Autor: Renate Ruhaltinger-Mader

Quiet Quitting: Warum Dienst nach Vorschrift nicht verwerflich ist

  • „Quiet Quittung“ beschreibt einen aus den USA nach Europa schwappenden Trend, in dem Arbeitnehmer:innen nur das leisten, wofür sie laut Vertrag bezahlt werden. Es gibt „Dienst nach Vorschrift“.
  • Der Personalmangel führt in vielen Unternehmen dazu, dass die Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt werden muss. Die Entwicklungen im Tourismusbereich und in Gesundheitseinrichtungen zeigen, dass dies nicht länger akzeptiert wird.
  • Unternehmen und Institutionen sind heute nur mehr dann produktiv, wenn sie es verstehen, Arbeit sinnstiftend zu gestalten und den Mitarbeitenden mit Wertschätzung zu begegnen. „Hire and Fire“ ist eine Strategie der Vergangenheit.

    Wien, am 28. Juni 2023. „New Work“ wird heute in den digitalen Medien gestaltet. User „zaidleppelin“ erklärt in seinem TikTok-Video, warum er nicht mehr bereit ist, sich im Job mehr zu engagieren als vereinbart. Er wolle nicht mehr die „extra mile“ für den Arbeitgeber gehen, auch wenn dies unausgesprochen verlangt werde. „Quiet Quitting“ bezeichnet den Rückzug von berufsbedingten Extraaufgaben, die nicht vertraglich festgelegt sind. Es gibt nur mehr „Dienst nach Vorschrift“, auch wenn zu Dienstschluss die Vorarbeiten für den nächsten Tag nicht erledigt sind. „Arbeit ist nicht dein Leben, dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität“, heißt es in dem Video.

    Gerhard Klicka, Arbeitspsychologe und CEO des Beratungsunternehmens IBG, Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement GmbH (200 Mitarbeiter), hält den Trend für eine neue Ausdrucksform der Diskussion um die Work Life-Balance: Das Arbeitsleben beherrscht nicht mehr länger die gesamte Lebensführung der Menschen. Er erklärt im Interview, warum Dienst nach Vorschrift nichts Böses ist und wie Arbeitgeber:innen Arbeit gestalten sollen, um ihre Mitarbeitenden nachhaltig für das Unternehmen produktiv sein zu lassen.

    Herr Dr. Klicka, ausgehend von den USA bereichert das Thema „Quiet Quitting“ das Spektrum des Themenkomplexe von „New Work“. Um nicht zu sehr in Anglizismen zu verfallen: Passt die Übersetzung mit „Dienst nach Vorschrift“?

    Gerhard Klicka: Ich denke, dass man dies machen kann. Bei Quiet Quitting handelt es sich um ein Thema, das unter das Dach der Work Life-Balance-Diskussion passt. Die jungen Generationen sind nicht mehr bereit, das Arbeitsleben dem Privatleben so unterzuordnen, wie dies in der Boomer-Generation noch selbstverständlich war. Wir taumeln heute von einer großen Krise in die andere. Pandemie, Ukraine-Krieg, Populismus – Zukunft ist heute so ungewiss wie schon lange nicht. Das Leben im Hier und Jetzt hat mehr an Bedeutung gewonnen. Und deswegen haben Werte wie Karriere und Erfolg nicht mehr den Stellenwert früherer Jahre. Junge Menschen wollen ihr Leben genießen. Quiet Quitting ist ein Indiz dafür.

    Was sagt der Arbeitspsychologe zu dieser Tendenz?

    Jemand, der Quiet Quitting praktiziert, wird kaum ausbrennen. Die Person kann sich gut abgrenzen – gegenüber dem Arbeitgeber, gegenüber dem Job und auch gegenüber dem Kunden. Vom Standpunkt der Psychohygiene ist dies sicher gesundheitserhaltend.

    Und was meint der Arbeitgeber und CEO von 200 Mitarbeitern in Ihnen zum Thema „Dienst nach Vorschrift“?

    Bei uns wird jede Viertelstunde Mehrarbeit im Zeitausgleich abgegolten oder als Überstunde bezahlt. Wir würden betriebliches Gesundheitsmanagement schlecht verstehen, wenn wir in einer Atmosphäre lebten, in der wir verlangen, bis Mitternacht zu schuften. Wenn es manchmal notwendig sein sollte, gibt es die vollen Extrazahlungen. Wir sind da wirklich fair. Darum verändert das Thema „Private Quitting“ nichts an unserem Unternehmensbild. Wir kämpfen eher mit dem Problem, dass sich unsere Kolleg:innen zu stark einbringen und dann feststellen, dass der Beruf sie auffrisst. Ärztinnen und Ärzte verfügen noch immer über so vorauseilenden Gehorsam, mit dem sie allen Anforderungen zu jeder Zeit entsprechen wollen. Ich beobachte dies sehr aufmerksam, da ich meine Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen unbedingt bei uns halten will. Viele sehen bei Überforderung nur den Ausweg der Kündigung.

    Das Thema Quiet Quitting ist eine Erscheinung, die in den USA ihren Ausgang genommen hat. Arbeitnehmer:innenschutz und Arbeitszeiten sind dort legistisch nur schwach verankert. Ist dies der Grund, warum das Thema in den Staaten so stark aufpoppt?

    Im europäischen Arbeitsethos ist „Dienst nach Vorschrift“ ja nichts Verwerfliches. Niemand sollte aus einem Arbeits- oder Dienstvertrag mehr erwarten als drinsteht und wofür bezahlt wird. Aber es ist klar: Bei unbestimmten Arbeitsbeziehungen ist die Notwendigkeit stärker, sich als Arbeitnehmer:in abzugrenzen, als in einem arbeitsrechtlich gut strukturierten Umfeld.

    Wie äußert sich die „Ich schaue jetzt etwas mehr auf mich“-Positionierung der Arbeitnehmer:innen in Ihrem Beratungsalltag?

    Es ist der Sinn und Zweck einer Firma, Gewinn zu erzielen und produktiv zu sein. Die Frage ist: Wie erreiche ich das Ziel? Erreiche ich das durch reinen Headcount? Oder erreiche ich es, indem ich Mitarbeiter:innen Rahmenbedingungen biete, in denen sie produktiv sind, gerne in die Arbeit gehen und gesund bleiben? Im Zeitalter des Fachkräftemangels zeigt sich die Strategie von Wertschätzung und positivem Anreiz-Systemen nachhaltiger als eine Hire-and-Fire-Mentalität. Aufsichtsräte und Eigentümer stehen hier vor strategischen Entscheidungen. Der von unserem Gründer Rudi Karazman entwickelte und von IBG genutzte Human-Work-Index macht messbar, wie Arbeitsbedingungen die Produktivität des Unternehmens beeinflussen. Der Zusammenhang zwischen Unternehmenswert und Human Ressourcen wird bislang in keiner Due Diligence-Bewertung abgebildet. Ich bin überzeugt, dass sich dies aus Gründen der Personalknappheit und Nachhaltigkeit sehr schnell ändern wird .

    Wir sprechen derzeit auch von Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden. Wird der Vorteil eines klar regulierten Arbeitslebens für eine gesündere Lebensführung genutzt?

    Das Thema ist uns schon vor Dekaden in der betrieblichen Gesundheitsförderung begegnet. Ein Tourismusunternehmen hatte große Probleme mit den hohen Krankenständen bei den Reinigungs- und Housekeeping-Kräften. Wir waren nach Analyse der Arbeitsbedingungen ratlos, weil wir nichts Gravierendes gefunden haben, was die hohen Absenzen erklären hätte können. Wir sind dann in den Mitarbeitergesprächen draufgekommen, dass es in der Zielgruppe eine hohe Dichte an Nebenerwerbsbäuerinnen und Häuslbauern gab, die nach Feierabend und am Wochenende weitergearbeitet haben. Die waren am Montag schlicht und einfach erschöpft. Die äußeren Lebensumstände haben die betriebliche Gesundheit viel stärker beeinflusst als die eigentlichen Arbeitsbedingungen.

    Ist Erholung in der Freizeit immer noch nicht schick?

    Es gibt mehrere Schnittmengen. Da gibt es zum einen die Generationsfrage. Außerdem orte ich auch ein starkes Stadt-Land-Gefälle. Die junge Generation in der Stadt will die gewonnene Freizeit tatsächlich als solche nutzen. Sie stellen einen Anspruch an ihr Leben und wollen nicht mehr wie ihre Eltern ins Hamsterrad. Am Land hat das eigene Haus immer noch einen hohen Stellenwert, der durch Eigenleistung bedient werden muss. Das bedeutet: Der Feierabend an der Mischmaschine ist immer noch ein häufiges Phänomen.

    Welche Tipps können wir Arbeitgeber:innen geben, um den Mitarbeitenden eine positive Work Life-Balance zu bieten?

    Es gilt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die herausfordernd sind, wo die Mitarbeiter:innen ihre Fähigkeiten einsetzen können und wo sie sich selbst entwickeln können. Wenn es gelingt, dem/der Mitarbeiter:in einen Arbeitsplatz zu bieten, wo er/sie Verantwortung übernehmen kann, wo er/sie Wertschätzung erfährt, dann kommen er oder sie gerne in die Arbeit.

    Müssen Arbeitgeber:innen durch die Personalknappheit ihre Perspektiven ändern?

    Die Demografie lässt keine anderen Möglichkeiten offen. Arbeitgeber:innen müssen signalisieren, dass das Phänomen des selbstbestimmten Lebens und der Work Life-Balance nichts Negatives ist. Die junge Generation kann heute in vielen Branchen – nicht überall – Forderungen stellen, die vor 20 Jahren absurd geklungen hätten. Wenn jemand sagt: „Es ist jetzt fünf, jetzt gehe ich heim“, dann ist dies nichts Despektierliches. Die Reaktion des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin sollte sein: Super, dass du auf dich achtest und genieße deine Freizeit. Das japanische Arbeitsverständnis, in dem nur jemand Reputation aufbaut, wenn er täglich bis 22 Uhr im Büro sitzt, hat endgültig ausgedient. Nur dann halten wir Krankenstände im Zaum, unterbinden Fluktuation und halten ältere Mitarbeiter:innen mit Erfahrung länger in Arbeit.

    Welche Motivationsstärke hat Geld?

    Klar ist, dass man ordentliche Löhne zahlen muss. Aber ich glaube nicht mehr, dass ein paar Euro Motivationsprobleme lösen. Das ist ein Prozess, der schon vor zehn, fünfzehn Jahre begonnen hat. IBG hat in Großunternehmen etliche Arbeitszeitprojekte umgesetzt, in den die Mitarbeiter:innen auf Gehalt verzichtet haben, um mehr Freizeit zu erhalten. Ich halte die alte Redensart für gesichert, dass Geld allein nicht glücklich macht. Dies gilt schon gar nicht für die Generation der 20 bis 40jährigen, die sich jetzt mit Quiet Quitting beschäftigt.

    IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80 Arbeitsmediziner:innen, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements IBG ist in ganz Österreich vertreten.

    Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
    M +43 (676) 38 49 022, Email presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz

Dr. Gerhard Klicka, Geschäftsführer

Burnout kommt auch ins Homeoffice

Das Homeoffice bietet viele Vorteile, wie Flexibilität, keine Pendelzeiten und die Möglichkeit, in einer vertrauten Umgebung zu arbeiten. Aber es kann auch bestimmte Herausforderungen und Stressfaktoren mit sich bringen, die zum Burnout führen können.

Hier sind einige Gründe, warum Burnout im Homeoffice auftreten kann:

Unermüdliche Arbeit:

Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben können im Homeoffice verschwimmen. Ohne klare Trennung zwischen Arbeitszeit und persönlicher Zeit kann es schwierig sein, abzuschalten und sich zu erholen.

Soziale Isolation:

Im Homeoffice kann es zu einem Mangel an sozialen Interaktionen kommen, da man nicht mehr den direkten Kontakt zu Kolleg:innen und Vorgesetzten hat. Das Gefühl der Isolation und der fehlenden sozialen Unterstützung kann zu einer erhöhten Belastung führen.

Überlastung:

Im Homeoffice kann es leicht passieren, dass man mehr Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernimmt, als man bewältigen kann. Ohne klare Strukturen und klare Grenzen kann es zu einer Überlastung kommen.

Mangelnde Selbstfürsorge:

Wenn man im Homeoffice arbeitet, vernachlässigt man möglicherweise die Selbstfürsorge und Pausen, da man den ganzen Tag zu Hause ist. Es kann schwierig sein, sich von der Arbeit zu lösen und Zeit für Entspannung, Bewegung und andere Aktivitäten zu finden, die wichtig sind, um Stress abzubauen. Um Burnout im Homeoffice zu vermeiden, ist es daher wichtig, sich selbst zu organisieren und klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu setzen. Regelmäßige Pausen, Bewegung, soziale Interaktionen (z.B. virtuelle Meetings oder Telefonate mit Kolleg:innen) und die Schaffung einer guten Work-Life-Balance sind ebenfalls entscheidend, um Burnout vorzubeugen. Wichtig ist es, mit dem:der Arbeitgeber:in über Arbeitsbelastung und Unterstützungsmöglichkeiten zu sprechen.

Burnout vorbeugen:

Führende Beratungsunternehmen wie IBG bieten zahlreiche Möglichkeiten, Mitarbeiter:innen dabei zu unterstützen, gesund produktiv zu bleiben. Neben der Evaluierung der psychischen Belastungen, der Einzelberatung durch externe Expert:innen, sind auch regelmäßige Führungskräfte-Coachings eine wichtige Maßnahme, um Belastungen in der Belegschaft zu reduzieren und Burnout vorzubeugen.

Ina Lukl und Gerhard Klicka erhalten das equalita-Gütesiegel

IBG erhält das Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung“ equalitA“

equalitA ist eine Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft und richtet sich an Unternehmen und Organisationen, die sich ganz besonders für innerbetriebliche Frauenförderung engagieren.

IBG hat sich erfolgreich für das Gütesiegel equalitA qualifiziert. Damit zählen wir nun auch offiziell zu jenen Unternehmen in Österreich, die die innerbetriebliche Frauenförderung aktiv leben.

Das Gütesiegel equalitA zeichnet Unternehmen aus:

  • die Frauen innerbetrieblich fördern,
  • die für Geschlechtergerechtigkeit innerhalb des Betriebes sorgen,
  • die Frauenkarrieren fördern und sichtbar machen und damit sowohl im eigenen Unternehmen als auch darüber hinaus die berufliche Gleichstellung beider Geschlechter unterstützen.

Mit der Einführung dieses Gütesiegels für Unternehmen setzt das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft ein Zeichen für Chancengerechtigkeit, Gleichstellung und Fairness. Das Gütesiegel wird für jeweils 3 Jahre vergeben. Die Verleihung des Gütesiegels erfolgte am 13. Juni 2023 im Rahmen eines Festaktes im Marmorsaal des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Fotos, Copyright: ABA/Palfner

Human Works mit Themenschwerpunkt »So halten wir ältere Menschen länger und gesund in Arbeit«

Seit Jahren ist absehbar, wann starke Jahrgänge in Pension gehen. Personalmangel und Pensionssystem verlangen nach Angeboten, um Arbeit altersgerecht zu gestalten. In der aktuellen Ausgabe der Human Works erfahren Sie mehr darüber, wie wir ältere Menschen länger und gesund in Arbeit halten.

Lesen Sie außerdem Wissenswertes zu Diskriminierung bzw. Gewalt am Arbeitsplatz sowie weitere Best-Practice-Beispiele der Siemens AG, BUWOG oder der Schichtarbeit bei der Lenzing AG. Weitere interessante Themen: Lärmschwerhörigkeit oder die unterschätzte Gefahr eines Akkubrandes, alles in der neuen Human Works nachzulesen.

> Aktuelle Ausgabe lesen

Arbeit und Wirtschaft

IBG Geschäftsführer und Arbeitspsychologe Gerhard Klicka wird im umfangreichen Beitrag im Magazin Arbeit und Wirtschaft zum Thema Betriebliche Gesundheitsförderung zitiert. Udo Seelhofer und Sandra Knopp, beleuchten die unterschiedlichen Aspekte der betrieblichen Gesundheitsförderung und zeigen auf, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen länger gesund in Arbeit halten können.

Experte: Gerhard Klicka

Autor:innen: Udo Seelhofer, Sandra Knopp

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Sichere Arbeit

Ein ausführlicher Beitrag über das neue Berufsbild der AFa im AUVA Magazin „Sichere Arbeit“.  Verfasst wurde dieser von  IBG Mitarbeiterin Manuela Smetana, unsere AFa (Arbeitsmedizinischen Fachdienst)  beim arbeitsmedizinischen Stützpunkt von IBG im Chemiepark Linz. Sie beschreibt darin das neue Berufsbild „arbeitsmedizinischer Fachdienst“, das im Juli 2022 nach einer Novelle des ASchG  neu geregelt wurde. Der AFa soll die Arbeitsmedizin entlasten und sie unterstützen.

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Expertin/ Autorin: Manuela Smetana

4 Tipps für produktiveres Arbeiten!

  1. Überlegen: Was ist wichtig? Was ist dringend?

Aufgaben werden gemäß dem Eisenhower-Prinzip in wichtige und dringende Angelegenheiten unterteilt. Wichtig ist dabei zu unterscheiden, welche Aufgaben wann bearbeitet werden müssen. Dinge ohne bewusstes Nachdenken gleich anzupacken sollte dabei vermieden werden. Im Mittelpunkt sollte der Moment der Entscheidung stehen: Ist es wichtig? Dadurch können unwichtige Dinge auch aussortiert oder delegiert werden.

  1. Nicht die kleinen Steine sortieren, sondern die großen planen

Hier geht es darum die wichtigen Aufgaben anzupacken. Um die kleinen Dinge oder Aufgaben kümmert man sich erst danach. Wer nur versucht möglichst schnell die kleinen Dinge zu erledigen, wird nicht leicht ans Ziel kommen. Zentral dafür ist eine Aufgabenliste. Diese soll helfen, Aufgaben und Anforderungen zu strukturieren und zu bewerten. Fixe Zeitfenster für die wichtigen Aufgaben helfen dabei, fokussiert zu bleiben und verhindern, dass große Steine ständig an den Rand des Kalenders geraten oder irgendwann gänzlich vergessen werden.

  1. Die Technologie beherrschen hilft enorm

Technologie zur Ordnung von Terminen, Aufgaben, Kontakten und Notizen unterstützt uns dabei, das Wichtigste im Auge zu behalten. In vielen Apps und Programmen gibt es beispielsweise die Möglichkeit, Zeitfenster für konzentriertes Arbeiten einzurichten, in denen auch Benachrichtigungen, Mails oder Anrufe nicht durchgestellt werden. So kann digitaler Stress minimiert und ein produktives Arbeiten ermöglicht werden.

  1. Für Ausgleich sorgen – ganz wichtig, um produktiv zu bleiben

Um vieles gut zu schaffen ist es notwendig, auch gut auf sich zu achten und das eigene Energielevel dadurch hochzuhalten. Ausreichend Schlaf, Bewegung, ausgewogene und gesunde Ernährung, Entspannung, Abwechslung und soziale Kontakte sind essentielle Faktoren, die für Ausgleich sorgen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Erfolg beim produktiven Arbeiten!

BÖP (Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen)

Im Rahmen der 70-Jahr-Feier des BÖP (Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen) mit dem Titel „Zukunft. Psychologie. Festkonferenz zu 70 Jahre BÖP“ beleuchten hochkarätige Referent:innen die  Zukunft der Psychologie insbesondere im Gesundheitswesen. Bei der Podiumsdiskussion diskutiert auch IBG Geschäftsführer und Arbeitspsychologe Gerhard Klicka. Die Veranstaltung findet am 23. November 2023 im Austria Center Vienna statt. Anmeldungen sind bereits jetzt möglich.

Experte: Gerhard Klicka

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Dankbarkeit

Ich bin dankbar für…

Dankbarkeit führt zu einem positiven Gefühl, beeinflusst auch unsere Gedanken in positivem Sinne und führt in weiterer Folge zu mehr Lebensqualität. Wenn wir dankbar sind, steigt unser Dopamin- und Serotoninspiegel. Wir schlafen besser, können den Hang zum Grübeln wie auch zu depressiven Verstimmungen senken und stärken unser Selbstvertrauen.

Das Gute ist, man kann sich in Dankbarkeit üben und damit die Voraussetzungen zu einem erfüllteren und zufriedeneren Leben stärken. Ziel ist es, seinen Blick, der das Negative mehr wahrnimmt als das Positive, zu verändern bzw. zu erweitern.

Ihr Weg zu mehr Dankbarkeit und positiven Gedanken:

  • Mit kleinen Dingen beginnen: Stellen Sie sich nicht gleich die große Frage „Wofür bin ich in meinem Leben dankbar?“, beginnen Sie klein und mit einzelnen Lebensbereichen: „Was läuft gut in meinem Job? Welche Kleinigkeit im Tagesablauf war heute schön? Hatte ich ein nettes Gespräch?“
  • Sich in Achtsamkeit üben: Vieles in unserem Leben nehmen wir als selbstverständlich an und vergessen dabei ganz, was wir alles schon haben. Achten Sie deshalb vermehrt auf die kleinen Annehmlichkeiten und Freuden in Ihrem Alltag, konzentrieren Sie sich auf Ihr gegenwärtiges Tun – so können Sie lernen Ihre Wahrnehmung für das Positive zu schärfen.
  • Geben Sie Ihre Dankbarkeit an andere weiter: Sagen Sie Familie, Freund:innen oder Kolleg:innen von Zeit zu Zeit „Ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du…“
  • Dankbarkeitstagebuch: Schreiben Sie sich jeden Tag vor dem Schlafengehen 3 Dinge auf, für die Sie konkret an diesem Tag dankbar sind. Es kann Ihnen helfen, sich die positiven Dinge in Ihrem Leben bewusster zu machen. Das müssen keine großen Dinge sein, achten Sie vor allem auch auf die kleinen Dinge.

In diesem Sinne: Danken Sie mal drüber nach 😊