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Pension mit 67? Warum ein steigendes Pensionsantrittsalter in vielen Berufen nicht machbar ist.

Die Diskussion um die Erhöhung des Pensionsantrittsalters ist nicht neu. Die Regierung sucht angesichts der Budgetnöte, den Anstieg der wachsenden Pensionskosten zu dämpfen. Doch bleibt eine zentrale Frage: Ist die österreichische Bevölkerung überhaupt gesund genug, um länger zu arbeiten? Während einige Berufsgruppen problemlos länger tätig sein können, ist es für andere eine enorme Belastung. Dr. Gerhard Klicka, Arbeitspsychologe und CEO des Beratungsunternehmens IBG, Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement GmbH (200 Mitarbeiter:innen) gibt Einblicke, warum eine differenzierte Betrachtung nach Berufsfeldern nötig ist und welche Lösungen Unternehmen und Gesetzgeber finden müssen.

  • Berufsabhängige Belastungen: Während Dienstleistungsberufe oft bis ins hohe Alter ausgeübt werden können, sind bei Berufen mit körperlich anstrengenden Tätigkeiten klare Grenzen gesetzt.
  • Soziale Kompetenz als Stärke: Ältere Arbeitnehmer:innen bringen Erfahrung, Gelassenheit und soziale Fähigkeiten mit – wertvolle Ressourcen für Unternehmen.
  • Langfristige Planung erforderlich: Unternehmen und Politik müssen Lösungen finden, um alternsgerechte Arbeitsmodelle zu ermöglichen und Arbeitsunfähigkeit zu vermeiden.

Provokant gefragt: Ist die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung überhaupt gut genug, um ein höheres Pensionsantrittsalter zu verkraften?

Dr. Gerhard Klicka:
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt sehr stark von der Branche, dem Standort und der Art der Tätigkeit ab. Manche Berufe ermöglichen längeres Arbeiten, andere nicht. Wer über Jahre hinweg körperlich schwer arbeitet, hat oft eine kürzere Lebenserwartung – für diese Menschen ist es nicht zumutbar, über das reguläre Pensionsantrittsalter hinaus arbeiten zu müssen.

Anders sieht es in Berufen mit geringer körperlicher Belastung aus, etwa in der Wissenschaft oder im Management. Dort spricht nichts gegen eine längere Berufstätigkeit, und viele Menschen arbeiten bereits über das Pensionsalter hinaus. Bei uns gibt es zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte, die mit über 70 Jahren noch voll berufstätig sind. Ich kenne einige Kooperationspartner in den Bundesländern, die das genauso sehen – nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil sie ihre Tätigkeit als sinnstiftend empfinden.
Diesen Menschen sollte man keine Steine in den Weg legen. Ich denke, die geplanten steuerlichen Erleichterungen für weiterarbeitende Pensionist:innen sind in diesem Zusammenhang sehr begrüßenswert.

Wie kann eine differenzierte Betrachtung nach Berufsgruppen aussehen?

Das wird zur Gretchenfrage. Wir haben in der Schwerarbeiterfrage erlebt, dass nicht immer die Belastung ausschlaggebend war, sondern das Geschick der gewerkschaftlichen Vertretung. Ich kann mir objektive Kriterien vorstellen, wie man den Pensionszugang regelt. Es ist eine arbeitsmedizinische Tatsache, dass es im Alter einen großen Unterschied macht, ob jemand körperlich oder geistig arbeitet. Gerade in Industriebetrieben oder in der Produktion gibt es Tätigkeiten, die mit zunehmendem Alter schwerer zu bewältigen sind – etwa Nachtschichten oder körperlich anstrengende Arbeiten. Hier müssen Politik und Unternehmen Lösungen finden.

Was macht das Alter mit den Menschen im Arbeitsalltag?

Es ist kein Geheimnis: Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt mit dem Alter ab, das geistige Potenzial bleibt in der Regel erhalten. Führungskräfte müssen das Stärke-Schwächen-Profil ihrer Mitarbeiter:innen nützen, das sich im Laufe der Lebensphasen verändert. Die zentrale Stärke Älterer ist die soziale Kompetenz. Mit zunehmendem Alter wächst die Gelassenheit, die Erfahrung im Umgang mit schwierigen Situationen und die Fähigkeit, Menschen einzuschätzen. Ältere Menschen sind vielleicht nicht mehr so schnell oder körperlich belastbar, aber sie bringen Bedachtsamkeit, Erfahrung und Besonnenheit mit. Man kann sagen, dass man mit 60 oder 65 Jahren souveräner mit Situationen umgeht als mit 20.

Was bedeutet das für das Arbeitsleben?

In der Personalführung ist es entscheidend, diese Vielfalt der Generationen zu nutzen – vom Berufseinstieg über die mittlere Karrierephase bis hin zur letzten Berufsetappe. Wer 50 Jahre lang immer nur dieselbe Tätigkeit ohne jeden Stimulus ausübt, freut sich auf die Pension. Aber wenn Menschen sich weiterentwickeln können, ihre Stärken anerkannt werden und sie neue Herausforderungen finden, dann bleiben sie motiviert und leistungsfähig.

Kommt der Ansatz in der Realität zum Tragen?

Es gibt es eine starke Differenzierung nach Unternehmensgröße. Ab 250 Mitarbeiter:innen gibt es ausreichend Managementressourcen, die sich der Frage des generationenübergreifenden Arbeitens und des Wissensmanagements widmen – schließlich geht mit jeder Frühpensionierung eine Menge Know-how verloren. In kleineren Unternehmen wird das Thema „gesundes Arbeitsleben“ eher stiefmütterlich behandelt. Die Argumente sind nicht neu: zu wenig Zeit, zu wenig Geld.

Aber was ist, wenn jemand gar nicht so lange arbeiten will?

Man kann Anreize schaffen. Wenn jeder Tag gleich ist, entsteht Frust. Zentral ist in dem Zusammenhang immer das Thema Weiterbildung: Vielfältige Kompetenzen erlauben neue Einsatzmöglichkeiten – und signalisieren Wertschätzung, die ältere Arbeitnehmer:innen anspornt. Das braucht natürlich eine Strategie, der man Zeit gibt, sich zu entwickeln. In Halbjahreszyklen geht das nicht.

Wie sollen Unternehmen mit den sich verändernden Kompetenzen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter:innen umgehen?

Ein Flughafenmitarbeiter, der jeden Tag schwere Koffer verladen muss, wird das mit 50 oder 55 körperlich nicht mehr schaffen. Wenn wir solche Berufe nicht rechtzeitig umstrukturieren, landen diese Menschen in der Arbeitsunfähigkeit – und das belastet am Ende uns alle. Deshalb wäre es sinnvoll, schon bei der Arbeitsplatzbeschreibung zu überlegen: Welche Tätigkeiten sind für welche Altersgruppen geeignet? So wie bei Kinderspielen Altersangaben gemacht werden („ab 10 Jahren“), könnte man auch für Berufe arbeitsmedizinisch begründet festlegen, bis zu welchem Alter sie noch gesund ausgeübt werden können. Dies könnten Leitlinien mit Empfehlungscharakter sein.

Aber würde das nicht dazu führen, dass Unternehmen ältere Mitarbeiter:innen früher entlassen?

Diese Gefahr besteht, ja. Manche Firmen versuchen, Mitarbeiter:innen in körperlich anspruchsvollen Berufen frühzeitig loszuwerden. Dass viele Betriebe die Wucht der Demografie immer noch nicht verstanden haben, zeigt die Tatsache, dass Alterskündigungen auch in weniger belastenden Berufssparten an der Tagesordnung sind. Unternehmen, die sich nicht um ihre ältere Belegschaft kümmern, werden in fünf bis zehn Jahren akuten Personalmangel haben.

Wenn das Pensionsantrittsalter steigt, aber die Rahmenbedingungen nicht mitwachsen, haben wir ein Problem.

Ganz genau. Wir brauchen langfristige Konzepte, um die Menschen gesund bis zur Pension zu begleiten.

 

IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80 Arbeitsmediziner:innen, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. IBG ist in ganz Österreich vertreten.

Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
M +43 (676) 38 49 022, Email presse@ibg.at  I office@fabelhaft.biz

Frühjahrsmüdigkeit: 7 Tipps für einen aktiven Start in den Frühling

Wenn im Frühjahr die Tage wieder länger werden, fühlen sich viele Menschen müde, schlapp und antriebslos.

Was passiert in unserem Körper?

Nach den langen, dunklen Wintermonaten ist nicht nur die Natur im Aufbruch, auch unser Körper erwacht bei den ersten Sonnenstrahlen aus seinem Winterschlaf. In der dunklen Jahreszeit schützt sich der Körper vor der Kälte und Dunkelheit, indem er den Stoffwechsel und die Körpertemperatur auf Sparflamme reduziert. Wenn im Frühling die Temperaturen steigen und die Tage länger werden, muss sich unser gesamter Organismus erst wieder umgewöhnen, das kann Auswirkungen auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden haben.

Dysbalance der Hormone

Im Winter ist die Konzentration des Schlaf-Hormons Melatonin im Blut besonders hoch, um den Körper auf Winterruhe umzustellen. Durch mehr Tageslichtstunden im Frühling wird die Produktion des Hormons Serotonin angeregt. Serotonin, das sogenannte Glückshormon, bewirkt nicht nur eine positive Stimmung, es wirkt auch auf zahlreiche Stoffwechselvorgänge ein und reguliert unseren Schlaf-Wachrhythmus. Die Umstellung der Wechselwirkung der Hormone Melatonin und Serotonin ist für den Körper anstrengend und eine Ursache für Frühjahrsmüdigkeit. Auch sorgen die steigenden Temperaturen dafür, dass sich die Blutgefäße weiten und dadurch der Blutdruck sinkt, man fühlt sich müde und schlapp. Wir können jedoch unseren Körper dabei unterstützen, den Stoffwechseln anzuregen und die Balance der Hormone wieder zu finden.

7 Tipps für einen aktiven Start in den Frühling

  • Viel Bewegung an der frischen Luft regt unseren Stoffwechsel an und wirkt positiv auf unsere Hormonbalance
  • Tägliche Kneipp-Wechselduschen morgens regen den Kreislauf an und helfen gegen Müdigkeit. Achten Sie darauf, dass die letzte Dusche kalt sein muss, um die Gefäße zu verengen und so den Kreislauf anzuregen. Für nicht so Mutige: die Wechselduschen nur an den Beinen durchführen und immer von unten nach oben!
  • Unterstützen Sie Ihren Leberstoffwechsel mit einer Alkoholpause und gesundem, leichtem Essen, vor allem abends. Legen Sie auch Entschlackungstage 1-2x Woche ein, ihr aktivierter Leberstoffwechsel lindert Müdigkeit, Schlafstörungen und Verstimmungen
  • Trinken Sie reichlich! Eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von 1,5-2l kann bei Müdigkeit helfen und unterstützt den Stoffwechsel
  • Ausreichend erholsamer Schlaf unterstützt den Leberstoffwechsel und bringt unsere Hormone in Balance
  • Tanken Sie viel Tageslicht und Sonne: Frühes Aufstehen und zeitiges Zubettgehen bewirken, dass der Körper mehr Serotonin ausschüttet und so das Schlafhormon Melatonin unterdrückt wird
  • Gönnen Sie sich häufig Entspannungspausen mit Yoga, Meditation oder einfach nur guter Musik. Das Senken der Stresshormone hilft auch unsere Hormone wieder in Balance zu bringen!

Guten Start in den Frühling!

 

Was essen Sieger?

Der Vienna City Marathon steht vor der Tür und viele sind schon lange voll im Training. Aber egal welchen Sport man betreibt, bei allen Sportarten ist die Ernährung ein wichtiger, unterstützender Aspekt. Ernährung ist grundsätzlich individuell – bezogen auf unsere Bedürfnisse und unsere Vorlieben. Ein 08/15- Programm, das für alle gleich passt, gibt es nicht. Trotzdem kann man generelle Empfehlungen gut für sich nutzen bzw. auch die eigene Ernährung aus diesem Blickwinkel überprüfen.

Die Basisernährung für Sportlerinnen und Sportler entspricht den Empfehlungen für gesunde Menschen. Vielseitig, bunt und abwechslungsreich ist die Devise. Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind zum Beispiel nährstoffreiche Lebensmittel und daher empfehlenswert. Isst man jedoch unmittelbar vor einer sportlichen Aktivität, so greift man besser zu Leichtverdaulichem. Welche Besonderheiten kann man in punkto Sport zusätzlich beachten? Hier einige Empfehlungen:

Trinken bevor der Durst kommt

Der Durst ist kein rechtzeitiges Warnsignal, denn bei sportlicher Belastung setzt das Durstgefühl erst verspätet ein. Nur 2% an Flüssigkeitsverlust führen zu 20% Leistungseinbuße.  Die Faustregel für die tägliche Trinkmenge      lautet : 35-40 ml Wasser pro kg Körpergewicht (ohne Sport); zusätzlich 400 -1200ml pro Stunde Sport. Empfehlenswert ist Wiegen vor und nach der Sport-Einheit, denn der Schweißverlust in Liter entspricht dem Gewichtsunterschied in Kilogramm und soll ausgeglichen werden.

Die Qual der Wahl

Das richtige Sportgetränk zu finden, hängt von den jeweiligen Bedürfnissen ab. Ziel ist ein rascher Ersatz der Flüssigkeit, die Zufuhr von Elektrolyten und eine kontinuierliche Energieversorgung. Das Um und Auf ist aber, dass es gut schmeckt und als erfrischend empfunden wird.

Isoton-Hyperton-Hypoton

  •  Isoton ist ein Getränk, wenn es die gleiche Teilchenkonzentration wie unser Blut enthält. Einzelne Arten von Zucker wirken sich unterschiedlich auf die Teilchenkonzentration oder Osmolarität aus. Generell sind Sportgetränke, die Fruktose enthalten, von Vorteil, da sie kaum den Insulinspiegel beeinflussen und in Trainingsphasen nicht so schnell zu einer Unterzuckerung führen.
  • Hypertone Getränke haben mehr gelöste Teilchen als das Blut. Sie entziehen dem Körper Wasser, das kann zu Bauchschmerzen führen. Sie eignen sich aber gut zum schnellen Auffüllen der Energiereserven nach einer Belastung.
  • Hypotone Getränke enthalten weniger Teilchen als das Blut. Die Aufnahme dieser Getränke erfolgt sehr rasch. Diese Getränke sind besonders bei Belastungen mit hohem Schweißverlust sehr empfehlenswert. Wenn man die Sportgetränke stärker mit Wasser verdünnt, als auf der Verpackung steht, erhält man hypotone Getränke.

Isotone und Hypotone Getränke sind zum schnellen Flüssigkeitsersatz geeignet. Hypertone Getränke bringen nach einer Belastung eine schnelle Regeneration der Energiespeicher.

 

Isotone GetränkeHypotone GetränkeHypertone Getränke
Isotone SportgetränkeLeitungswasser, MineralwasserSportgetränke für die Regeneration
Gezuckerter Tee bis 60g Zucker pro LiterFrüchte-, KräuterteeLimonaden, Cola, Energy Drinks
Verdünnter Fruchtsaft 1:1Verdünnte Suppe100% Fruchtsaft
Alkoholfreies BierMalzbier

Was isst man am besten 3 Stunden vor der Sport-Einheit?

Die Mahlzeit soll nicht zu kalorienreich (ca. 400 kcal) und leicht verdaulich sein. Langsam essen und gut kauen ist wichtig, denn die Verdauung beginnt bereits im Mund.

Blähende Speisen (Kohl, Kraut), Frittiertes sowie sehr scharfe und saure Speisen sind schwerer verdaulich. Vermeiden sollte man auch kohlensäurehaltige Getränke.

Eine ideale Hauptmahlzeit besteht aus Kohlenhydraten (Reis, Erdäpfel, Teigwaren, Mischbrot) für die Energiespeicher, dazu eine Handfläche Eiweiß, wie zum Beispiel Tofu, mageres Fleisch, Geflügel oder Fisch (gedünstet) und als Gemüsebeilage leicht verdauliches, gedünstetes Gemüse (Zucchini, Fenchel, Karotten, Sellerie, Erbsen, Spargelspitzen, Pastinaken, Spinat).

Als Dessert ist ein mageres Milchprodukt (Joghurt oder Topfen) mit Banane, Melone oder Beeren empfehlenswert.

Zu beachten ist jedoch: wer an Eisenmangel leidet, sollte nicht gleichzeitig bei einer Mahlzeit Milchprodukte und Fleisch essen, da dadurch die Aufnahme vom Eisen behindert wird. In diesem Fall ist es besser, die Beeren zum Beispiel als Nachtisch pur zu essen. Vitamin C im Obst hilft, das Eisen aus rotem Fleisch gut aufzunehmen.

 Was isst man am besten als Snack eine Stunde vor der Belastung?

Wichtig ist, dass man nur eine kleine Nahrungsmenge zu sich nehmen soll: beispielsweise ein Stück Striezel mit Marmelade, Hirse- oder Reisbrei mit Banane, eine Semmel mit Topfen und Marmelade.

In punkto Flüssigkeit trinkt man am besten 2 x 200ml eines hypotonen Sportgetränks.

Unmittelbar nach der Sport-Einheit

Hier ist das oberste Ziel, die Energiespeicher schnell zu füllen – zuerst in flüssiger, dann breiiger und erst dann in fester Form.

In der ersten Stunde nach einer Belastung sollte man die Reserven  auffüllen, um eine schnelle Regeneration zu forcieren. Der Magen ist nach einer Belastung allerdings noch nicht optimal durchblutet, und es kann bei der Aufnahme einer festen Mahlzeit leicht zu Magenschmerzen kommen. Deshalb beachtet man am besten die unterschiedlichen Konsistenzen, wie:

  • Flüssig in Form eines hypertonen Sportgetränks
  • Breiig in Form von Banane mit Magerjoghurt oder zum Beispiel Milchreis
  • Fest in Form von einer Hauptmahlzeit

Nach der sportlichen Belastung und wenn eine sportliche Einheit nicht unmittelbar bevorsteht, sind ballaststoffreiche Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte sowie Kraut, Kohlgemüse, Topinambur, Steinobst etc. empfehlenswert. Denn all diesen Lebensmittel ist gemein, dass sie als „Futter“ (bzw. Präbiotikum) für unsere Darmbakterien dienen. Je vielfältiger und natürlicher unsere Ernährung ist, desto größer ist die Vielfalt unseres Mikrobioms. Ein gesunder Darm ist mit Voraussetzung dafür, dass unser Körper gesund ist und optimal Leistung erbringen kann.

 

 

 

 

 

 

Gesunder Schlaf

Die deutsche Unfallversicherung IFA und die Berufsgenossenschaft VBG haben ein praktisches Online-Tool entwickelt, das Schichtarbeitenden einen Selbstcheck und Tipps für einen besseren Schlafen bietet. Auch für Normalarbeitende eine interessante Orientierung zur eigenen Schlafgesundheit.

Der Check basiert auf drei wissenschaftlichen Fragebögen und dauert etwa 20 Minu ten. Es werden die persönlichen Werte für die Themen Tagesschläfrigkeit, Schlafqualität und Chronotyp ermittelt. Die Auswertung erfolgt selbstverständlich anonym und sicher. Die Ergebnisse werden leicht erfassbar grafisch dargestellt. https://vbg-schlafometer.de

Tagesschläfrigkeit

Eine gute Orientierung, ob man genügend Schlaf bekommt, ist die Müdigkeit untertags. Das kann insbesondere bei betrieblicher Fahrtätigkeit, bei der Arbeit an Maschinen oder auf dem Weg zur Arbeit ein wesentlicher Sicherheitsfaktor sein. Das eigene Wohlbefinden hängt damit eng zusammen.

Schlafqualität

Viele Menschen haben das Gefühl, nicht so gut zu schlafen – knapp ein Drittel der Erwerbstätigen, bei Schichtarbeitenden ist es sogar die Hälfte. Mit dem Test im »Schlafometer« lässt sich objektivieren, wie gut Sie ein- und durchschlafen können.

Chronotyp

Morgenmensch, Abendmensch, oder irgendwo dazwischen? Ihre chronobiologische Veranlagung ist eine genetisch geprägte Eigenschaft, die beeinflusst, zu welcher Uhrzeit Sie Ihre beste Leistungsfä higkeit haben. Sie lässt sich mit einem gene tischen Haartest genau bestimmen, aber auch die Selbsteinschätzung mit Fragen wie im »Schlafometer« ist sehr zuverlässig.

Praktische Empfehlungen

Was können Sie mit den Ergebnissen der drei Tests anfan gen? Zum einen haben Sie eine schnelle per sönliche Orientierung zu Ihrem Schlaf und Chronotyp. Zum anderen bietet Ihnen das »Schlafometer« umfangreiche Empfehlungen für Ihren Alltag an – zugeschnitten auf Ihre Arbeitszeiten und Ihre Testergebnisse. Von Tipps zum besseren Ein- und Durchschlafen, Hinweisen zu Ernährung und Bewegung bis zur Gestaltung Ihres Tagesablaufs, speziell abgestimmt auf Frühschicht, Spätschicht und Nachtschicht.

Für Unternehmen gibt es außerdem Infos und weiterführende Links zu einer optimalen Schichtplangestaltung, zur Beleuchtung in der Nachtschicht, zur arbeitsmedizinischen Betreuung und weiteren Gesundheitsmaßnahmen für Schichtarbeitende.

Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie

Bei persönlichen Fragen rund um das Thema Schlaf, sowohl bei Schichtarbeit als auch bei Normalarbeitszeit, ist es gut, Ansprechpartner:innen im Betrieb zu haben, die sich mit diesen Themen auskennen oder Sie an entsprechende Expert:innen verweisen können. Ihre betreuenden Arbeitsmediziner:innen und Psycholog:innen von IBG stehen Ihnen dafür zur Verfügung. Auch zur Gesundheitsförderung im Betrieb hat IBG langjährige Erfahrung und vielfältige Angebote. Sei es die Gestaltung von Gesundheitstagen, speziell für Schichtarbeitende oder zu allgemeinen Gesundheitsthemen. Weiters die Beratung Ihrer Belegschaft durch unser Employee Assistance Program (EAP), eine telefonische Hotline für Problemstellungen aller Art. Oder eine fundierte Mitarbeiter:innen-Befragung rund um Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit als gute Ausgangsbasis und Benchmarks für weitere Überlegungen zu Gesundheitsangeboten in Ihrem Betrieb.

Foto: Marcus Aurelius (pexels)

Trinken hält jung und gesund

Trinken ist gleich nach dem Atmen unser wichtigstes körperliches Bedürfnis. Wer zu wenig trinkt, vermindert seine Leistungsfähigkeit und sein Wohlbefinden und gefährdet seine Gesundheit. Wir sollten täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu uns nehmen.

Hier sind ein paar Möglichkeiten, wie Sie das Trinken in den Alltag einbauen können:

  • Stellen Sie sich eine Flasche oder einen Krug auf den Schreibtisch und trinken Sie über den Tag verteilt. So haben Sie auch immer im Blick, wie viel Sie trinken. Am besten mindestens 0,75 Liter am Morgen und 0,75 Liter am Nachmittag.
  • Vermeiden Sie stark gesüßte Getränke wie Limonaden, da diese viele Kalorien enthalten. Vermeiden Sie auch Light-Varianten.
  • Wechseln Sie die Getränke ab, z.B. Wasser, ungesüßte Tees und  Fruchtsäfte mit Wasser verdünnt (3:1).

Achten Sie auf sich und trinken Sie nicht erst, wenn Sie durstig sind. Das ist bereits ein Warnsignal!

Gewaltprävention: Umgang mit Grenzüberschreitungen im Arbeitsleben

Diskriminierung, Mobbing und sexuelle Belästigung sind nach wie vor Bestandteile unserer Gesellschaft und kommen daher auch in Organisationen vor.

Unerwünschte Annäherungsversuche und andere Grenzüberschreitungen sind ernstzunehmen, denn sie beeinträchtigen das Arbeitsklima und können bei Betroffenen zu Scham, Angst, Depressionen und sogar Suizidversuchen führen.

Häufig wird in übergriffigen Situationen zu zurückhaltend reagiert und eine klare Konfrontation mit Grenzverletzer:innen gemieden. Doch gerade die aktive Auseinandersetzung mit Belästiger:innen führt am ehesten zum Nachlassen von Übergriffen und damit zu einem gesünderen und produktiveren Miteinander für alle.      

Unser Beratungsangebot

  • Sensibilisierung für Lehrlinge, Mitarbeitende und Führungskräfte zum Thema Grenzüberschreitungen:
    – Wann werden Grenzen überschritten? – Wahrnehmen und Erkennen von Anzeichen
    – Was kann jede:r Mitarbeiter:in selbst gegen Grenzverletzungen tun? – Reflexion der eigenen Werte und Haltungen sowie Stärkung der persönlichen Kompetenzen
  • Unternehmenskultur, Prävention und Interventionsmöglichkeiten in Ihrer Organisation
  • Unterstützung in der Erstellung eines Leitfadens                  

Nutzen für Ihr Unternehmen

  • Individuelle und organisatorische Sensibilisierung & Stärkung
  • Prävention durch klare Regeln
  • Schnelle Entlastung in Notsituationen
  • Abwenden von akuten Krisen & Unterstützung in kritischen Situationen
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Bewältigungs- und Lösungsstrategien

Gerne erstellen wir für Sie ein unverbindliches und individuelles Angebot.
Kontaktieren Sie dazu bitte unser Kundenservice unter kundenservice@ibg.at oder telefonisch unter 01/524 37 51-19.

Wir freuen uns, wenn wir Sie auf Ihren gesunden Wegen aktiv begleiten dürfen!

Mindful eating – Achtsames Essen

Den Teller leer essen, man will ja nichts verschwenden, die Tüte Chips, die man sich nach einem anstrengenden Arbeitstag verdient hat, oder der Becher Eiscreme, der das gebrochene Herz gleich etwas weniger wehtun lässt. Häufig bestimmen unsere Emotionen wie und wann wir uns ernähren, wir „schaufeln“ das Essen in uns hinein und sind mit unserer Aufmerksamkeit und unseren Gedanken ganz woanders. Das führt dazu, dass wir den Bezug zu Hunger, Appetit und Sättigung zunehmend verlieren.

Durch achtsames Essen hingegen entwickeln wir wieder mehr Gespür für unsere körperlichen Bedürfnisse, lernen Mahlzeiten wertzuschätzen und zu genießen. Wie aber kann man für mehr Achtsamkeit beim Essen und einen gesünderen, bewusstere Umgang mit Nahrungsmitteln sorgen?

  •  Das eigene Essverhalten beobachten: Fragen Sie sich bei der nächsten Mahlzeit oder dem nächsten Snack, habe ich wirklich Hunger? Oder bin ich gestresst? Gelangweilt? Traurig? Ist es es nicht der Hunger, versuchen Sie das eigentliche Bedürfnis zu ergründen und zu befriedigen.
  • Ablenkung vermeiden: Essen Sie nicht vorm Fernseher und legen Sie Ihr Smartphone zur Seite. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort zum Essen und widmen Sie sich voll und ganz – mit all Ihren Sinnen – dem, was vor Ihnen auf dem Teller liegt. Riechen Sie am Essen, sehen Sie es sich genau an und kauen Sie gründlich, um den Geschmack und die Konsistenz genau wahrzunehmen.
  • Sich Zeit nehmen: Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und machen Sie dies nicht unterwegs, bei der Arbeit oder im Stehen oder Gehen. Langsames, bewusstes Essen sorgt dafür, dass Sie weder zu viel noch zu wenig essen. Unser Sättigungsgefühl benötigt etwa 20 Minuten, um einzusetzen. Schaufeln wir zu schnell in uns hinein, hat der Körper gar keine Gelegenheit uns zu signalisieren, dass es zu viel ist.
  • Üben mithilfe der Rosinen-Übung: Nehmen Sie sich eine Rosine oder alternativ eine Traube und gehen Sie Schritt für Schritt vor:
    • Tasten: Schließen Sie die Augen und ertasten Sie die Rosine – Wie fühlt sich die Oberfläche an? Ist Sie glatt, weich, rauh? Wie fest ist sie?
    • Riechen: Führen Sie die Rosine an Ihre Nase – was nehmen Sie wahr?
    • Sehen: Schauen Sie die Rosine genau an – Glänzt sie oder ist sie eher matt? Wie sieht Sie aus einem anderen Blickwinkel aus?
    • Schmecken: Welche Konsistenz hat die Rosine? Welche Aromen entfalten sich, sobald Sie drauf beißen? Was schmecken Sie, wenn Sie sie auf deiner Zunge liegen haben?

 In diesem Sinne: Let´s eat more mindfully!

trend

Kürzlich erschienen im trend: Interkulturelle Kompetenz als Erfolgsfaktor

Die Bedeutung interkultureller Sensibilität für Führungskräfte wächst. Ina Lukl, Leiterin der Bereiche betriebliche Gesundheitsförderung und Generationenbalance bei IBG, betont, dass interkulturelle Kompetenz neben fachlichen und emotionalen Fähigkeiten entscheidend ist. Führungskräfte müssen kulturelle Normen und Denkweisen erkennen, verstehen und angemessen darauf reagieren können. Coaching und Supervision helfen, eigene Vorurteile zu reflektieren und mit kulturellen Unterschieden souverän umzugehen.

Expertin: Ina Lukl

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Interkulturelle Kompetenz am Arbeitsplatz.

Interkulturelle Kompetenz ist in der zunehmend globalisierten Arbeitswelt eine Schlüsselqualifikation. Wie Führungskräfte und Mitarbeitende diese Fähigkeiten entwickeln können und welchen Einfluss sie auf den Unternehmenserfolg haben, erläutert IBG-Expertin Ina Lukl.

Die Schlüsselrolle der Führungskräfte in der interkulturellen Zusammenarbeit

Um erfolgreich mit Mitarbeitenden aus vielfältigen kulturellen Hintergründen zu arbeiten, benötigen Führungskräfte mehr als nur fachliche Expertise. „Eine Führungskraft muss neben emotionaler Kompetenz auch eine hohe interkulturelle Sensibilität mitbringen“, so Ina Lukl. Sie erläutert, dass interkulturelle Kompetenz bedeutet, kulturell bedingte Werte, Normen und Denkweisen erkennen und verstehen zu wollen. Führungskräfte sollten in der Lage sein, auf Unterschiedlichkeiten einzugehen und respektvolle Arbeitsbeziehungen zu fördern. Die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen und eine wertschätzende Kommunikation zu pflegen, ist essenziell für den Erfolg.

Doch wie können Führungskräfte diese Fähigkeiten erwerben? „Es ist wichtig, sich selbst in der Begegnung mit anderen Menschen zu beobachten und auch zu akzeptieren, dass man eigene Vorurteile hat“, sagt Lukl. Selbstreflexion und ein respektvoller Umgang mit Differenzen können durch Coaching oder Supervision unterstützt werden. „Zudem ist die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema, etwa in Vorträgen und Webinaren, ein guter Start“, erklärt sie.

Mitarbeitende in interkultureller Kompetenz fördern

Auch Mitarbeitende sind gefordert, interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Ina Lukl betont, dass es nicht nur Verständnis für andere Kulturen braucht, sondern vor allem ein Bewusstsein für die eigenen Vorurteile und Bewertungen. „Es geht darum, einen offenen Umgang mit Unterschiedlichkeiten zu pflegen und zu erkennen, dass Zusammenarbeit nicht immer völlige Einigkeit erfordert“, erklärt die Expertin. Der Schlüssel liegt in der Fähigkeit, Differenzen zu respektieren und trotzdem konstruktiv zusammenzuarbeiten. Schulungen, die Szenarien aus dem Arbeitsalltag aufgreifen, helfen dabei, persönliche Perspektiven zu erweitern und Missverständnisse zu vermeiden.

Die größten Herausforderungen und wie man sie überwindet

Lukl weist auf die größte Herausforderung beim Erlernen interkultureller Kompetenz hin: die Annahme, aufgrund von Herkunft oder anderen Merkmalen bereits alles über eine Person zu wissen. Diese Vorannahmen führen zu Stereotypisierungen und verhindern echte Begegnungen. „Es braucht Mut, sich mit dem Unbekannten auseinanderzusetzen und seine eigenen Bewertungen zu hinterfragen“, sagt die IBG-Expertin. Der Weg zu mehr interkultureller Kompetenz erfordert Neugier, Interesse und Zeit.

Der Einfluss auf Unternehmenserfolg und Arbeitsklima

Eine verstärkte interkulturelle Kompetenz kann maßgeblich zu einer besseren Zusammenarbeit und einem positiven Arbeitsklima beitragen. „Wenn Unterschiede anerkannt und nicht verdrängt werden, entstehen kreative Lösungen und neue Perspektiven“, so Ina Lukl. Konflikte gehören zum Arbeitsalltag, doch Unternehmen, die einen respektvollen Umgang mit Differenzen pflegen, schaffen eine Basis für nachhaltigen Erfolg in einer multikulturellen Arbeitswelt.

„Interkulturelle Kompetenz ist eine Schlüsselqualifikation, um in einer unvorhersehbaren Welt flexibel und angemessen miteinander zu interagieren“, fasst Lukl zusammen. Unternehmen, die diese Fähigkeit gezielt fördern, sind nicht nur besser auf Herausforderungen vorbereitet, sondern auch in der Lage, innovative Lösungen zu entwickeln und langfristig erfolgreich zu bleiben.

Standhaft im Dauerkrisenmodus

Nach der Krise ist in der Krise – sind Krisen der neue Normalzustand? Wir befinden uns gefühlt in einem Dauerkrisenmodus. Was macht das mit uns Menschen, mit unserer Psyche, wie können wir trotz des andauernden Stresszustandes gut leben und gesund bleiben?

Selbstfürsorge betreiben
Für sich selbst zu sorgen kann heißen zur Ruhe zu kommen, gut zu schlafen, sich zu bewegen, den Fokus auf Gelungenes und gut Funktionierendes zu richten, sich zu fragen wofür man auch dankbar ist und humorvolle Situationen im Alltag wahrzunehmen.

Eine offene Haltung einnehmen
Veränderungen und schwierige Situationen als Herausforderung zu sehen, aus denen man vielleicht etwas (Neues) lernen und sich persönlich weiterentwickeln kann, hilft beim Umgang mit Krisen.

Aktiv sein
Gegen Gefühle der Hilflosigkeit hilft Selbstwirksamkeit, Pläne zu machen und das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Auch gezielte Abgrenzung bzw. kontrollierten Umgang mit schlechten Nachrichten sowie das Bewusstmachen der eigenen Stärken, Fähigkeiten und Kraftquellen sowie soziale Unterstützung stärken unsere Psyche und lassen uns handlungsfähig bleiben.

Unangenehme Gefühle zulassen
Wir dürfen aber im Moment auch mal unglücklich sein und unangenehme Gefühle annehmen, damit werden sie bewältigbar und kontrollierbar. Verdrängen kostet oft mehr Kraft, als sich den Gefühlen zu stellen. Und wo unangenehme Gefühle unvermeidlich sind, ist es gesünder und langfristig hilfreicher, sie zu erleben als sie zu verdrängen.

Routinen beibehalten
Das hilft gegen Unsicherheit und ist eine wichtige Stütze, sich oder andere zu fragen was es braucht, um sich sicherer in der Unsicherheit zu fühlen sowie für negative Szenarien konkrete Pläne zu überlegen („was mache ich, wenn…“). Über ein Ereignis, das noch nicht eingetreten ist, üben wir durch Planung Kontrolle aus.