Autor: Renate Ruhaltinger-Mader

IBG ist »Österreich impft« Partner

IBG ist Partner der Initiative „Österreich impft“. Diese Kampagne wurde Anfang des Jahres vom Roten Kreuz initiiert und ist überparteilich. Sie wird von Partner*innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik, NGO’s, Sport, Kultur etc. landesweit unterstützt. Die Kampagne verfolgt das Ziel , dass möglichst viele Menschen über den Nutzen und die Risiken des Impfprozesses aufklärt werden und sich in Folge gegen das Virus impfen lassen.

IBG unterstützt die Ziele und Anliegen dieser Initiative nicht zuletzt auch dadurch, dass IBG Arbeitsmediziner*innen bei der Impfung in den Betrieben eine aktive Rolle einnehmen.

 

 

https://www.oesterreich-impft.at/partner/

Sichere Arbeit. Magazin für die Prävention in der Arbeitswelt

Exoskeletten in der Arbeitswelt.

Autor & Experte: Manfred Lindorfer,

IBG Arbeitsmediziner und Leiter des Arbeitsmedizinischen Zentrums Chemiepark Linz  hat in der Ausgabe 1/2021 des Fachmagazins »Sichere Arbeit« einen ausführlichen Beitrag zum Thema Exoskeletten veröffentlicht. Er gibt darin Einsicht über die verschiedenen Systeme, deren Einsatzmöglichkeiten sowie welche Vorteile sie bieten aber auch Nachteile .
Exoskeletten sind am Körper getragene Stützstrukturen, die dazu dienen, dass Arbeitnehmer*innen mit weniger Kraftaufwand, bessere Leistung zu erbringen. Exoskeletten sollen helfen, die Unfallgefahr zu senken, ungünstige Körperhaltungen zu vermeiden  und körperliche Überforderungen zu verhindern.

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IBG-Gastkommentar in der Tageszeitung »DerStandard«

Homeoffice-Gesetz: Ein bisserl hinschauen reicht nicht.

Arbeitnehmerschutz und Gesundheitsprävention sind auch in der Telearbeit – im Homeoffice wie beim Mobile Working – von grundlegender Bedeutung. Wesentliche Säulen des Arbeitsschutzes und des betrieblichen Gesundheitsmanagements sollten im geplanten Homeoffice-Gesetz nicht übersehen werden

Dabei handelt es sich um genau jenes Personal, das in der Impfstrategie des Bundes bei der Verimpfung in den Betrieben eine tragende Rolle einnehmen soll. So kam es, dass eine Kollegin bei einem Kunden Covid impfen musste, ohne selbst schon geimpft zu sein! Auf Nachfrage werden die zahlreichen verantwortlichen Instanzen nicht müde, mit dem Fingern auf den jeweils nächsten Partner zu zeigen. Für derartige Fehler fehlt mir das Verständnis.

Auf der Wartebank

Es sitzen aber auch andere Akteure auf der Wartebank. Zum Beispiel jene, die auf das Homeoffice-Gesetz warten. Dieses ist aus Sicht des betrieblichen Gesundheitsmanagements von zentraler Bedeutung. Betriebliches Gesundheitsmanagement verfolgt gemeinsam mit den Unternehmen und deren Mitarbeitern das Ziel, Arbeit gesund und fördernd zu gestalten. Wer gerne arbeitet, lebt gesünder, ist weniger im Krankenstand und ist produktiver. Dafür braucht es aber Regeln.

Dieses Prinzip gilt überall. Arbeitnehmerschutz und Gesundheitsprävention sind auch in der Telearbeit – im Homeoffice wie beim Mobile Working – von grundlegender Bedeutung. Präventive Burnout-Maßnahmen, Evaluierungen psychischer Belastungen und ergonomisch überprüfte Telearbeitsplätze sind heute ebenso wichtig wie Stahlkappen in Arbeitsschuhen und Helme auf Baustellen. Es ist verständlich, dass große Dienstleister beginnen, über die Sinnhaftigkeit von Betriebsambulanzen oder Arbeitsplatzbegehungen nachzudenken. Schließlich werde ein Gutteil der Arbeit ohnehin außerhalb der Betriebsstätte geleistet.

Regelwerk für New Work

Wer der Ansicht ist, Arbeitnehmerschutz und Fürsorgepflicht seien überkommene Merkmale von „old economy“, hat noch einen gesunden Rücken, keine Probleme mit der Sehschärfe und keine frühmorgendlichen Panikattacken, ob die Arbeitsleistung des kommenden Tages bei zwei Kindern im Homeschooling erledigt werden kann. Diese Perspektiven ändern sich aber im Laufe des Arbeitslebens. Daher müssen auch in der Ära des New Work Regeln des Arbeitnehmerschutzes und der Gesundheitsprävention formuliert werden.

  • Arbeitsplatzevaluierungen müssen an die Erfordernisse des Homeoffice angepasst werden. Dabei wird regelmäßig die Sicherheit eines Arbeitsplatzes bewertet, kontrolliert und dokumentiert. Dafür sind bislang der Arbeitgeber oder von ihm beauftragte Experten oder Expertinnen an den Betriebsstätten verantwortlich.
  • Es bedarf präziser Festlegung, wie die technischen Voraussetzungen eines professionellen Homeoffice-Arbeitsplatzes auszusehen haben. Dazu gehören ergonomisch geprüfte Arbeitsmöbel sowie Vergünstigungen bei deren Beschaffung.
  • Mitarbeitern im Homeoffice müssen verpflichtende Angebote gemacht werden, damit Experten ihre Arbeitssituation persönlich oder über digitale Kanäle begutachten – selbstverständlich immer mit Zustimmung der Dienstnehmer.
  • Es braucht Regelungen, wann Arbeitnehmer verpflichtend erreichbar sein müssen.
  • Es braucht im Rahmen der Präventivzeiten verpflichtende Beratung in der Verhaltensergonomie, um einen Wechsel bei den Tätigkeiten und regelmäßige Bewegungspausen einzuplanen. Viele Mitarbeiter machen seit dem zweiten Lockdown viel weniger Bewegung als am stationären Arbeitsplatz.

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IBG-Gastkommentar in der Tageszeitung »DerStandard«

Was hilft, um im Homeoffice nicht verrückt zu werden.

Arbeiten im Homeoffice macht auf Dauer mürbe: Alleinsein schlägt aufs Gemüt. Strukturierter Austausch und persönliche Arbeitstagebücher können helfen.

Homeoffice ist im Begriff, ein bedeutender Bestandteil unseres Arbeitslebens zu werden. Die Statistik Austria spricht von rund 20 Prozent aller Jobs, das sind 700.000 Arbeitende, die jetzt zu Hause ihre Betriebsstätte haben. Die neuen digitalen Werkzeuge bringen eine deutlich höhere Flexibilität in unsere Organisation von Arbeit, die genutzt werden wird. Wir müssen aber noch begreifen, was es heißt, mit den neuen Werkzeugen zu arbeiten. Denn Heimarbeit schafft Einzelkämpfer. Und dafür ist der Mensch auf Dauer nicht geschaffen. Der Mensch Homo sapiens ist ein zutiefst soziales Wesen. Isoliert man ihn für längere Zeit von seiner Umwelt, hat dies heftige Auswirkungen auf seine Gesundheit und Entwicklung.

In alten Zeiten hätte man gesagt: Alleinsein schlägt aufs Gemüt. Unsere Studien und Beobachtungen unterstreichen, dass Teamarbeit durch soziale Interaktion gesünder und produktiver macht. Denn Arbeit bringt uns in Beziehung zu anderen Menschen. Soziale Einbindung ist eine Grundnahrung für die persönliche Entwicklung am und neben dem Arbeitsplatz.

Sie bestimmt zu einem großen Teil, was wir Arbeitspsychologen und Arbeitsmediziner als „Arbeitsvermögen“ bezeichnen. Es beschreibt das Potenzial, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig und gesund für das Unternehmen produktiv bleiben. Jedes Unternehmen, das sich um Wohlbefinden und Gesundheit seiner Mitarbeiter kümmert, profitiert betriebswirtschaftlich.

Soziale Isolation

Unter den Bedingungen eines vollen Homeoffice-Programms greifen die Zusammenhänge aus Arbeit und Arbeitsvermögen nicht mehr. Der Einzelne wird isoliert. Dies hat Konsequenzen: Wir beobachten, dass bei einer signifikant großen Gruppe unserer Klienten die Klagen über wachsende psychische Belastung zunehmen. Frustmomente vervielfachen sich aufgrund von Informationsdefiziten, und die Identifikation mit dem Unternehmen nimmt ab. Dazu berichten unsere Berater von zunehmenden Fraktionierungen in den Unternehmen. Die Kollegen im Homeoffice und die Kollegen im Betrieb finden sich in unterschiedlichen Befindlichkeiten wieder. Eine Welt zeigt wenig Verständnis für Aktivitäten der anderen.

Mitarbeiter im Homeoffice reagieren nicht selten mit Übermotivation, um nicht in den Verdacht zu kommen, zu Hause eine ruhige Kugel zu schieben. Dazu kommt das Gefühl, nicht mehr zu wissen, was im Unternehmen läuft. Ohnmacht, Zorn oder Depressionen – Menschen reagieren auf das Gefühl der Isolation unterschiedlich. Die Reflexe haben aber eines gemeinsam: Sie sind nicht gesund. Wer aus den eigenen vier Wänden die Verbindungen in das Unternehmen so lebendig wie möglich halten will, sollte sich selbst um funktionierende Kanäle kümmern.

Kommunikation als Gegenmaßnahme

Wenn es nicht schon der Vorgesetzte veranlasst, sollten Mitarbeiter aus eigener Initiative ein virtuelles Team gründen. Ein einfaches Mittel ist hier beispielsweise ein Gruppenchat, der beim informellen Austausch hilft und den Zusammenhalt stärkt. Für den Administrator hat dies zudem den Vorteil, alle Gruppenmitglieder mit denselben Informationen versorgen zu können.

Eigene Videogruppen gehören da auch dazu. Wir raten allerdings ab, mehr als vier Videomeetings pro Tag anzunehmen. Messenger-Kontakte über Whatsapp taugen vor allem als Ersatz für die fehlenden Teeküchengespräche. Auch die sind für ein Betriebsklima wichtig.

Ein Team im Homeoffice braucht Regeln. Daher ergibt es Sinn, jeden Tag ein kurzes virtuelles Teammeeting abzuhalten. Es strukturiert den Arbeitstag und erlaubt den Überblick über das Projekt. Auf allzu strenge Formalitäten sollte dabei verzichtet werden, um den Umgang miteinander zu erleichtern.

Arbeitstagebücher sind hilfreich, wenn sie absolut privat sind. Als Arbeitsnachweis für Chef oder Chefin sorgen sie hingegen für Druck. Im privaten Einsatz unterstützen Apps wie Toggle den Autor, den Arbeitstag zu strukturieren und die eigene Befindlichkeit zu bewahren.

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IBG-Gastkommentar in der Tageszeitung »DerStandard«

Warum es im Homeoffice mehr Meetings braucht – und nicht weniger.

Führungskräfte können für mehr Arbeitsgesundheit sorgen, indem sie auf die individuellen Lebensumstände ihres Teams bestmöglich Rücksicht nehmen. Positive Menschenführung ist in einer rein virtuellen Beziehung deutlich erschwert. Aber sie ist möglich.

Management, vor allem wenn es erfolgreich sein will, fußt zu einem guten Teil auf Empathie und sozialer Intelligenz. Pandemie und Homeoffice machen aber sozial basierten Führungsstrategien einen dicken Strich durch die Rechnung. Management ohne direkten persönlichen Kontakt ist wie eine Weihnachtsfeier ohne Gäste: blutleer.

Kommunikation, die nur via Telefon und Videocalls abgewickelt wird, transportiert auf der nonverbalen Ebene deutlich weniger Information als ein persönliches Gespräch. Eindrücke vom Gegenüber bleiben oberflächlich. Teamleiter haben Schwierigkeiten, der Hauptaufgabe von Führung gerecht zu werden: ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entwickeln. Gute Leader fördern die Stärken und umschiffen die Schwächen ihrer Kollegen. Das Team wird dadurch zufriedener, besser und produktiver. Positive Menschenführung ist in einer rein virtuellen Beziehung deutlich erschwert. Aber sie ist möglich.

Eine weitgehend konflikt- und angstfreie Unternehmensatmosphäre ist Basis für eine geringe Krankenstandsrate und eine geringe Fluktuation. Zahlreiche Studien belegen, dass zufriedene Mitarbeiter produktiver und gesünder sind. Daher halten wir es für eine der wichtigsten Führungsaufgaben, die Stärken der Mitarbeitenden auszubauen und damit Selbstvertrauen und Leistungsfähigkeit zu fördern. Jede und jede wird so an den richtigen Platz im Betrieb gestellt, den er auch ausfüllen kann.

Mehr Kommunikationsaufwand

Die Bedingungen der Heimarbeit erschweren diese beziehungslastige Form von Führung. Aber sie bedeuten nicht das Ende des – wie wir es nennen – humanökologischen Managements, in dem die Potenziale der Mitarbeiter auf so vielen Gebieten wie möglich gehoben werden (Arbeitsvermögen). Das Geschick (=Führungsvermögen) der Vorgesetzten ist es, sich den Gegebenheiten des Homeoffice anpassen. Sehr abgekürzt bedeutet dies, Vertrauen anstelle von Kontrolle treten zu lassen. Gleichzeitig heißt es aber auch, sehr viel mehr Kommunikationsaufwand zu betreiben, als dies in einer „traditionellen“ Arbeitsbeziehung getan werden muss. Denn Krisen verlangen nach höherer Aufmerksamkeit als Phasen des Business as usual.

Die Zeit und die Gelegenheit zum Aufbau einer persönlichen Vertrauensbasis zu den Teammitgliedern ist im Homeoffice oft nicht gegeben. Daher muss der Teamleader mehr zuhören. Eine offene, wertschätzende und intensive Feedbackkultur ist ein Grundbaustein einer funktionierenden Homeoffice-Kultur. Schränken Sie dabei aber Zahl und Umfang Ihrer Mails ein. Permanent das gesamte Team in CC zu setzen schafft einen wahren Overkill.

In den eigenen vier Wänden entfällt für die Mitarbeiter die informelle Informationsebene des Büros. Daher verlangt ein Homeoffice-Netzwerk nach klaren Vorgaben und Terminen. Dazu ist es notwendig, Aufgaben zu priorisieren und aufzuteilen. Jedes Teammitglied erhält dazu einen gemeinsam erstellten Maßnahmenkatalog, der den Aufnahmezeitpunkt der Aufgaben, eine kurze Beschreibung davon und die Deadline fixiert.

Rücksicht auf individuelle Lebenslage

Homeoffice benötigt mehr und nicht weniger Meetings. Wir empfehlen am Morgen rituell ein kurzes Teammeeting per Videokonferenz, um anstehende Aufgaben des Maßnahmenkatalogs zu besprechen und Entwicklungen zu klären. Ob fixe Abendmeetings auch hilfreich sind, mögen die Teamleiter selbst feststellen. Wichtig ist aber eine Kultur der Wertschätzung. Bei den Meetings sind Pünktlichkeit, eine genaue Agenda und das Einhalten der Zeitvorgabe sind Vorausetzung für ein Gelingen.

Teamleiter müssen die Lebensumstände ihrer Mitarbeiter berücksichtigen. Die Fürsorgepflicht des Vorgesetzten ist keine Frage der aktuellen Verortung des Arbeitsplatzes. Wer ein Kind in die Schule bringen muss oder im Lockdown zu Hause zu betreuen hat, ist bei der Terminisierung des fixen Meetings weniger flexibel als Alleinstehende. Die Lebensumstände müssen bei der Verteilung der Aufgaben und Ressourcen berücksichtigt werde. Dies bedeutet vor allem: Wer hilft wem bis wann. Wer im Management mit den Gegebenheiten des Homeoffice am besten jongliert, wird die geringsten Ausfälle sehen.

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Salzburger Nachrichen

30-Stunden-Arbeitswoche

Autorin: Christine Gnahn

Experte: Gerhard Klicka

IBG-GF Gerhard Klicka spricht im Interview mit Christine Gnahn von den Salzburger Nachrichten  über die 30-Stunden-Arbeitswoche. Er zeigt den Nutzen einer verkürzten Arbeitszeit sowohl für Mitarbeiter:innen als auch für Unternehmen auf. Er erklärt, dass erwiesenermaßen Mitarbeiter:innen, die nach ihrer Arbeit noch ausreichend Freizeit für sich selbst und die Familie haben, zufriedener und produktiver sind. Und er weist daraufhin, dass es wichtiger ist, wenn Arbeit nach Ergebnissen und nicht nach körperlicher Anwesenheit beurteilt wird.

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IBG-Gastkommentar in der Tageszeitung »DerStandard«

Burnout im Homeoffice:

Die psychischen Belastungen und Burnout-Anzeichen steigen im Dauer-Homeoffice. Gerhard Klicka gibt Tipps, um sich gegen Überlastung zu wappnen.

Die Corona-Krise verlangt jedem viel ab. Die Herausforderungen ändern sich von Woche zu Woche, Ängste schleichen sich ein: um den Arbeitsplatz, um den Status im Unternehmen, um die Familie.

Im Homeoffice kommen zusätzliche Stressoren dazu. Jeder braucht neue Formen der Arbeitsorganisation und muss sich glücklich schätzen, wenn er jene Infrastruktur und Räumlichkeiten zu Hause vorweisen kann, wie dies viele Arbeitgeber offensichtlich voraussetzen. Eine Familienwohnung wird nicht automatisch zum Arbeitsplatz, an dem 16, 32 oder 40 Stunden pro Woche ohne gesundheitliche Beeinträchtigung verbracht werden können.

Viele unserer Klienten haben seit dem ersten Lockdown eine Vielzahl an Mitarbeitern ins Homeoffice geschickt. Dabei bemerken wir einen starken Anstieg der Anfragen, die mit wachsender psychischer Belastung und mit Burnout-Anzeichen zu tun haben. Laut einer Umfrage der HR-Beratung Glint fühlt sich jeder Fünfte der über 700.000 Befragten im Homeoffice isoliert und überfordert. Der größte Negativtrend der Erhebung: Burnout.

Wir wissen, dass Homeoffice den totalen Gegenentwurf zum Postulat darstellt, Arbeit und Privates zu trennen. Die Entgrenzung macht es für viele Arbeitnehmende schwierig, fokussiert zu bleiben. Aus anhaltendem Stress und den körperlichen Begleiterscheinungen resultiert auf kurz oder lang ein Burnout, der – in extremis – lebensgefährliche Ausmaße annehmen kann.

Führungskräfte sind gefragt

Burnout ist keine Krankheit, sondern eine Sammlung von Symptomen. Wer Anzeichen rechtzeitig erkennt, hat gute Chancen vorzubeugen. Dabei gibt ein verantwortungsvolles Management Unterstützung. In einer Krise steigt das Bedürfnis, schnelle, genaue und ehrliche Informationen zu erhalten: Was passiert im Unternehmen? Wie bin ich davon betroffen? Dezentrale Arbeitsorganisationen rufen ein weitaus größeres Informationsbedürfnis hervor als traditionelle Firmenkulturen. Diesen Bedarf gilt es gerade in Corona-Zeiten zu decken.

Führungskräfte müssen zudem bei Anzeichen von Überarbeitung hohe Workloads erkennen und besser verteilen. Zu dem Zweck verfehlen regelmäßige Zwiegespräche über Zoom oder Teams nicht ihre Wirkung. Viele Firmen haben auch Programme installiert, in denen Burnout-Betroffene Ansprechpartner finden. Jedes Management sollte für solche Fälle eine Telefonnummer eingespeichert haben.

Tipps, um Burnout vorzubeugen

Einige kleine Maßnahmen kann auch jeder für sich selbst ergreifen:

  • Legen Sie kurze Pausen ein. Wenn es brodelt, hilft ein fünfminütiger Rundgang durch den Garten, eine Pause auf dem Klopfbalkon oder in der Küche. Alles, was Sie in der kurzen Zeit ablenkt und die Laune verbessert, lindert die Situation.
  • Ziehen Sie hohe Grenzen zwischen Arbeit und Privatem. Legen Sie die Arbeitszeit genau fest und respektieren Sie sich selbst, wenn Sie sich in den Feierabend geschickt haben. Die Chefmail um 20 Uhr wird erst mit offiziellem Arbeitsbeginn am nächsten Morgen beantwortet.
  • Schaffen Sie sich Ihren eigenen Arbeitsplatz. Bestimmen Sie einen Platz, besser noch einen Raum, der ausschließlich der Arbeit gewidmet ist. Das ist der Ort, an dem Sie in den Arbeitsmodus gehen. Überall sonst in der Wohnung sind Sie privat.
  • Entwickeln Sie Ihren Tagesrhythmus. Routinen verhindern Burnout, weil sie sicherstellen, dass Sie sich nicht die ganze Zeit der Arbeit widmen. Die Abläufe sollen nicht nur die Arbeit, sondern auch die Freizeit umfassen. Machen Sie alle zwei Stunden eine mindestens 15-minütige Pause. Und die Mittagspause nicht am Arbeitsplatz.
  • Achten Sie auf Ihre Gesundheit und Ihr Äußeres. Es gibt keine Patentlösung für Gesundheit und Wohlbefinden. Die Regeln für Kleidung und Hygiene sollten weiterhin strikt eingehalten werden. Es ist empfehlenswert, gerade in Krisenzeiten und im Homeoffice auf gesundes Essen und regelmäßige Bewegung sowie ausreichend Schlaf zu achten.
  • Bleiben Sie in Kontakt mit Kollegen. Der Kontakt zu den Kollegen muss auf allen erdenklichen Kanälen aufrechterhalten bleiben. Wenn Sie Anzeichen eines Burnouts verspüren, bringen Sie das bei Kollegen ins Gespräch ein. Sie sind mit hoher Sicherheit nicht die einzige Person, der es schlechtgeht.

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kompetenz-online

Strategien gegen die Krise

Autorin: Alexia Weiss

Experte: Gerhard Klicka

Mit welchen Strategien man mit der derzeitigen Ausnahme-Situation zurechtkommt ist Thema dieses Beitrags auf kompetenz-online. IBG-Geschäftsführer Gerhard Klicka bezieht dazu Stellung aus der Sicht des Arbeitsmediziners. Er warnt vor einer extremen Arbeitsverdichtung und weist auf das völlig veraltete Arbeitnehmer:innenschutzgesetz hin.

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Das österreichische Gesundheitswesen. ÖKZ

Ruhe! Lärmbelastung kann der Gesundheit schaden.

Autorin: Michaela Endemann

Experte: Matthias Welkens

Permanente Beschallung kann schaden.  IBG-Gesundheitsexperte Matthias Welkens, Leiter des IBG-Bereiches Arbeitssicherheit und Ergonomie  wird im aktuellen Beitrag von Dr. Michaela Endemann im Fachmagazin »Das österreichische Gesundheitswesen. ÖKZ« zum Thema Ruhe und krankmachende Beschallung, Lärmbelastung, Homeoffice, zitiert.

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