Autor: Renate Ruhaltinger-Mader

Wiener Zeitung

Stille Kündigung.

In den USA ist vor einiger Zeit der Begriff „Quiet Quitting“ aufgetaucht, und auch in Europa ist „Stille Kündigung“ ein Thema geworden.  Quiet Quitters (viele von ihnen gehören der jüngeren Generation an) mögen ihren Job an sich, sind aber nicht bereit, Überstunden zu leisten, nach Dienstschluss ihre E-Mails zu lesen oder (kleine) Extra-Aufgaben zu übernehmen, für die sie nicht bezahlt werden. Die Arbeit wird also „normal erledigt“, man geht pünktlich nach Hause und widmet sich ohne schlechtes Gewissen privaten Interessen. Ein interessantes Thema, zu dem IBG GF Gerhard Klicka als Arbeitspsychologe Stellung bezieht.

Experte: Gerhard Klicka

Autorin: Rosa Eder-Kornfeld

Zum Beitrag

 

Gesunde, sichere Arbeitswelt

Der 28. April ist der Tag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Eine bessere, weil gesündere Arbeitswelt zu schaffen, bedeutet, ohne Druck und durch mehr Kompetenz Leistungen zu steigern und so mehr Produktivität zu schaffen.

  • Körperlich und seelisch gesunde Mitarbeiter:innen sind produktive Mitarbeiter:innen.
  • Wenn Arbeit menschengerecht und damit auch gesundheitsförderlich gestaltet wird, ist das auch aus wirtschaftlicher Sicht optimal.
  • Aktiver Arbeitsschutz reduziert Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle und damit Fehlzeiten.

Betriebliche Sicherheit und Gesundheitsschutz sind Bestandteile eines »sozialmoralischen« Wirtschaftsverständnisses. In Österreich liefert der Arbeitnehmer:innenschutz die gesetzliche Grundlage. IBG begleitet bereits seit 1995 Betriebe und Organisationen auf gesunden Wegen zur nachhaltigen Produktivität.

Neue Belastungen

Heutzutage geht es kaum mehr um Staublungen. Die »alten« Gefahren wie Hitze, Kälte, Gefahrenstoffe und physische Belastungen treten zunehmend in den Hintergrund. Die aktuellen Herausforderungen liegen im psychomentalen Bereich. Die neue Arbeitswelt kämpft mit Burnout, Stressbewältigung und fehlendem Erholungsmanagement.

Die Arbeit hat sich verändert, die Grenzen zwischen Beschäftigung und Freizeit verschwimmen. Homeoffice wird von der Ausnahme zum Standard, Zeitarbeit und prekäre Beschäftigungen schaffen neue herausfordernde Arbeitsbedingungen.

Die Folge sind neue arbeitsbedingte Beschwerden und Erkrankungen. Arbeitsmediziner: innen sind daher weiterhin ein wichtiges Bindeglied zwischen Beschäftigten und Arbeitgeber:innen. Als Expert:innen für betriebliche Präventionsarbeit verfügen sie außerdem über Praxiswissen durch ihre Präsenz direkt vor Ort in den Unternehmen.

Erhalten. Beleben. Begeistern

Ausschließlich Anstrengung macht krank, keine Anstrengung auch. Gesundheit braucht aber auch Anstrengung, sonst sinken die eigenen Kapazitäten und selbst kleine Anforderungen werden zu viel. Entscheidend ist der Wechsel von Anstrengung und Regeneration. Biologisch brauchen wir für die beste Leistung optimale Anforderungen. Maximale Anforderungen schaden hingegen.

Durch die Zusammenarbeit mit IBG profitieren Unternehmen von der strategischen Vernetzung sämtlicher Maßnahmenfelder und Expertisen, um diese Balance zu finden. Dafür analysieren IBG Berater:innen die subjektive und objektive Mitarbeiter:innenbelastung, optimieren leistungsverträgliche Schicht- und Arbeitspläne oder sichern die Mitarbeiter:innen-Kompetenzen durch entsprechende Maßnahmen zur Reduktion von Belastungen am Arbeitsplatz.

Lange gesund arbeiten

Unsere Gesellschaft steht vor der großen Herausforderung, den demographischen Wandel bei einer gleichzeitig zunehmenden Zahl psychischer Erkrankungen zu bewältigen. Beschäftigte sollen möglichst lange gesund arbeiten. Das wird nur gelingen, wenn die Arbeitsfähigkeit durch vorbeugenden Gesundheitsschutz erhalten bleibt – physisch wie psychisch. Dabei hilft uns das Modell der humanökologischen Unternehmensführung. Wir haben bewiesen: Eine humane Arbeitswelt sichert den Unternehmenserfolg.

 

 

Elektrizität – echt spannend

Elektrische Geräte sind heute sehr sicher. Gefahren können aber trotzdem entstehen: vor allem durch nicht fachmännisch ausgeführte Reparaturen und durch Anwendungen, für die das Gerät nicht geeignet ist. Bereits kleine elektrotechnische Mängel können einen großen Schaden verursachen.

Grundregeln für den sicheren Umgang mit Strom in Haushalt und Arbeit:

  • Beim Kauf eines elektrischen Geräts immer auf die CE-Kennzeichnung achten und nur Geräte mit dieser Kennzeichnung erwerben.
  • Vor der ersten Benützung Bedienungsanleitung lesen und Sicherheitsaufschriften (vor allem Nennspannung und Nennstrom) beachten.
  • Vor jeder Nutzung eine Sichtkontrolle machen (äußere Schäden, schadhafte Isolierungen, nicht ordnungsgemäße Leitungseinführungen an Stecker und Gehäuse, lose Kabel, Knicke in den Anschlussleitungen und beschädigte oder nicht sicher befestigte Schutzabdeckungen). Defekte Geräte, besonders solche, die beim Anfassen kribbeln, nicht benutzen und vom Netz trennen.
  • Geräte immer nur verwenden, wofür sie vom Hersteller bestimmt wurden.
  • Elektrogeräte immer vor Feuchtigkeit und Nässe schützen, es sei denn, sie sind ausdrücklich dafür gebaut.
  • Reparaturen an Elektrogeräten unbedingt nur vom Fachmann ausführen lassen.
  • Verteilersteckdosen an gut einsehbaren Stellen verwenden und nicht abdecken.
  • Keine Verteilersteckdosen hintereinander stecken.
  • Bei Verwendung von Kabeltrommeln sollten diese immer ganz abgerollt werden.
  • Prüfen sie zweimal pro Jahr ihren FI-Schutzschalter.

Sollten Sie trotz aller Vorsicht einen Stromschlag bekommen, so ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, Probleme wie Herzrhythmusstörungen können auch noch im Nachhinein auftreten.

Alternative zu Fleisch: sei kreativ!

Fleisch ist entgegen landläufiger Meinung selbst für Schwerstarbeiter:innen kein „Muss“ für unseren Körper. Übermäßiger Fleischkonsum kann sogar krank machen und trägt zur Massentierhaltung bei, welche neben katastrophalen Bedingungen für die Tiere auch die Entstehung neuer (auch antibiotikaresistenter) Krankheitserreger begünstigt. Nutztiere verbrauchen außerdem viele wertvolle Ressourcen wie Trinkwasser und Ackerfläche.

Es gibt viele gesunde und schmackhafte Alternativen, um den Fleischkonsum zu reduzieren:

  • Gebratenes Gemüse: Statt einem Stück Fleisch Gemüsescheiben (z.B. Zucchini) anbraten und mit Käse überbacken. Das passt hervorragend zu einer Vielzahl von Beilagen.
  • Vegetarische Pasta: Vollkornnudeln schmecken nicht nur mit Fleischsoße. Pestos, gekauft oder selbstgemacht, kommen ganz ohne tierische Zusätze aus und machen trotzdem satt.
  • Bratlinge: Eine Mischung aus Getreide (z.B. Dinkel, Grünkern, …) oder Hülsenfrüchten findet man in Supermärkten und in Bio-Läden. Sie eignen sich unter anderem hervorragend für vegetarische Burger.
  • Fleisch reduzieren – aber wie? Neue Regeln helfen dabei, Angewohnheiten zu verändern. Sie können beispielsweise eine bestimmte Art von Fleischprodukt wie Wurst oder auch eine Sorte Fleisch von Ihrem Speiseplan entfernen.

Weiters können Sie sich dazu entschließen, Fleisch nur mehr zu besonderen Anlässen, nicht mehr täglich, sondern vielleicht nur am Wochenende zu essen.

IBG steht für Vielfalt, Gleichbehandlung und Wertschätzung

Wir von IBG sind jetzt Mitglied der Plattform „Charta der Vielfalt Österreich“,  weil wir die Gleichbehandlung und Wertschätzung aller Mitglieder:innen der Gesellschaft leben und dies auch in unserem Unternehmensleitbild verankert haben.

Die Charta der Vielfalt ist eine Initiative zur Förderung der Wertschätzung gegenüber allen Mitglieder:innen der Gesellschaft – unabhängig von Geschlecht, Lebensalter, Herkunft und Hautfarbe, sexueller Orientierung, Religion und Weltanschauung sowie körperlicher oder geistiger Behinderung.  Diese Haltung möchten wir damit auch öffentlich sichtbar machen.

Bild: Gerd Altmann, Pixabay

Tun Sie Ihrer Stimme etwas Gutes

Damit langes und vieles Reden bei Vorträgen, beim Telefonieren oder in Besprechungen nicht zur Belastung wird, finden Sie hier einige Tipps zur Stimmpflege:

  • Tabakrauch und lange Aufenthalte in klimatisierten Räumen reizen die Stimme und trocknen sie aus
  • Gehen Sie – wenn möglich – in der Pause an die frische Luft
  • Trinken Sie ausreichend (bevorzugt Wasser)
  • Atmen Sie öfters durch die Nase ein
  • Wenn Sie einen trockenen bzw. belegten Hals haben, sollten Sie nicht räuspern, sondern versuchen zu schlucken bzw. sich frei zu husten
  • Nehmen Sie bewusst eine aufrechte Körperhaltung ein, sowohl im Sitzen als auch im Stehen
  • Eine kleine Übung zur Entspannung der Stimmbänder:
  • Aufrecht hinstellen, ein wenig nach vorne neigen, so als wollten Sie einen Pfirsich essen ohne die Kleidung zu beschmutzen. Während Sie diesen Pfirsich essen, kauen Sie kräftig mit geschlossenem Mund und geben dabei ein wohliges „Mmmmmm!“ von sich. Wenn Sie diese Übung richtig machen, spüren Sie die Vibrationen ihrer Stimme bis in die Fußsohlen.

In diesem Sinne wünschen wir einen stimmigen Tag!

Mit Nordic Walking den anderen einen Schritt voraus

Ursprünglich nutzten es die nordischen Biathleten und Langläufer, um sich im Sommer fit zu halten. Der Bewegungsablauf fördert Herz und Kreislauf, stärkt Muskeln und Knochen und ist somit auch ein Mittel für mehr Fitness und Ausdauer – soweit dynamisch und aktiv betrieben.

Die Grundtechnik des Nordic Walking gleicht in der Bewegungsausführung dem klassischen Skilanglauf. Es nutzt den diagonalen Bewegungsablauf des Gehens mit raumgreifenden Armbewegungen und angepasster Schrittlänge.

  • Material: Sportschuhe und Stöcke, die etwa bis zum Bauchnabel reichen.
  • Grundbewegung-/haltung: Aufrechte Körperhaltung und diagonale Bewegung mit raumgreifenden Arm- und Beinbewegungen, Aktive Handarbeit
  • Bewegungsablauf mit fließenden Übergängen:
    • Greifen der Stöcke während der Schwungphase (Hand vor dem Körper)
    • Öffnen der Stöcke während der Schubphase (Hand hinter dem Körper)
    • Aktive Fußarbeit: Abrollen über den ganzen Fuß von der Ferse über den Mittelfuß vom Außenrand zum Großzehengrundgelenk
    • Stockeinsatz (Stockspitze) unter dem Körperschwerpunkt vor dem Aufsetzen des Fußes

Zeit, wieder die Uhren umzustellen

Am Sonntag (26. März 2022) endet die Winterzeit: In der Nacht wird die Uhr um eine Stunde – von 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr – vorgestellt. Noch ist kein Ende der Zeitumstellung in Sicht. Daher bleibt es vorerst dabei: Zweimal im Jahr müssen wir die Uhren umstellen.

Sozialer Jetlag

Dr. Helmut Stadlbauer, Bereichsleiter Arbeitsmedizin von Österreichs größtem privaten betrieblichen Gesundheitsberater IBG, ist Experte für gesundheitsoptimierte Arbeitszeitgestaltung: »Die innere Uhr wird vom Tageslicht vor- und zurückgestellt. Sie arbeitet selbstständig und tickt bei einer Zeitumstellung zunächst unverändert weiter.« Schlaf- und Wachrhythmus passen nicht zu den Tages- und Nachtzeiten ( Sozialer Jetlag). Die innere Uhr bleibt die maßgebliche Instanz. Sozialer Jetlag belastet die Gesundheit und führt zu weniger Leistungsfähigkeit.

Kehrseiten der Medaille

Viele Menschen empfinden die Sommerzeit als eine Verbesserung ihrer Lebensqualität – vor allem ihrer Freizeitqualität. Gesundheitlich ergibt sich dabei allerdings ein Belastungspotential: Gerade späte Chronotypen schlafen durch die Sommerzeit noch weniger. Dabei nimmt die Schlafdauer während der letzten hundert Jahre ohnehin ab. Immer mehr Aktivität wird in immer mehr Wachzeit gepackt: Die Zeit für Arbeit, Kinder, Freunde, Freizeit wird meist von der Ruhezeit abgezweigt. Job und Lebensstil haben direkten Einfluss auf die Schlafqualität – und damit die Gesundheit.

Freizeit erhält erhöhtes Augenmerk

Gesundheitlich problematisch ist dabei die weitverbreitete Einstellung, in der die Qualität der Arbeitszeit hinter der Qualität der Freizeit gereiht wird. Die Konsequenzen sind für den arbeitenden Menschen langfristig negativ. Eine permanente Sommerzeit hat im Winter negative Auswirkungen. Das Aufstehen und Arbeiten bei Finsternis hemmt Wohlbefinden und Produktivität. Schulkinder kämpfen am stärksten mit den Auswirkungen der längeren Dunkelheit am Vormittag.

Arbeiten gegen die innere Uhr

Generell beginnen aus medizinischer Sicht mitteleuropäische Arbeitszeiten zu früh. Dies gilt auch für die Schulzeiten. Es entspricht dem chronobiologische Normaltyp, von 24 bis 8 Uhr zu schlafen, wenn er könnte. Dieser Rhythmus ist aus gesundheitlichen Gründen anzustreben. Der frühere Start in den Tag bedeutet Arbeiten gegen die innere Uhr. Also sind Arbeitsbeginnzeiten vor 9 oder 10 Uhr völlig unphysiologisch für den Großteil der Bevölkerung, die Frühtypen ausgenommen. Von den Spättypen ist dabei noch nicht die Rede.

Winterzeit ist Normalzeit

Die Sommerzeit verschärft diese Problematik. Die innere Uhr richtet sich in erster Linie nach der Sonne, und nicht nach der gesellschaftlich festgelegten Uhrzeit. Daher plädiert der IBG-Arbeitsmediziner Dr. Stadlbauer für eine dauernde Normalzeit („Winterzeit“): Die Sommerzeit ist eine „falsche Normalzeit“ mit geringem Erholungspotential.“

Foto von Mikhail Nilov von Pexels