfüllendes Arbeiten.

Probieren Sie es aus – Sie werden überrascht sein, wie befreiend es sein kann, einmal Nein zu sagen.

Foto: Ivan S., www.pexels.com

Die Kunst des Zuhörens

Die schriftliche und auch mündliche Informationsflut im Job und Privatleben nimmt ständig zu. Social Media ist in aller Munde und ein alltägliches Werkzeug, um private Nachrichten für seine Freunde zu posten oder sich als Unternehmen zu präsentieren.

Wer zu wenig mitteilt, schürt oft bei seinem Gegenüber Fantasien, wer zu viel mitteilt kann seine/n Gesprächspartner:in schnell überfordern. Inhalt und Menge der Information ist daher für eine gute Kommunikation unerlässlich.

Hier einige Tipps für eine bewusste Kommunikation:

  • Erst denken, dann sprechen: Wenn Sie wissen was Sie sagen möchten, können Sie Ihre Nachricht klarer auf den Punkt bringen und Ihr:e Gesprächspartner:in wird Ihre Botschaft besser verstehen.
  • Versuchen Sie während Ihres Gespräches kleinere Redepausen wie z.B. „äh“, „hmmm“ oder „sozusagen“ zu vermeiden. Ihre Aussagen werden dadurch schwammig und verlieren an Glaubwürdigkeit und Überzeugung.
  • Achten Sie auf Ihre Körpersprache! Auch die nonverbale Kommunikation wie z.B. beim Sprechen in die Augen zu schauen oder gerade zu stehen, hat auf Ihr Gegenüber eine große Wirkung!
  • Machen Sie sich bei einem wichtigen Gespräch Notizen
    – so können Sie wichtige Aussagen oder Ideen sofort festhalten.
  • Bleiben Sie respektvoll und hören Sie Ihrem Gegenüber auch zu.
  • Stellen Sie Ihrer:Ihrem Gesprächspartner:n Fragen
    – so zeigen Sie Interesse an der anderen Person.

(c)Los Muertos Crew: www.pexels.com

Entspannter Start in den Tag

Da wir ja morgens meistens eher unfreiwillig das Bett verlassen müssen, anbei ein paar einfach anwendbare Tricks, die Ihnen das Aufstehen vielleicht erleichtern können:

  • Morgenroutine entwickeln

    Für einen entspannteren Morgen können Sie schon abends vieles vorbereiten, was das Aufstehen erleichtert und Sie nicht zusätzlich stresst, z.B. Kleidung rauslegen; oder sich mit einer entspannten Tasse Kaffee fürs Aufstehen belohnen.

  • Licht und Kälte nutzen

    Licht (hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin) und Kälte sind „natürliche Wachmacher“. Also morgens gleich das Fenster auf und das Licht an, im Winter kann dazu ein Lichtwecker sinnvoll sein.

  • Schlummertaste weglassen

    Aufgrund unseres etwa 90-minütigen Schlafrhythmus wird dieser nach dem Snoozen abrupt unterbrochen und wir fühlen uns noch müder als beim ersten Klingeln. Deshalb den Wecker gleich auf die Uhrzeit stellen, zu der Sie auch wirklich aufstehen möchten und ihn am besten außer Reichweite platzieren – denn das zwingt Sie, auch wirklich aufzustehen.

  • Bewegung

    Schadet nie, um morgens in Schwung zu kommen (aber es muss kein Power-Workout sein!).

  • Vor dem Schlafen Bildschirme meiden

    Um besser zur Ruhe zu kommen und sich auf die Nacht einzustellen; besser ist ein Buch oder ein Hörbuch.

 

 

Bewegung im Dunkeln

Neben dem inneren Schweinehund haben Sportler:innen von Anfang Oktober bis mindestens Ende Februar einen weiteren Gegner: die Dunkelheit. Diese ist zunächst einmal tückisch, weil man neben der körperlichen Belastung auch noch darauf achten muss, wo man hintritt, walkt, läuft oder fährt … vor allem, wenn man abseits beleuchteter Straßen und Fußwege unterwegs ist. Dazu kommt, dass Sportler:innen im Dunkeln für andere Verkehrsteilnehmer:innen schlecht oder gar nicht auszumachen sind. Genau deshalb ist eine adäquate Ausrüstung die Lebensversicherung für all jene, die nach Einbruch der Dunkelheit noch etwas für ihre Gesundheit tun möchten. Dabei gibt es einige Möglichkeiten:

  • Stirnlampe oder Brustgurtlampe
  • LED-Laufweste
  • Laufhandschuhe mit Reflektoren
  • reflektierende Laufmütze
  • LED-Schuh-Clips und LED-Armbänder
  • Trillerpfeife für Notfälle
  • Laufjacke mit Reflektoren

Neben dem Motto „Sehen und gesehen werden“ können auch andere Faktoren den Start in die dunkle Jahreszeit erleichtern:

Aufwärmen als Verletzungsprophylaxe: Der direkte Wechsel vom geheizten Raum in die Kälte kann Lunge und Bronchien belasten. Mit langsamem Einlaufen oder ein paar Übungen zuvor am Stand kann der Stoffwechsel hochfahren und der Organismus hat etwas Zeit, sich an die kalten Temperaturen zu gewöhnen.

Gut gekleidet, Schicht für Schicht: Wer jeder Wetterlage trotzen will, kleidet sich nach dem Drei-Schichten-Prinzip. Auf bequeme (Sport-)Unterwäsche folgt eine wärmende Isolationsschicht aus atmungsaktiver Funktionswäsche. Abgeschlossen wird mit einer wärmenden Schutzschicht, bei der sich Materialien aus Softshell bewährt haben. Beim Outdoor-Sport begehen viele den Fehler, zu leicht oder zu stark bekleidet zu sein. Eine alte Faustregel besagt: Wenn man zu Beginn des Trainings ein wenig friert, ist man richtig angezogen. Wichtig: Das Material sollte Feuchtigkeit nach außen abgeben.

Alternativen: Natürlich ist es auch möglich, sich eine beleuchtete und/oder belebtere Strecke auszusuchen und/oder gemeinsam mit anderen in die Dunkelheit zu starten.

Für freie Hände: Laufgürtel für Schlüssel und Smartphone

Aufmerksamkeit verbessern:
Hier empfiehlt es sich, Musik nur über ein Ohr zu hören.

(c) Foto: Ömer Gülen, www.pexels.com

Pausen am Arbeitsplatz: Warum kurze Erholung Ihre Produktivität steigert

Haben Sie gewusst, dass gut geplante Pausen Ihr Energielevel hochhalten, Müdigkeit reduzieren und die Konzentration fördern? Viele unterschätzen die Kraft kurzer Auszeiten – dabei sind sie entscheidend für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und langfristige Motivation.

Was ist eine „gute“ Pause?

Eine gute Pause bedeutet, bewusst abzuschalten und den Arbeitsfluss für einige Minuten zu unterbrechen. Wichtig ist, Pausen nicht immer weiter nach hinten zu verschieben, in der Hoffnung, dadurch schneller fertig zu werden. Niemand kann den ganzen Tag 100 % leisten.

Setzen Sie lieber gezielte Mini-Pausen, anstatt automatisch und unbewusst kleine Unterbrechungen einzulegen.

Kontrastprogramm statt mehr vom Gleichen

Für eine wirksame Erholung gilt: Machen Sie in der Pause etwas Gegensätzliches zu Ihrer Arbeit.

  • Sitzen Sie stundenlang am Computer? Dann bewegen Sie sich, gehen Sie ein paar Schritte oder machen Sie leichte Dehnübungen.

  • Arbeiten Sie den ganzen Tag im Stehen oder sind viel unterwegs? Gönnen Sie sich Ruhe, setzen Sie sich hin oder legen Sie die Beine hoch.

Typische Pausenfallen vermeiden

Ungünstig ist es, in der Pause schnell E-Mails zu checken oder nebenbei zu essen. Dabei bleibt Ihr Kopf im Arbeitsmodus – von echter Erholung keine Spur. Besser: bewusst Abstand nehmen.

Aktive statt passive Erholung

Untersuchungen zeigen: Aktive Entspannung (Bewegung, Atemübungen, kleine Spaziergänge) wirkt erholsamer als rein passive Pausen. Schon wenige Minuten können Stress abbauen und Ihre Konzentration steigern.

Viele kurze Pausen sind besser als wenige lange

Mehrere kleine Pausen über den Tag verteilt sind effektiver als ein bis zwei längere Unterbrechungen. Sie helfen, die Leistungsfähigkeit konstant hochzuhalten und Energieeinbrüche zu vermeiden.

Pausen sind keine Zeitverschwendung

Die Arbeit erledigt sich nicht von selbst – doch mit ausreichend und klug genutzten Pausen geht sie Ihnen leichter von der Hand. Sie arbeiten effizienter, bleiben leistungsfähig und fühlen sich langfristig wohler.Planen Sie Ihre Pausen genauso bewusst ein wie Ihre Meetings. Ihr Körper und Geist werden es Ihnen danken.

Genderspezifisches Wohlbefinden

Wir alle fühlen uns gerne rundum wohl. Doch wer braucht was? Biologisches und „soziales Geschlecht“ (Gender) sind bestimmende Faktoren für unsere Gesundheit. Unterschiede zwischen Frauen und Männern zeigen sich in einer ungleichen Lebenserwartung, Sterblichkeit und Krankheitslast, aber auch in ungleichen Verhältnissen und unterschiedlichem Verhalten.

Frauengesundheit: Selbstbestimmung als Schlüssel zum Erfolg

Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer, verbringen aber weniger Jahre in guter Gesundheit. Im Fokus stehen Körper- und Selbstbilder, sexuelle Gesundheit und reproduktive Selbstbestimmung, Menstruationsgesundheit, die Wechseljahre, eine gute gynäkologische Versorgung, psychische Gesundheit, Mehrfachbelastung & Mental Load sowie Gewalt gegen Frauen und deren gesundheitliche Auswirkungen.

Tipps: Reflektieren Sie Ihre inneren Frauen-Bilder und jene der Außenwelt sowie deren Wirkung auf Sie. Informieren Sie sich zu Ihren gesundheitlichen Anliegen, um selbstbestimmt für Ihre Gesundheit eintreten zu können. Achten Sie auf sich und Ihre Bedürfnisse: Wenn Sie es nicht tun, wer dann? Zeigen Sie bei Grenzüberschreitungen Zivilcourage und holen Sie (sich) Hilfe.

Männer: Auf zu neuen Normen

Männer sind statistisch betrachtet risikofreudiger, gehen seltener zum Arzt, beschäftigen sich weniger mit gesundheitsbezogenen Infomationen und bemerken Symptome später. Gleichzeitig sind sie häufiger krank, reagieren auf Stress eher mit Rauchen, Alkohol oder Überernährung und ihre Selbstmordrate ist dreimal so hoch wie jene von Frauen.

Tipps: Gehen Sie zu Vorsorgeuntersuchungen und betrachten Sie das Fragen nach Informationen oder Unterstützung sowie das Anbieten von Hilfe als Zeichen von Stärke. Bleiben Sie authentisch, zeigen Sie ab und zu auch ihre verletzlichen Seiten. Auch für viele Männer sind langfristige Beziehungen am erfüllendsten, Wohlwollen und Zusammenarbeit stechen dabei Aggression und Kontrolle aus.

LGBTIQ+-Personen verzichten oft aus Angst vor Diskriminierung auf die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen. Insbesondere das psychische Wohlbefinden ist häufig durch Belastungen beeinträchtigt.

Tipps: Besonders in einem Coming-out- oder Transitionsprozess ist eine unterstützende Umgebung wichtig. Beratungsangebote und Broschüren finden Sie online und bei zahlreichen Anlaufstellen.

Tipps für ALLE:

Betreiben Sie Selbstfürsorge, am besten jeden Tag für kurze Zeit. Pflegen Sie Ihre persönlichen Netzwerke, suchen Sie sich fachliche Unterstützung. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf.

(c) Helena Lopes: www.pexels.com

Wohlbefinden statt Wohlstand? Was uns wirklich glücklich macht

„Geld allein macht nicht glücklich“ – diesen Satz kennen viele. Dennoch spielt finanzielle Sicherheit eine zentrale Rolle für unser Wohlbefinden. Studien belegen: Bis zu einem gewissen Einkommensniveau steigert Geld tatsächlich die Lebenszufriedenheit – vor allem, wenn es finanzielle Sorgen reduziert. Doch echtes Glück resultiert nicht aus unserem Kontostand, sondern aus dem, was wir mit Geld und Zeit gestalten.

 Wie können wir also bewusst mit Geld umgehen – nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug für ein erfüllteres Leben?

  • In Erlebnisse investieren – statt in Dinge: Materielle Anschaffungen verlieren schnell an Reiz. Erlebnisse hingegen – Reisen, gemeinsame Aktivitäten, Weiterbildungen – schaffen nachhaltige Erinnerungen und stärken soziale Bindungen.
  • Finanzielle Klarheit schafft emotionale Stabilität: Wer seine Finanzen im Griff hat, reduziert Stress und gewinnt Handlungsspielraum. Budgetplanung, Rücklagen und Transparenz sorgen für Sicherheit – auch in unsicheren Zeiten.
  • Spenden und Teilen machen glücklicher: Sozialpsychologische Forschung zeigt: Menschen, die freiwillig spenden oder anderen finanziell helfen, erleben mehr Zufriedenheit als jene, die ausschließlich für sich selbst ausgeben.
  • Zeit ist der neue Luxus: Nicht immer bringt ein volles Konto mehr Zufriedenheit – oft ist es die gewonnene Zeit, die den Unterschied macht.
  • Bewusst konsumieren – statt impulsiv ausgeben: Impulskäufe bringen kurzfristige Freude, oft gefolgt von Reue. Bewusster Konsum – abgestimmt auf Werte und Bedürfnisse – wirkt stabilisierend und verhindert finanzielle Schnellschüsse.

(c) maitree rimthong, www.pexels.com

Burnout gezielt vorbeugen

Sind Stress und Erschöpfung allgegenwärtig, ist ein gesundes Abschalten irgendwann nicht mehr möglich. Zu viel Aktivität, meist ohne Pausen und dazu die Enttäuschung, dass das eigene Engagement (ob beruflich oder privat) nicht anerkannt wird oder zum Erfolg führt, sorgen für Selbstzweifel, die Burnout unter anderem kennzeichnen. Die Entstehung von Burnout ist ein schleichender Prozess. Dies bietet aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, frühzeitig durch entsprechende Verhaltensweisen gegenzusteuern:

  • Perfektionismus an Situation anpassen:
    eigene Ziele und Ansprüche auf Angemessenheit bezogen auf die eigene Leistungsfähigkeit und die Rahmenbedingungen überprüfen. Niemand kann perfekt sein! Versuchen Sie sich „kleinere“, erreichbare Ziele zu setzen und achten Sie auch auf Ihre Erholungsphasen. Ab und zu kann auch bewusstes Trödeln dabei helfen, sein psychisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und Entschleunigung in den Alltag zu bringen.
  • Mut zum „Nein“: um sich auch auf das konzentrieren zu können, was Ihnen wichtig ist. Und: Sie können nicht immer allen alles recht machen. Behalten Sie auch Ihre eigenen Bedürfnisse im Blick – Sagen Sie auch Ja zu sich selbst.
  • Erfolge würdigen: auch Teilerfolge und „kleinere“ Erfolge – dies hilft beim Entwickeln eines Positivkreislaufs. Schreiben Sie sich zum Beispiel auf, was Sie an diesem Tag alles geschafft haben. Versuchen Sie neben einer „To-Do-Liste“ auch eine „Hat-gut-geklappt-Liste“ zu erstellen.
  • Überengagement überprüfen: Was wird wirklich von Ihnen erwartet, wofür sind Sie zuständig? Welche Aufgaben sind wirklich von Ihnen zu übernehmen? Und welche davon sind wichtig und/oder dringlich?
  • Sozialkontakte pflegen: Machen Sie zum Beispiel gemeinsam mit Ihren Kolleg:innen Pause und treffen Sie sich in Ihrer Freizeit mit Freund:innen und der Familie.
  • Ausgleich schaffen: Auf den eigenen Körper und seine Bedürfnisse achten und hinhören. Versuchen Sie Ihre Freizeit bewusst zur Erholung und zum Ausgleich zu nutzen. Das kann an einem Tag in Form von Ruhe, an einem anderen in Form von Bewegung oder Aktivität sein.
  • Offline-Zeiten einplanen: Versuchen Sie regelmäßige Offline-Zeiten einzuplanen, an denen Sie auch einmal nicht erreichbar sind. Dazu sollte beispielweise auch der Urlaub oder das Wochenende gehören. V.a. mind. 1 Stunde vor dem Schlafengehen wäre das ein wichtiges Ritual.

Nehmen Sie erste Anzeichen wirklich ernst und schauen Sie gut auf sich selbst!