Zuversicht und Optimismus sind Kräfte, die es uns möglich machen, trotz widriger Umstände an Vorhaben festzuhalten und den Glauben nicht zu verlieren, dass Herausforderungen und Krisen überwunden werden können. Dabei geht es nicht darum, die Welt durch die rosarote Brille zu betrachten und Negatives zu verdrängen, sondern auch die positiven Seiten und mögliche Chancen zu sehen und dadurch handlungsfähig zu bleiben. Folgende Tipps und Übungen können zu einer zuversichtlicheren Perspektive verhelfen:
Vergangene Erfolge: Das regelmäßige Vergegenwärtigen vergangener Erfolge und welche persönlichen Stärken dazu beigetragen haben, können die eigene Widerstandsfähigkeit stärken.
Auf Positives konzentrieren: Was waren heute schöne Erlebnisse, positive Erfahrungen für mich? Überlegen Sie sich 3 Wochen lang jeden Abend 3 positive Erfahrungen und beobachten Sie dabei Ihre Stimmung.
Grübelzeiten: Legen Sie Zeitfenster fest, um sich Ihren Bedenken und Ihrem mentalen Ballast zu widmen bspw. täglich 15 Min – Das hilft einen freien Geist zu bekommen und das Gefühl der Kontrolle zu behalten.
Negative Gedanken relativieren: Stellen Sie sich dazu folgende Fragen: Entspricht dieser Gedanke der Realität? Hilft mir dieser Gedanke mich so zu fühlen oder zu verhalten, wie ich es gerne möchte?
Digitaler Notfallkoffer: Richten Sie einen digitalen „Rescue Ordner“ auf Handy, Computer oder Notebook ein mit Songs, Fotos, Bildern, die mit Freude, Erfolg und Zufriedenheit verbunden werden – Diesen Ordner in trostlosen Momenten oder vor Herausforderungen durchzuscrollen hilft beim Auftanken positiver Energie.
Ein wenig beachtetes Thema der menschlichen und produktiven Arbeitsgestaltung sind die unterschiedlichen Chronotypen (Zeit-Typen). Es geht um die bevorzugte Schlaf- und Aktivitätszeiten, die individuell genetisch geprägt sind. Helmut Stadlbauer, Arbeitsmediziner und IBG Bereichsleiter Gesunde Arbeitszeiten im Gespräch mit DerStandard. Die Ausweitung von Homeoffice in der Coronazeit führte zu einer Reduktion von Tagesmüdigkeit, v.a. bei Normal- und Spättypen, also der überwiegenden Mehrheit der Mitarbeiter:innen. Sie stehen später auf als an Tagen mit Anwesenheit im Büro, die Schlafdauer und -qualität wird an Homeoffice-Tagen besser. Für die betriebliche Gesundheitsvorsorge wird daher die Berücksichtigung der Chronotypen und Informationsangebote zu gutem Schlafverhalten dringend empfohlen.
Vom 4. (bereits Management Committee Meeting) bis 7.10.22 fand nach dreijähriger Covid-bedingter Pause wieder ein internationaler arbeitsmedizinischer Bahnärztekongress in Präsenz mit Teilnehmer:innen aus 15 Ländern weltweit (Asien, Australien, Europa, USA) statt.
Dieses Jahr gab es ca. 30 Teilnehmer:innen, wobei die Gruppe üblicherweise – wenn der Kongress in Europa stattfindet- größer ist (ca. 40-50). Dies entspricht auch in etwa der Mitgliederzahl des UIMC, da es sich doch um ein sehr spezielles Gebiet handelt und somit auch um eine limitierte Zielgruppe.
In Miami trafen sich Kolleginnen und Kollegen, die in Firmen tätig sind, die Transportunternehmen präventivmedizinisch betreuen, zum internationalen Austausch und Networking. Die Vorträge reichten von Covid-assoziierten Themen wie dem Einfluss von Übergewicht auf den Verlauf von Covid-Infektion und neuro-kognitiven Einschränkungen bei Long Covid über erworbene Farbsehschwäche, Schlaf-Atemstörungen, Exoskelette, Schicht- und Nachtarbeit, Einfluss von psychosomatischen Faktoren auf das Ergebnis von Eignungstests, Drogen- und Alkoholtests und medizinische Problematik bei Verwendung von CBD-Produkten bis hin zur Vorstellung von Projekten zur beruflichen Gesundheitsförderung.
Die beiden Bahnunternehmen „Brightline“ und „Florida East Coast FEC“ ermöglichten mit Betriebsbesichtigungen an verschiedenen Standorten (Werkstätte, Stationen, Züge) auch einen Einblick in die praktische Arbeitswelt.
In der abschließenden Generalversammlung stellten sich dann noch die neuen Mitglieder im UIMC vor, darunter auch IBG, vertreten durch Dr. Gertraud A. Hedenetz, MSc, Arbeitsmedizinerin und Leiterin des IBG UniCredit Health Centers.
Der internationale fachliche Austausch war für alle Teilnehmer:innen wieder sehr bereichernd und hochinteressant. Dabei eröffnete sich speziell bzgl. der Betreuung der Bank Austria Creditanstalt eine überraschende Gelegenheit für zukünftigen intensiven Austausch mit der leitenden Kollegin des BACA-betreuenden deutschen arbeitsmedizinischen Zentrums, das wie IBG auch Transportunternehmen zu ihren Kunden zählt und daher Mitglied des UIMC ist.
IBG ist seit kurzem Mitglied des UIMC I UIC – International Union of Railways. Die UIMC wurde 1948 von einer Gruppe führender Ärzte europäischer Eisenbahnunternehmen gegründet, mit dem Ziel, höchstmögliche Bahnbetriebssicherheit zu erreichen und für bestmögliche Betreuung des Bahnpersonals zu sorgen.
Die Fachkräfte für Arbeitsmedizin, die mit den Arbeitsbedingungen und Belastungen in der Bahn- und Transportbranche vertraut sein müssen, sorgen nicht nur für die Einhaltung der Arbeitsschutzstandards, sondern stellen auch sicher, dass gesundheitliche, psychologische, arbeitsmedizinische und gesundheitsfördernde Leistungen erbracht werden.
Die Arbeitsgruppen der UIMC befassen sich verstärkt auch mit den Themen Alkohol und Drogen sowie psychiatrischen Störungen, die in den letzten Jahren zunehmend anerkannt wurden. Vertreten wird IBG durch Dr. Gertraud A. Hedenetz, MSc, Arbeitsmedizinerin und Leiterin des IBG UniCredit Health Centers, die bereits durch ihre vorhergehende Tätigkeit im Transportwesen, gewähltes Mitglied des Management Committee ist. Dadurch, dass IBG mit den Wiener Linien auch eine Firma im Transportwesen betreut, ist nun auch IBG Mitglied des UIMC I UIC und profitiert von dem Know-how und dem internationalen Erfahrungsaustausch dieser weltweiten Organisation.
Der letzte UIMC Kongress, an dem auch Dr. Hedenetz teilgenommen hat, fand Anfang Oktober in Miami, USA statt. Über die wesentlichen Erkenntnisse werden wir berichten.
„Wir sind die Pioniere, wenn es um betriebliches Gesundheitsmanagement geht. Mit unserem großartigen Team aus Expert:innen sämtlicher Professionen, unseren zertifizierten Prozessen und Betriebsambulanzen bringen wir Gesundheit und Arbeit in Übereinstimmung. Wir wissen, dass Produktivität und Wohlbefinden keine Gegensätze darstellen.“
Größtmögliche Gesundheit, Sicherheit und Qualität am Arbeitsplatz ist uns nicht nur für unsere Kunden, sondern auch für unsere eigenen Mitarbeiter:innen wichtig. Mittlerweile ist IBG mit seinem Integrierten Managementsystem ISO 9001 (Qualität) und ISO 45001 (Sicherheit und Gesundheit) seit über 10 Jahren zertifiziert.
Vom 3.-5.Oktober 2022 fand das jährliche Audit durch den TÜV Austria statt – das Audit war nach zwei Überwachungsaudit in den letzten beiden Jahren heuer wieder eine Rezertifizierungsaudit und wurde diesmal an unseren Standorten Linz, Lenzing, der OeNB, im UniCredit-Health Center und in der Zentrale durchgeführt. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass wir als Unternehmen durch die Audits bzw. unser Integriertes Managementsystem sehr viel gelernt und verbessert haben, Aufgaben strukturierter noch angehen und von den von uns selber auferlegten Systematiken profitieren.
Im Sinne unseres kontinuierlichen Verbesserungsprozesses sind uns die Hinweise durch den Auditor immer sehr wichtig, die Sicht von außen ermöglicht uns auch regelmäßig wieder über unsere Kern-, Führungs- und Hilfsprozesse nachzudenken, zu hinterfragen und bei Bedarf zu optimieren.
Natürlich ist es für IBG auch sehr erfreulich und motivierend, wenn uns im Rahmen des Audits bescheinigt wird, dass unsere Mitarbeiter:innen professionell, praxisbezogen und fokussiert ihre Arbeit beim Kunden und im Office verrichten und Arbeitnehmer:innenschutz und Gesundheit nicht nur als Dienstleistungen sehen sondern intern gelebt werden und einen hohen Stellenwert haben.
Während der Pandemie ist die Inzidenz von psychischen Erkrankungen und Übergewicht deutlich angestiegen. Menschen mit Übergewicht und Adipositas werden oft stigmatisiert und automatisch als ungesund, träge, unsportlich und willensschwach betrachtet. Studien zeigen, dass Gewichtsdiskriminierung das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der Betroffenen beeinträchtigt, zu weiteren Gewichtszunahmen führt und Essstörungen fördert.
Vorurteile gegenüber übergewichtigen Menschen sind nicht nur respektlos, sondern auch in Bezug auf die Gesundheit oftmals falsch: eine Person mit Mehrgewicht, die aber gerne Sport betreibt, kann gesünder sein, als eine schlanke, aber unsportliche Person, die vielleicht auch noch Kettenraucher:in ist.
Unsere Diätkultur mit ihrem Fokus auf Gewichtsreduktion statt auf Wohlbefinden sowie die Tendenz „Schlank sein“ als eine Tugend darzustellen, hilft nicht mit, aus dem Kreislauf Gewichtsreduktion und Gewichtszunahme herauszukommen. Modezeitschriften, Sportwerbung und gefakte Fotos im Internet bieten eine Fülle an Möglichkeiten, unsere Körper zu vergleichen und Unzufriedenheit hervorzurufen-dies endet oft in einem Diät-Teufelskreislauf:
Übergewicht ist kein Verhalten
Das Aussehen sagt nichts über das Verhalten oder den Gesundheitszustand eines Menschen aus. Das allgemeine Vorurteil, Übergewicht sei ausschließlich bedingt durch zu viel und ungesundes Essen, zu wenig Bewegung und mangelnde Disziplin, ist in unserer Gesellschaft fest verankert.
Tatsächlich ist das Körpergewicht jedoch von vielen Faktoren abhängig, die wir nicht alle beeinflussen können:
Auch in der Medizin und Ernährungsberatung ist die Behandlung oft sehr auf Body-Mass-Index (BMI) und Gewichtsreduktion fokussiert, viele Beschwerden werden mit dem Mehrgewicht in Zusammenhang gebracht. Es gibt allerdings auch andere, „gewichtsneutrale“ Zugänge, die den Menschen als Ganzes wahrnehmen und mehrdimensionale Ansätze berücksichtigen. IBG unterstützt Sie, sich im Dschungel der Angebote zurecht zu finden, einen vernünftigen Überblick zu bewahren und sinnvolles Wissen zu erlangen.
In diesem Therapieansatz werden Stresssituationen genauer beleuchtet, unverarbeitete Traumata hinterfragt oder auch Alltagsfaktoren wie Schlafentzug miteinbezogen –eine Veränderung kann bereits die Lebensqualität und Gesundheit verbessern und damit auch die Grundlage für eine nachhaltige Änderung des Ernährungsverhaltens schaffen.
Es wird nicht jedem Menschen möglich sein, ein Normgewicht zu erreichen, aber es ist für jeden Menschen möglich, seine Gesundheit zu verbessern!
Hunger- und Sättigungsgefühl zu spüren und zu akzeptieren
Dem Körper vertrauen, der uns sagt, worauf er Lust hat und wann es genug ist
So zu essen, dass es dem Körper gut tut und dass man sich wohl fühlt
Altbekannte Diätregeln wie Listen und Verbote von gesundem und ungesundem Essen, einseitige Diäten ohne Kohlenhydrate mit unweigerlichen „Schlemmertagen“ als Folge finden sich nicht in diesem Ansatz. Die uneingeschränkte Erlaubnis, alles essen zu dürfen führt erfahrungsgemäß nicht dazu, dass man nur mehr ungesund isst. Intuitiv Essen bedeutet auch, die eigenen Emotionen und Bedürfnisse wahrzunehmen und Strategien für die Selbstfürsorge zu entwickeln!
Freude an der Bewegung
Bewegung soll Freude machen, sich gut anfühlen und nicht primär betrieben werden, um abzunehmen. Das ist nicht von heute auf morgen möglich, aber die Konzentration auf die eigene Wahrnehmung macht den Unterschied, zum Beispiel: „Wie fühle ich mich nach einem sitzenden Arbeitstag? Wie fühle ich mich während eines Spaziergangs in der frischen Luft nach oder vor der Arbeit und wie fühle ich mich danach?“ Jeder Schritt zählt, auch wenn es nur fünf Minuten sind. Solche achtsame Bewegung baut körperlichen und geistigen Stress ab und dient der Vitalisierung und nicht der Auszehrung. Wenn es beim Sport darum geht, sich gut zu fühlen, und nicht darum, Kalorien zu verbrennen oder sich gar für Essen zu bestrafen, wird Sport nachhaltig Spaß machen und einen Platz im Leben finden.
Achtsamkeit für uns und unsere Mitmenschen
Vermeiden von Gesprächen, bei denen sich alles nur um Diäten und Abnehmen dreht
Gut gemeinte Ratschläge zur Essenswahl unterlassen
Keine Kommentare oder Witze über das Aussehen – direkt oder über andere
Kein Posten von Vorher/Nachher-Fotos im Zuge einer Gewichtsreduktion
Keine Verherrlichung, wenn jemand abgenommen hat-der Grund könnte auch Stress, eine Erkrankung oder Essstörung sein
Keine Kosenamen bezogen auf das Aussehen, z. Bsp. „mein Dickerchen“
Vor allem keine abwertenden Bemerkungen über den eigenen Körper – besonders vor Kindern!
Bodyrespekt und Körpervielfalt
Bei Bodyrespekt und Körpervielfalt geht es um mehr als das Gewicht oder die Körperform, nämlich darum, die Unterschiede in Größe, Alter, Rasse, ethischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Behinderung, sexueller Orientierung, Religion und anderer menschlicher Attribute wertzuschätzen.
Bodyrespekt steht für die Inklusion der Vielfalt von Körperformen und -größen in Bezug auf das Gewicht und ein Ablehnen der Idealisierung oder Pathologisierung bestimmter Körperformen. Akzeptanz für die von der Natur vorgegebene Diversität unserer Körper schafft Respekt und lässt uns die eigene Schönheit und die unserer Mitmenschen wahrnehmen.
So wie eine Person mit einer Schuhgröße von 40 nicht erwarten würde, sich in eine Schuhgröße 36 quetschen zu können, ist es ebenso sinnlos, einem vom Zeitgeist als Idealbild in Körpergröße und Statur zu entsprechen.
Respekt für die Schönheit des eigenen Körper gibt uns Selbstwertgefühl und macht uns glücklich!
Das Körpergewicht ist kein Indikator für Gesundheit, aber ein Verhalten, dass die Gesundheit fördert sehr wohl. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Nichtrauchen und nur mäßiger Alkoholkonsum wirken sich positiv auf unsere Gesundheit und unser Lebensgefühl aus– unabhängig von unserer Körpervielfalt.
Alle Körper in ihrer Vielfalt sind schön und verdienen Wertschätzung!
Sei es der berühmte „apple a day“ oder eine kalte Dusche am Morgen – um unser körperliches Immunsystem zu schützen und zu stärken, sind wir bereit, vieles in Kauf zu nehmen. Dabei sind Körper und Geist eng miteinander verbunden: geben wir auf das Eine nicht acht, wirkt sich das auf das Andere aus.
Vor allem in Krisenzeiten ist eine starke Psyche gefragt. Ständige Herausforderungen und Veränderungen können uns in Dauerstress versetzen und sich durch verhältnismäßig starke emotionale Reaktionen bemerkbar machen. Es kommt also zur Ausschüttung von Stresshormonen, die, wenn sie nicht abgebaut werden, sowohl eine Belastung für unsere mentale, aber auch für unsere körperliche Gesundheit darstellen und unser Immunsystem schwächen können.
Was kann man für eine starke Psyche tun und was sollte man beachten?
Stress erkennen: Zunächst ist es wichtig seine eigenen Stresssignale zu (er-)kennen, um darauf reagieren zu können. Sei es auf mentaler (z.B. Gedankenkreisen, Grübeln), auf emotionaler (z.B. Gereiztheit, Unruhe, Lustlosigkeit), auf körperlicher (z.B. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verspannungen) oder auf der Verhaltensebene (z.B. Rückzug, ungesünderer Lebensstil, aggressives Verhalten, Schnelligkeit).
Fokus auf Positives: Es geht darum, die Aufmerksamkeit auch auf das Gute, mögliche Chancen einer Situation zu lenken, dabei aktiv das Steuer selbst in die Hand zu nehmen und seine Selbstwirksamkeit zu nutzen. Eine realistische optimistische Lebenseinstellung kann das Immunsystem stärken und so gesundheitsfördernd wirken.
Auszeiten und Entspannung: Achten Sie auf regelmäßige (kurze) Pausen untertags, verbinden Sie diese im Optimalfall mit verschiedenen Entspannungsübungen (z.B.: Progressive Muskelentspannung, Atemübungen, Meditation, etc.) und füllen Sie Ihre Kraftquellen immer wieder auf.
Soziale Eingebundenheit: Je besser wir sozial eingebunden sind umso weniger häufig erkranken wir und umso schneller werden wir wieder gesund. Nehmen Sie sich deshalb regelmäßig Zeit für sozialen Austausch und teilen Sie sich anderen mit.
Ausreichend Schlaf: Der Schlaf ist einer der wichtigsten Erholungsphasen für unseren Körper. Versuchen Sie deshalb bewusst auf eine feste Schlafroutine zu achten, vor dem Schlafengehen auf alles zu verzichten, was den Schlaf hemmt und eine Abendroutine mit ausschließlich entspannenden Aktivitäten zu leben. Tipp: Lassen Sie vor dem Einschlafen noch einmal den Tag mit seinen schönen Momenten Revue passieren.
Die Venen sind für den Rücktransport des Blutes aus der „Peripherie“ zum Herzen verantwortlich. Dabei funktionieren die Venenklappen wie „Schleusentore“. Schließen sie nicht mehr richtig, so sackt das venöse Blut nach unten zurück. Schwere Beine, Krampfadern und Besenreiser können die Folge sein. Hier ein paar Tipps und Übungen zur Vorbeugung:
Viel Bewegung: Gehen, Laufen, Schwimmen, Rad fahren, Nordic Walking, alltägliche Bewegung
Sitzmöbel: Vermeiden Sie Oberschenkeldruck von unten (Höheneinstellung, eventuell Fußstütze).
Kalt duschen: Morgens, die Fußinnenseite aufwärts (bis zum Knie, besser bis zur Leiste), dann die Außenseite.
Kleidung: Vermeiden Sie einschnürende Kleidung, Bauchatmung u. Blutrückfluss aus Beinen soll möglich sein.
Venenpumpe: Setzen Sie sich aufrecht auf den Sessel, die Fußsohlen stehen flach am Boden – wechseln Sie nun mehrmals Zehenspitzen- und Fersenstand ab.
Zehenspitzenstand: Atmen Sie ruhig durch die Nase ein, während Sie die Arme nach oben strecken und sich auf die Zehenspitzen stellen. Atmen Sie langsam aus, wenn Sie die Arme wieder senken und sich auf den ganzen Fuß stellen.
Fußkreisen: Sitzen Sie gerade und stützen Sie sich neben oder hinter dem Gesäß an der Stuhlkante ab. Heben Sie ein Bein gestreckt an. Kreisen Sie den Fuß in möglichst großen Kreisen zehnmal nach rechts und links.
Dr. Gertraud Alexandra Hedenetz, MSc, Arbeitsmedizinerin bei IBG. Dynamisch und engagiert leitet sie das UniCreditHealthCenter. Mit ihrem Team betreut sie rund 5.300 Mitarbeitende der UniCredit am Standort Wien und österreichweit. Das vielseitige Angebot reicht von der arbeitsmedizinischen Ambulanz und – Sprechstunde über Impfaktionen und Impfberatung, arbeitsmedizinischen Untersuchungen, Evaluierung der Arbeitsplätze und Wiedereingliederung nach Wiedereingliederung nach Krankenstand bis hin zu Vorsorgeuntersuchungen sowie vielseitigen Angeboten der beruflichen Gesundheitsförderung mit wechselnden medizinischen Schwerpunkten, Aktionen und Infobeiträgen.
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Menschen und aufgrund seiner vielseitigen Nutzung und Beanspruchung sowie seiner komplexen Struktur mit Bändern, Sehnen und Knorpelplatten auch sehr anfällig für Beschwerden und Verletzungen. Wesentlich für ein gesundes Knie sind eine kräftige (Oberschenkel-)Muskulatur und eine gute Koordination zur Sturz und Fallprophylaxe.
Einfach zum Ausprobieren – Tipps und Tricks:
Aktives Stehen: hüftbreiter Stand – Sprunggelenk, Knie und Hüfte stehen übereinander – die Knie sind leicht gebeugt.
Achten Sie bei allen Übungen, beim Laufen, Gehen, Radfahren und Stehen darauf, dass sich die Beine/Gelenke in einer Achse bewegen. Eine einfache Übung dazu ist eine „Test-Kniebeuge“: aktiver Stand, die großen Zehen zeigen gerade nach vorne, das Becken wird abgesenkt – die Knie sollen sich in einer senkrechten Ebene nach unten bewegen und nicht seitlich ausweichen. Zur Unterstützung und zum bewussten Üben kann auch ein Ball zwischen den Knien eingeklemmt werden.
Niederknien: vermeiden Sie einen spitzen Winkel im Knie, die maximale Beugung unter Belastung sollte 90° sein.
Kniefreundliche Sportarten mit einer Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur: Kraul-/Rückenschwimmen, Radfahren, Nordic Walking, Langlaufen im Winter, Wassergymnastik, Kräftigung mit dem Theraband
Sturz- und Fallprophylaxe: Einbeinstand, auch mit geschlossenen Augen oder auf einem weichen Untergrund
Die Novelle zum ArbeitnehmerInnenschutzgesetz soll dem Mangel an Arbeitsmedizinern entgegenwirken. Die Änderungen sind aber nicht mehr als ein erster Schritt. Um den Personalmangel im Bereich der Arbeitsmedizin zu entschärfen, sind weitere Maßnahmen nötig.
Unsere Branche der Gesundheitsdienstleister verfügt über zu wenig Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner (Amed). Das hat spürbare Konsequenzen: Immer mehr österreichischen Unternehmen ist es unmöglich, die arbeitsmedizinische Betreuung in den Betrieben zu gewährleisten.
Nach jüngsten Berechnungen der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention (AAMP) ist für 2028 ein personeller Fehlbestand von rund 880 Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmedizinern zu erwarten – bei einem Gesamtbedarf von 1500 Personen. Dies bedeutet, dass uns bei unveränderter Entwicklung in sechs Jahren 60 Prozent des arbeitsmedizinischen Personals fehlen werden.
Neues Berufsbild
Über viele Legislaturperioden blieben unsere Warnungen ungehört. Jetzt hat der Gesetzgeber ein wichtiges Zeichen gesetzt. Am 1. Juli 2022 ist eine umfassende Novelle des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG) rückwirkend in Kraft getreten.
Kernpunkt der Gesetzesvorlage ist die Einführung des „arbeitsmedizinischen Fachdienstes“ (AFa). Der neue Berufsstand soll die Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner in ihrer täglichen Beratungs-, Betreuungs- und Präventionsarbeit entlasten. Die Überlegung dabei: Der akademisierten Ausbildung der Amed mit sechs Jahren Studium, drei bis sechs Jahren Fachausbildung und einem mehrmonatigen Speziallehrgang wird ein ebenfalls hochqualifizierter, aber mit kürzerer Ausbildungszeit versehener Assistenzberuf zur Seite gestellt. Damit soll der berufliche Zugang in die Branche des Arbeitnehmerschutzes und des betrieblichen Gesundheitsmanagements attraktiver werden.
Die Novelle fordert für den arbeitsmedizinischen Fachdienst unter anderem eine abgeschlossene Ausbildung an einer anerkannten Akademie für Arbeitsmedizin und eine zumindest zweijährige Berufserfahrung in bestimmten Gesundheitsberufen. Besonders angesprochen werden Angehörige der Gesundheits- und Krankenpflege.
Es werden aber auch Mitarbeiterinnen der verschiedensten medizinisch-technischen Dienste gesucht – vom medizinisch-technischer Laboratoriumsdienst über den ernährungsmedizinischen Beratungsdienst bis hin zum orthoptischen Dienst (siehe § 82 c (2) ASchG). Im Gesetzestext werden die Kompetenzen des Fachdienstes eingängig bestimmt: Die Erstbegehung in Arbeitsstätten bleibt immer den Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmedizinern vorbehalten. Mitglieder des Fachdienstes sind berechtigt, weitere regelmäßige Begehungen von Kleinbetrieben (bis 50 Arbeitnehmer) durchzuführen, sofern in der Arbeitsstätte nur Büroarbeitsplätze oder Arbeitsplätze mit vergleichbar geringer Gefahrenlage eingerichtet sind. Dabei dürfen die Präventionsstunden bis zu 30 Prozent der arbeitsmedizinischen Präventionszeit pro Jahr angerechnet werden.
Ungelöste Probleme
Die Gesetzesnovelle verspricht für den Arbeitnehmerschutz und die betriebliche Gesundheitsprävention in Österreich eine Verbesserung der Mangelsituation – aber sie wird das Problem nicht lösen können. Daher empfehlen wir dringend, Ärztinnen und Ärzten, die in einer arbeitsmedizinischen Fachausbildung stehen, bereits im Rahmen des arbeitsmedizinischen Fachdienstes arbeiten zu lassen.
Aktuell dürfen die Ärztinnen und Ärzte während der neunmonatigen Fachausbildung in keiner Form eingesetzt werden. Ich bin überzeugt, dass dies zu einer deutlich höheren Verweilrate in der Fachrichtung der Arbeitsmedizin führen wird. Bislang bleiben lediglich 51 Prozent der Absolventen der arbeitsmedizinischen Akademien mit ius practicandi nachhaltig in der Fachrichtung aktiv. Diese Quote gilt es, dringend zu steigern.