Autor: Renate Ruhaltinger-Mader

Wegschauen ist keine Option. So begegnen Sie Belästigung, Aggression und Gewalt am Arbeitsplatz.

  • IBG setzt sich für mehr Gerechtigkeit und gegen Gewalt an Frauen ein. Der Arbeitsplatz ist häufiger Ort für Belästigungen.
  • Erst wenn Mitarbeiter:innen sicher ihre Arbeit erledigen können, werden Konzentration, Motivation und Freude an der Arbeit und somit optimale Leistung möglich.
  • Aggression und Gewalt erstrecken sich über alle Lebensbereiche und zeigen sich in körperlicher wie auch psychischer Form.

Von Tokio und New York bis nach Wels und Mariahilf: Bis 10. Dezember läuft die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ Weltweit beteiligen sich 6000 Organisationen in 187 Ländern an der 1991 vom US-amerikanischen „Center for Women’s Global Leadership“ gestarteten Kampagne „(16 Days of Activism Against Gender Violence). Das heurige Schwerpunktthema: #LetsEndFemicide.  Gestartet wird die Initiative jedes Jahr am 25. November, dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden und werden. Der Gedenktag geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal zurück, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden.

Tatort Arbeitsplatz

IBG unterstützt die Initiative nach Kräften. Am Arbeitsplatz ist in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme von verbalen und körperlichen Übergriffen zu verzeichnen. Oft beginnt es mit verbalen Formen von Übergriffen, denen körperliche Belästigungen folgen können. Wenn keine Gegenmaßnahmen gesetzt werden, besteht die Gefahr, dass das Ausmaß von Gewalt kontinuierlich anwachsen kann. Arbeitgeber und Kolleg:innen sind gefordert, den Anfängen entgegenzutreten.

Die Gewalt kann dabei von Klient:innen und Kund:innen aber auch von Kolleg:innen und Vorgesetzten ausgehen. In keinem Fall ist Gewalt etwas, das ignoriert oder toleriert werden darf. So kann Gewalt – in welcher Form auch immer – zu erheblichen seelischen und körperlichen Folgen bei den Betroffenen führen.

 Formen psychischer Gewalt

  • anschreien
  • ständiges Unterbrechen
  • beleidigen, beschimpfen
  • Gerüchte verbreiten
  • absichtliches Ignorieren, Ausgrenzen, sozial isolieren
  • übertragen von unangemessenen Tätigkeiten
  • demütigen, erniedrigen
  • unter Druck setzen, erpressen
  • belästigen
  • bedrohen, einschüchtern
  • beharrliches Verfolgen (Stalking)
  • sexuelle Aussagen, Witze oder Berührungen

Formen körperlicher Gewalt

  • körperliches Bedrängen
  • Einschränkung der Bewegungsfreiheit
  • werfen von Gegenständen
  • schlagen
  • schubsen, stoßen
  • sexuelle Übergriffe

IBG und die Arbeitspsychologie begleitet und unterstützt Sie und Ihre Belegschaft in Sachen Prävention und Intervention. Das Angebot zielt darauf ab aufzuklären und zu sensibilisieren, aber auch Mitarbeiter:innen und Führungskräfte in ihren Kompetenzen zu stärken.

Mobbing-Prävention

Mobbing ist ein über einen längeren Zeitraum währendes, regelmäßiges und systematisches Vorgehen von einer oder mehreren Personen gegen eine oder mehrere  Personen und zielt auf deren Entfernung ab.

Diskriminierung, Mobbing und sexuelle Belästigung sind leider Bestandteile unserer Gesellschaft. Organisationen und Unternehmen mit ihrer Belegschaft sind Abbilder dieser Gesellschaft. Demzufolge tritt auch hier Mobbing auf, das die Würde und Persönlichkeitsrechte Beschäftigter nachhaltig verletzt. Mobbing verursacht für die Betroffenen Leid, Krankheit, Verlust der sozialen Beziehungen und des Ansehens.

Wo Menschen zusammenarbeiten, kann es auch Konflikte geben. Damit Konflikte nicht zu Mobbing werden und auch nicht jeder Konflikt Mobbing ist, ist es wichtig zu sensibilisieren und zu informieren, um diskriminierende Handlungsweisen rechtzeitig erkennen und vermeiden zu können.

 Mobbing geschieht, wenn es geschehen darf!

ZIELE

  • Sensibilisierung
  • Wahrnehmen und Erkennen von Anzeichen
  • Wissen um Prävention und Intervention
  • Umgang mit persönlichen Angriffen
  • Stärkung persönlicher Kompetenzen im Umgang mit Mobbing
  • Klärung offener Fragen

INHALTE

  • Was ist und wie erkennt man Mobbing – Definition und mögliche Warnsignale
  • Unterschied Konflikt/Mobbing
  • Zahlen und Fakten
  • Entstehung und Phasenverlauf
  • Ursachen bzw. mögliche Mobbingmotive
  • 10 häufigsten Mobbinghandlungen
  • Folgen für Betroffene, Teams und Unternehmen
  • Präventions- und Interventionsmöglichkeiten
  • Umgang mit persönlichen Angriffen
  • Verhalten im Anlassfall – Was tun
  • Rechtliche Situation in Österreich
  • Diskussion und Erfahrungsaustausch
  • Beispiele aus der Praxis

Umgang mit sexueller Belästigung

Unerwünschte Annäherungsversuche in welcher Form auch immer sind in jedem Fall ernstzunehmen. Sie können in weiterer Folge bei den Betroffenen zu Scham, Angst und Depression führen. Oft wird in diesen Situationen viel zu zurückhaltend reagiert, da Grenzverletzungen nicht immer ganz klar identifiziert werden können. Schlussendlich wird eine klare Konfrontation mit dem Grenzverletzer gemieden, obwohl gerade die aktive Auseinandersetzung mit dem Belästiger am ehesten zum Nachlassen der Übergriffe führen würde. Es hilft also zunächst, sexuelle Belästigung eindeutig als solche zu erkennen.  IBG bietet Schulungen und Trainings zum Erkennen und Umgang mit sexueller Belästigung.

INHALTE

  • Definition sexuelle Belästigung
  • Umgang mit sexueller Belästigung – was tun
  • Eigene Werte und Haltung reflektieren
  • Meine persönlichen Grenzen
  • Möglichkeiten für mehr Distanz zu sorgen – Grenzen (durch)setzen
  • Eigene Psychohygiene nicht vergessen
  • Erfahrungsaustausch, Klärung offener Fragen

ZIELE

  • Sicherheit erlangen im Umgang mit schwierigen Klient:innen-Situationen
  • Stärkung der persönlichen Kompetenzen
  • Lernen Grenzen zu setzen und sich gezielt abzugrenzen

Erst wenn Mitarbeiter:innen auch sicher ihre Arbeit erledigen können, wird Konzentration, Motivation und Freude an der Arbeit und somit optimale Leistung möglich.

IBG und die Arbeitspsychologie kann in Sachen Prävention und Intervention bei diesem wichtigen Thema unterstützen und begleiten. Das Angebot zielt darauf ab aufzuklären und zu sensibilisieren, aber auch Mitarbeiter:innen und Führungskräfte in ihren Kompetenzen zu stärken.

IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80  Arbeitsmediziner:innen, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagement. IBG ist in ganz Österreich vertreten.

Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
M +43 (676) 38 49 022, Email presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das »kränkende« Krankenhaus: Aspekte von Feindlichkeit, Rassismus, Mobbing im Pflegebereich

IBG Gründer, Rudolf Karazman, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie referierte vor rund 100 interessierten Student:innen im Rahmen der 3. Einheit der Ringvorlesung Eine von Fünf an der Medizinische Universität Wien. Er hat dabei sehr anschaulich ausgeführt, wie Mobbing funktioniert. Zudem hat er das beeindruckende Projekt „Spitalspersonal gegen Ausländerfeindlichkeit (Der Mensch zuerst)“ sowie sein „Humanökologisches Modell der Arbeit“ vorgestellt. Dieses geht davon aus, dass Arbeit Gesundheit und Entwicklung des Menschen fördert, wenn die Arbeitswelt durch drei Qualitäten gekennzeichnet ist: soziale Einbeziehung, Sinnfindung durch sinnvolle Herausforderungen und regenerierbare Anstrengung. Ein derart gestalteter Arbeitsablauf ermöglicht die beste Leistung, weil dadurch Zusammenarbeit, Engagement und Arbeitsfähigkeit zusammengeführt werden können.

OÖNachrichten

Jeder Schritt zählt und wenige Minuten reichen. Fünf Übungen für Vielsitzer gegen den Büro-Stillstand. IBG Experte, Matthias Welkens, Leiter der Ergonomie und Arbeitssicherheit bei IBG gibt praktische Tipps, für zwischendurch. „Wer sich immer wieder einmal bewegt, verringert das Risiko für Rückenschmerzen und eine Reihe von Zivilisationskrankheiten.“

Experte/ Autor: Matthias Welkens

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Falsche Maßstäbe?       

Bei der Beurteilung von Mitarbeiter:innen kann es passieren, dass der Beurteiler aufgrund seines persönlichen Anspruchsniveaus oder aufgrund von Unsicherheit die Ergebnisse unbewusst verzerrt. Das kann zu unterschiedlichen Maßstabsproblemen führen:

  • Tendenz zur Mitte: Der Beurteiler wählt überproportional häufig mittlere Urteilswerte, was dazu führt, dass schwache MA unangemessen gut und starke MA unangemessen schlecht beurteilt werden.
  • Tendenz zur Milde: Möchte ein Beurteiler nicht zu „hart“ erscheinen, weichen seine Beurteilungen im Vergleich zu anderen Beurteiler:innen nach oben ab – das Anspruchsniveau ist niedriger und die Beurteilung fällt besser aus.
  • Tendenz zur Strenge: Hier ist das Anspruchsniveau des Beurteilers zu hoch, was im Vergleich zu anderen Beurteiler:innen zu überproportional niedrigen Einstufungen führt.

Maßstabsproblemen bei Beurteilungen können Sie folgendermaßen begegnen:

  • Seien Sie sich bei der Beurteilung von Mitarbeiter:innen der Tatsache möglicher Fehlerquellen und, dass niemand davor gefeit ist, bewusst.
  • Überprüfen Sie Ihr persönliches Anspruchsniveau und reflektieren Sie, inwieweit dies bei Ihren Beurteilungen zum Tragen kommt und inwieweit die eigenen Ansprüche den Beurteilungskriterien entsprechen.

 

Jeder Schritt zählt: Ein Bewegungs-ABC für Vielsitzer

  • Sitzen macht krank: Vielsitzer riskieren an Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Leiden und Venenleiden zu erkranken. Von Rückenbeschwerden ganz zu schweigen.
  • Die gute Nachricht: Jede Bewegung entlastet ihren Stützapparat.
  • Finden Sie hier fünf Übungstipps der IBG-Ergonomie, die Sie in ihrem Berufsalltag leicht umsetzen können.

Wien, 22.11.2022. Menschen, die länger als sechs Stunden täglich sitzen, haben ein deutlich höheres Risiko für Diabetes, Bluthochdruck oder Rückenleiden. Die mangelnde Bewegung macht anfällig für alle Formen von Zivilisationskrankheiten. Finden Sie hier einige Tipps gegen die Auswirkungen des Büroalltages.

Der Ablauf eines Arbeitstages im Büro ist für die meisten Menschen gleich: Wir sitzen beim Frühstück, weiter geht’s zur Arbeit in Auto, Bus oder Bahn. Im Job verbringen wir acht Stunden meist sitzenderweise. Und abends geht das Ganze retour mit verlängertem Sitzen auf dem Sofa vor dem nächsten Bildschirm. Wir sitzen uns krank. Der Mensch ist im Grunde ein bewegtes Wesen, das nach körperlicher Aktivität verlangt. Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um die regelmäßige und gesundheitsfördernde Bewegung, die unseren Stütz- und Bewegungsapparat fordert. Bewegung soll Freude bereiten.

Fakt ist: Vielsitzer riskieren an Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Leiden und Venenleiden zu erkranken. Von Rückenbeschwerden ganz zu schweigen. Zahlreiche Studien unterlegen, dass zu viel Sitzen lebensbedrohlich ist. Menschen, die länger als sechs Stunden täglich sitzen, riskieren eine um bis zu 20 Prozent reduzierte Lebenserwartung.

Jede Bewegung zählt

Wenn man sechs Stunden sitzt und dabei alle 20 Minuten aufsteht ist das besser als vier Stunden permanent auf dem Sessel zu verharren. Jede Bewegung und jeder Haltungswechsel sind wichtig. Alltagsbewegung wie Gehen verbraucht zwei bis drei Mal mehr Energie als Sitzen, Treppensteigen noch mehr, am besten keinen Fahrstuhl benutzen.  Auch während der Arbeit lassen sich starre Sitz-Zeiten reduzieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Stehen Sie zum Telefonieren auf und spazieren durch den Raum. Schon die Veränderung der Sitzposition bewirkt positives in ihrem Stützapparat. Stehen Sie auf und besorgen Sie sich zwischendurch ein Glas Wasser oder holen einen Tee. Statt in sitzenden Meetings kann Brainstormen in der frischen Luft im „Plaudertempo“ stattfinden.

Jeder kleine Ausmarsch hat seine positiven Effekte: Erledigen Sie kleine Besorgungen zu Fuß oder nutzen das Fahrrad. Für viele Betroffene lässt sich der Weg zur Arbeit variabel gestalten: Zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren sind die gesündesten Alternativen. Aber es macht sich schon bezahlt, wenn das Auto weiter weg parkt oder Sie eine Station früher aussteigen. Der Rest des Weges wird zu Fuß erledigt. Jeder Schritt zählt.

Fünf Übungen gegen den Büro-Stillstand

Menschen bewegen sich, weil es guttut und ein Bedürfnis ist. Manchmal geschieht es auch aus dem schlechten Gewissen heraus. Der Grund ist dabei egal: Bewegung hat immer positive Auswirkung auf uns. Nehmen Sie sich 3x täglich 5 Minuten Zeit für sich!

Finden Sie hier fünf Bewegungsübungen für Ihre Gesundheit am Arbeitsplatz:

Übung 1 – Becken mobilisieren

Grundstellung: Aufrecht sitzend auf der vorderen Hälfte des Sessels. ACHTUNG: der Oberkörper bleibt bei allen Übungen möglichst ruhig

  • Becken nach vorne und hinten rollen
  • Becken kippen: Pobacke links anheben – Wechsel – Pobacke rechts anheben
  • Becken kreisen
  • Ein Knie abwechselnd nach vorne schieben

Übung 2 – Schulterrollen und -kreisen

  • Kreisen Sie mit Ihren Schultern – 10-mal nach vorne, 10-mal nach hinten, 10-mal gegengleich nach vorne, 10-mal gegen-gleich nach hinten.
  • Lassen Sie die Schultern hängen und ziehen Sie beide weit nach oben – 5 Wiederholungen. Versuchen Sie das volle Bewegungsausmaß auszunutzen.

Übung 3 – Nackenmuskulatur bewegen

  • Neigen Sie den Kopf auf die Seite und rollen Sie ihn langsam auf die andere Seite – und wieder vorne zurück – das Kinn zeigt immer Richtung Brustbein.
  • Drehen Sie den Kopf zur Seite und nicken Sie 5-mal – Seitenwechsel
  • Schauen Sie gerade aus – ziehen Sie den Kopf gerade nach hinten und wieder weit nach vorne (Doppelkinn)
  • Gerade Kopfhaltung – bewegen Sie Ihre Nasenspitze entlang eines kleinen liegenden Achters  – Richtungswechsel

Übung 4 – Nackenmuskulatur  dehnen

Stehen Sie aufrecht – neigen Sie den Kopf zur Seite bis Sie eine Dehnung spüren, drücken Sie dann mit der gegenüber-liegenden Handfläche nach unten und halten die Spannung für 20 Sekunden. Kopf nicht nach vorne neigen!!

Übung 5 – Nackenmuskulatur kräftigen

Halten Sie Ihre Wirbelsäule gerade und erzeugen Sie zwischen Ihrer Hand und dem Kopf einen Druck für etwa 10 Sekunden – es findet keine Bewegung statt! Links – Rechts – Vorne und Hinten

 

IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80 Arbeitsmediziner:innen,
Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagement.
IBG ist in ganz Österreich vertreten.

Matthias Welkens, MBA, Leiter des IBG-Bereichs Ergonomie und Arbeitssicherheit

Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
M +43 (676) 38 49 022 | presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dauerkrisenmodus

Wir befinden uns gefühlt in einem Dauerkrisenmodus. Erst Corona, jetzt der Krieg in der Ukraine, hinzu kommen Klimakrise, die eingeschränkte Energieversorgung, die steigenden Kosten und die hohe Inflationsrate. Man könnte den Eindruck bekommen, dass Krisen der neue Normalzustand sind.

Alles in allem ein Pool an Ausnahmesituationen, denen wir uns nicht entziehen können und bei denen es keine Pause zu geben scheint. Unser Grundbedürfnis nach Sicherheit ist verletzt und Grundannahmen sowie mentale Modelle der Menschen über die Welt sind erschüttert worden. Das  kann zu Angstzuständen, Sorgen, Verunsicherung und Gefühlen der Hilflosigkeit führen. Sei es, weil man selbst existentiell betroffen ist, durch die Medien im Sekundentakt mit besorgniserregenden Nachrichten konfrontiert wird, Angehörige oder Freunde im Krisengebiet hat oder weil diese Ausnahmesituationen und die damit verbundenen Auswirkungen und mögliche Konsequenzen so greifbar sind und uns damit nahe gehen.

Die Reaktionen sind sehr individuell und unterschiedlich. Vielen fällt es schwer einfach so weiterzumachen wie zuvor. Auch Arbeitskräfte sind zunehmend erschöpft von diesem Dauerkrisenmodus.

Unsere Arbeitspsycholog:innen können Sie und Ihre Belegschaft dabei unterstützen trotz anhaltender Krisensituation zuversichtlich und leistungsfähig zu bleiben und Ihre mentale Balance zu stärken.

Das Arbeitspsychologie-Team
v.l.n.r. Reihe 1: Regina Nicham, Lisa Bell, Tobias Glück, Sabine Kastner, Sandra Sarugg, Barbara Amon-Zsaitsits
v.l.n.r. Reihe 2: Karin Brandstetter, Robert Kamenek, Marie Peterseil, Kerstin Kulterer-Prodnik, Miriam Vitzthum, Daniel Gach
v.l.n.r. Reihe 3: Renate Lipp, Christina Hartl-Hörker, Doris Windhager, Judith Blank, Sara Samek-Krenkel, Georg Stuber

Seminar: Das Berufsbild der Arbeitsmedizin

Die Ärztekammer für OÖ lädt interessierte Ärzt:innen zum Seminar „Arbeitsmedizin: Ein spannendes Aufgabengebiet für Ärztinnen und Ärzte“ ein. Drei Arbeitsmediziner, mit dabei auch Dr. Manfred Lindorfer, erörtern dieses Berufsbild und stehen Rede und Antwort. Moderiert wird diese Veranstaltung von IBG Arbeitsmedizinerin Dr. Judith Leisch.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 29.11.22, von 18:30 bis ca. 20:00 Uhr in der Ärztekammer für Oberösterreich statt.  Anmeldung ist erforderlich!
Dr. Manfred Lindorfer, Leitung IBG Arbeitsmedizin OÖ, Allgemeinmediziner und Leitung der IBG Arbeitsmedizin Linz
IBG Arbeitsmedizinerin, Dr. Judith Leisch

DerStandard

Gastkommentar von Tobias Glück, IBG Experte und Arbeitspsychologe, über Prägungen und Muster aus der Kindheit und wie sie das Verhalten und Erleben auch im Arbeitsleben maßgeblich beeinflussen. Er zeigt auf, wie man mit solchen Mustern umgehen kann und mit viel Zeit, Geduld und Freundlichkeit sich selbst gegenüber Lösungen finden kann.

Zum Beitrag

Autor & Experte: Tobias Glück

 

Entschleunigung

Wir leben in einer Welt und Gesellschaft, wo die Worte schneller, weiter, höher… immer mehr als Lebenswerte einfließen und selbstverständlicher werden. Entschleunigung meint hier, wieder zu mehr Bewusstsein, Genuss und zu einer gewissen Langsamkeit zurückzufinden.

Was können Sie zur Entschleunigung tun?

  • Machen Sie Kurzpausen! Alle 1-1½ Stunden sollten Sie eine 3-5 minütige Pause machen. Stehen Sie kurz auf, holen Sie sich ein Glas Wasser oder machen Sie eine kurze Entspannungsübung.
  • Versuchen Sie bewusst Ihre Entscheidungen zu treffen und sich Ihrer Ziele klar zu sein.
    Was will ich damit erreichen? Was muss ich tun?
  • Unterteilen Sie Aufgaben in einzelne Schritte. So sehen Sie den Fortschritt viel deutlicher als wenn Sie nur auf ein großes Ziel hinarbeiten.
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Krafttanken und finden Sie heraus, was Ihnen gut tut!
  • Lassen Sie auch etwas Luft in Ihrer Zeitplanung – sonst geht Ihnen die Luft aus.

Entschleunigung heißt auch mal durchzuatmen und mit seinen Ressourcen sparsamer umzugehen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen gelassenen Tag!

Bild: pixabay.com

 

Vor den Vorhang: Dr. Andreas Stumptner

IBG freut sich, einem ihrer Mitarbeiter zu einem besonderen Geburtstag gratulieren zu dürfen. Wir beglückwünschen den langjährigen Linzer Kollegen und Allgemeinmediziner Dr. Andreas Stumptner zu seinem 70. Jahrestag.

Lieber Andreas, wir dürfen Dir zu Deinem 70. Geburtstag gratulieren. Du bist Allgemeinmediziner und Notarzt am Chemiepark Linz. Und dies bereits seit mehr als 20 Jahren. Beschreibst Du uns Deine Tätigkeit?

Dr. Andreas Stumptner: Der Chemiepark Linz stellt aufgrund seiner Größe und Komplexität einen Sonderfall dar. Mit rund 4.000 Mitarbeiter:innen wird  der Chemiepark nicht nur von Arbeitsmediziner:innen betreut, sondern beheimatet auch eine „normale“ Praxis/Ambulanz für Akutfälle, die von IBG betrieben wird. Dies ist vor allem für Schichtarbeiter von Nutzen, da sie sich extra frei nehmen müssten, um die Ordination eines Arztes aufzusuchen. Sie können sich untersuchen lassen, wir stellen auch Rezepte oder Überweisungen aus. Der eigene Hausarzt bleibt dabei aber der wichtigste Ansprechpartner.

Wie kam es zu Deiner Zusammenarbeit mit IBG?

Die entwickelte sich stufenweise. Als Allgemeinmediziner hatte ich meine eigene Wahlarztpraxis in Linz. Zuerst übernahm ich immer wieder Nachtbereitschaftsdienste, dann Vertretungsdienste in der Ambulanz bei IBG am Chemiepark Linz. Schließlich wurden daraus zwei fixe Tage pro Woche. Seit etwa sieben Jahren bin ich bei IBG als Allgemein- und Notfallmediziner angestellt.

Wie hat sich die Arbeitswelt während Deiner Berufslaufbahn verändert?

In den 80igern, den Zeiten der Vollbeschäftigung war der Druck in der Arbeitswelt nicht so groß. Mit den Jahren ist die Belastung für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen immer mehr gestiegen. Weniger Leute, weniger Zeit, mehr Arbeit, höhere Produktivität – das heißt für viele noch mehr zu leisten. Das führt zu wachsenden psychischen Belastungen, bis hin zum Burnout. Aber es gibt auch positive Entwicklungen: Ich beobachte, dass die Menschen etwas gesünder leben. Viele hören mit dem Rauchen auf, der Prävention wird mehr Platz eingeräumt. Menschen sind aufgerufen mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, wir sensibilisieren sie gesünder zu leben.

Wie hat sich die medizinische Arbeit gewandelt?

Eigentlich bin ich seit fünf Jahren in Pension. Ein Luxus ist es, nur zwei Tage in der Woche zu arbeiten. Das heißt, ich habe genug Zeit zur Regeneration. Erholung von der Belastung ist in jedem Arbeitsleben wichtig. Ich fände es besser, wenn die Arbeitswoche nur vier Tage dauert, weil man in den vier Tagen meist produktiver ist. In einer Fünftagewoche kommt es in erster Linie zu einer Aufteilung der Arbeitskraft. Was mich betrifft: Ich arbeite gerne, fühle mich geistig und körperlich fit. Ich erfahre hier durch das Team viel Wertschätzung und Anerkennung und deshalb gehe ich mit Freuden meiner Tätigkeit als Arzt nach.

Lieber Andreas, wir danken für das Gespräch und wünschen Dir noch einmal alles Gute zum Geburtstag.

Spiegelneuronen und ihre Wirkung

Haben Sie gewusst, dass wir alle Spiegelneuronen besitzen? Durch sie sind wir in der Lage, uns in andere Menschen hineinzuversetzen. Es entstehen Verständnis und Empathie, in unserem Gehirn werden die Bereiche der sozialen Vorstellungen aktiviert und die Emotionen des Anderen richtig „spürbar“. Wir werden zum Teil auch unbewusst durch diese Neuronen beeinflusst.

Das sieht man zum Beispiel beim Gähnen, Juckreiz, Husten, Weinen und Lachen. Ebenso aber ist unser Gehirn darauf programmiert, Stress bei anderen Menschen zu erkennen. Dies löst auch bei uns selbst die Ausschüttung von Stresshormonen aus. Dazu muss sich die Person nicht einmal im selben Raum befinden, Stress überträgt sich z.B. auch über E-Mails und Telefonate.

Wenn Sie auf sich selbst achten, bewusst Pausen einlegen, ausreichend schlafen und sich bewusst erholen, dann geht es also einerseits Ihnen selbst besser, darüber hinaus aber auch Ihrer Familie und Ihren KollegInnen.

Übrigens färben auch Glücksgefühle ab. Wenn Sie vom Glück eines Freundes erfahren, beeinflusst das Ihr Glücksempfinden oft mehr, als wenn Ihnen selbst etwas Tolles widerfährt!

Achten Sie daher darauf, welche Stimmung Sie verbreiten. Sie ist ansteckend.